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Dänische Arbeitsmarktpolitik - Kein Modell für Deutschland

Archivmeldung vom 26.06.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Das dänische Flexicurity-Modell, das einen geringen Kündigungsschutz mit einem großzügigen Arbeitslosengeld kombiniert, lässt sich nicht einfach auf Deutschland übertragen. So besteht in Dänemark seit langem ein völlig anderes Sozialstaatskonzept mit dem Primat geringer Einkommensunterschiede, wonach zwar Sozialleistungen an alle Bürger verteilt werden, der Fiskus dafür aber auch von jedem Steuern kassiert - selbst von Arbeitslosen und Sozialhilfeempfängern.

Die dänische Steuerlast steigt entsprechend in drei Einkommensstufen von 38,8 auf 53,8 Prozent. Rund 40 Prozent der Vollzeitarbeitnehmer zahlen den höchsten Satz. Hinzu kommen eine 8-prozentige Arbeitsmarktabgabe und eine 25-prozentige Mehrwertsteuer. Offenbar funktioniert das dänische Solidarprinzip aufgrund anderer Wertvorstellungen als in der Bundesrepublik. Denn die üppige Arbeitslosenunterstützung - Geringqualifizierte bekommen 90 Prozent ihres vorherigen Bruttolohns ausbezahlt - führt nicht dazu, dass Arbeitslose die Füße hoch legen. Dazu trägt zum einen die Pflicht zur Annahme von Arbeitsangeboten bei, zum anderen aber auch, dass laut World Value Survey 85 Prozent der Dänen es nie für gerechtfertigt halten, Sozialleistungen zu beantragen, auf die man keinen Anspruch hat. In Deutschland schließen nur 63 Prozent der Befragten eine solche Mitnahmementalität für sich aus.

Quelle: Pressemitteilung Institut der deutschen Wirtschaft Köln

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