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Pionier der Sitzkultur: Die Geschichte des modernen Bürostuhls begann vor 80 Jahren am Bodensee

Archivmeldung vom 22.07.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.07.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: "obs/Klöber"
Bild: "obs/Klöber"

Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir laut Schätzungen im Sitzen. Bei einem Menschen mit Bürojob sind das durchschnittlich 80.000 Stunden. Kein Wunder, sind Rückenbeschwerden mittlerweile zur Volkskrankheit Nummer 1 geworden. Unternehmen arbeiten deshalb auch eifriger denn je an Bürostühlen, die mehr Bewegung in unsere Körperhaltung bringen. Die Geschichte des modernen, ergonomischen Bürostuhls begann aber schon weitaus früher: Vor 80 Jahren am Bodensee - wo der Sitzmöbelhersteller Klöber mit seinem ersten Gesundheitsstuhl "Polstergleich" das Sitzen ein Stück weit revolutionierte.

Mit der Industrialisierung wurden Stühle, die zuvor vermehrt Reichen und Mächtigen vorbehalten waren, zur Massenware. Es waren einfache Holzstühle, oft von minderer Qualität und meist noch weniger Komfort. Die ersten Sitzkonstruktionen mit einer beweglichen Rückenlehne oder drehbaren Sitzflächen entstanden Mitte des 19. Jahrhunderts in den USA, während die ersten Vorläufer der ergonomischen Bürostühle in Deutschland sogar noch bis Anfang des 20. Jahrhunderts auf sich warten ließen. Ein wichtiger Meilenstein war dabei der sogenannte "Polstergleich" von Klöber, der 1935 als erstes Produkt des Herstellers auf den Markt kam und vom Bodensee aus ganz Deutschland eroberte.

Die Weiterentwicklung der Arbeitswelt

Es war eine kleine Revolution, die die damals erst 25-jährige Unternehmensgründerin Margarete Klöber mit diesem Stuhl auslöste. In einer Zeit, in der Arbeitssicherheit und Gesundheitsschutz noch kaum eine Rolle gespielt haben und Angestellte und Arbeiter zum Teil 50-Stunden-Wochen absitzen mussten, kam in ihr der Wunsch auf, das Sitzen gesünder zu machen. Sie selbst arbeitete in einem Büro und musste tagtäglich mehrere Stunden auf einem sehr einfachen, unbequemen Holzstuhl ausharren. Um ihre Vision zu verwirklichen, übernahm sie einen in Schwierigkeiten geratenen Handwerksbetrieb mit einigen Arbeitern und Maschinen und gründete das Unternehmen als "Gesundheitsstuhlfabrik" in Überlingen. Kurz darauf ging der erste Stuhl "Polstergleich" in Serie - ein Stuhl, auf dem man genauso angenehm sitzen sollte wie auf einem Polster. Vier Sitzfedern, die unter der Sitzfläche angebracht waren, ermöglichten Bewegungen in alle Richtungen. Damit bot der Holzstuhl einen für damalige Verhältnisse außergewöhnlichen Sitzkomfort und machte die Marke auch international bekannt.

Lokal verankert, weltweit geschätzt

80 Jahre später hat das Unternehmen einige Modelle mehr in seinem Programm. Seiner Kernkompetenz, der Herstellung von Sitzmöbeln, ist Klöber aber immer treu geblieben. Was sich das Unternehmen über all die Jahre auch bewahren konnte, ist das handwerklich geprägte Fertigungsverfahren, in dem die Stühle hergestellt werden. Nur so kann die Qualität bis ins kleinste Detail gewährleistet werden. Maßgeblich dafür verantwortlich ist das Know-how der Mitarbeiter. Viele von ihnen arbeiten dort schon mehrere Jahrzehnte - und kennen jeden Handgriff, jedes Produkt und jedes Detail. Die hohe Qualität made in Germany hat maßgeblichen Anteil daran, dass die Stühle von Klöber heute in mehr als 25 Ländern weltweit geschätzt werden. Klassiker im Markt und zahlreiche Produkte, die für Form und Funktion mit internationalen hochkarätigen Designpreisen ausgezeichnet wurden, belegen den Erfolg der am Bodensee produzierten Sitzmöbel.

Quelle: Klöber (ots)

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