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Studie: Bankkunden zahlen gerne für das Girokonto

Archivmeldung vom 26.05.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.05.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de
Bild: Andreas Morlok / pixelio.de

Kostenlose Girokonten sind in der Werbung allgegenwärtig. In der Realität zahlt jedoch weniger als ein Viertel der Deutschen nichts für das wichtigste Konto. Jeder Zweite nimmt bewusst monatlich sieben Euro für die Kontoführung in Kauf. 26 Prozent kümmern sich gar nicht erst um die genaue Höhe ihrer Kontogebühren. Bemerkenswert: Eine große Mehrheit der zahlenden Kunden ist mit dem Kontopreis zufrieden. Entscheidend ist vor allem ein spürbarer Mehrwert, beispielsweise in Form guter Beratung. Das zeigt die aktuelle "Bankkundenstudie 2015" der Unternehmensberatung Kampmann, Berg & Partner. Mehr als 1.000 Bundesbürger zwischen 18 und 69 Jahren wurden befragt.

Die volle Kontoleistung für null Euro: Wenig überraschend sind damit 99 Prozent der Kunden zufrieden. Aber auch für die Mehrheit der zahlenden Kontoinhaber stimmen Preis und Leistung. Beachtliche 81 Prozent der Verbraucher, die ihre monatlichen Kontokosten nicht einmal grob beziffern können, sind dennoch zufrieden. Das gilt ganz überwiegend (67 Prozent) sogar für die Gruppe, die ihre Kontogebühren genau kennt. Selbst Kunden mit überdurchschnittlich hohen Kontogebühren empfinden das Preis-Leistungs-Verhältnis mehrheitlich als angemessen. Von einer allgemeinen Kostenloskultur kann bei der Hauptbankverbindung überhaupt keine Rede sein.

"Es kommt beim Bezahlen nicht auf das 'Ob' an, sondern auf das 'Wofür'", sagt Dr. Thomas Nitschke, Experte für Produkt- und Preismanagement bei der Unternehmensberatung Kampmann, Berg & Partner. "Verbraucher zahlen im Alltag selbstverständlich für Dienstleistungen und Infrastruktur, wie etwa den öffentlichen Nahverkehr oder Mobilfunk. Filialbanken, die im Niedrigzinsumfeld nur auf kostenlose Angebote setzen, verzichten vielfach auf vorhandene Zahlungsbereitschaft."

Hinzu kommt, dass selbst acht von zehn Kunden mit kostenlosem Hauptbankkonto bei Problemen den persönlichen Helfer in der Filiale erwarten. Für Services fordern dies noch 71 Prozent. Das eröffnet Spielräume in der Preisgestaltung, wenn es der Bank gelingt, ihren Kunden den Mehrwert einer Vor-Ort-Betreuung transparent und bewusst zu machen. Für Girokunden zählt dabei weit mehr als nur der eigentliche Zahlungsverkehr. Gute Beratung macht einen großen Unterschied. Neun von zehn Kunden, die mit der letzten Beratung zufrieden waren, sagen das auch über den Preis für ihr Girokonto. Bei Unzufriedenheit mit der Bankberatung bricht dieser Wert dagegen auf weniger als 50 Prozent ein.

"Banken und Sparkassen haben es selber in der Hand: Wer seinen Kunden spürbar mit Rat und Tat zur Seite steht, kann hierfür auch einen Preis verlangen", so Bankenexperte Nitschke.

Quelle: Kampmann, Berg & Partner (ots)

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