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Markus-Frick-Empfehlungen StarGold, StarEnergy und Russoil: War das Management wirklich seriös genug?

Archivmeldung vom 10.01.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.01.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Markus Frick und die 3 Aktienempfehlungen StarGold, StarEnergy und Russoil. War alles nur Zufall oder doch mehr im Spiel, diese Frage stellen sich der BSZ e.V. und schätzungsweise mehrere 1000 Anleger, die mit den 3 Empfehlungen einen Schaden im dreistelligen Millionenbereich erlitten haben dürften.

Auch die Staatsanwaltschaft, die seit dem Jahr 2007 gegen Markus Frick wegen des Verdachts der Marktmanipulation ermittelt, beschäftigt diese Frage, bis zum Beweis des Gegenteils gilt aber, worauf der BSZ e.V. ausdrücklich hinweisen will, natürlich die Unschuldsvermutung. Die Staatsanwaltschaft Berlin hat auch eigenen Angaben zufolge inzwischen im Rahmen des Ermittlungsverfahrens gegen Herrn Frick 80 Mio. Euro arrestiert, was von Herrn Frick bestritten wird. Die Staatsanwaltschaft hat aber, hierauf muss ausdrücklich hingewiesen werden, offen gelassen, ob das Geld von Herrn Frick persönlich stammen soll oder von Personen oder Firmen aus seinem Umkreis, es ist somit unsicher, wem das Geld zuzuordnen ist.
Wie vom BSZ e.V. schon einmal dargestellt, gab es jedenfalls auch diverse Verflechtungen beim jeweiligen Management der 3 Firmen:

In einem in dem Magazin "Der Spiegel", Ausgabe vom 25.06.2007 erschienen Bericht gab Markus Frick an, im September 2006 von den Managern einer in Panama registrierten Promotionsfirma mit Sitz auf den Cayman Islands und Namen Bluewater Partners S.A. besucht worden zu sein, nämlich den Herren Lipovetsky und Gushlak, kurz danach wurde die Star Energy Corp. den Abonnenten seiner E-Mail-Hotline vorgestellt. Die Bluewater Partners S.A. wurde unter anderem von einem Mr. Silvestre Hutchinson gegründet, der auch Vorstand der Russ Oil Corp. war, einer weiteren der 3 Aktien-Empfehlungen von Markus Frick, die fürchterlich abstürzten. Im "Spiegel" gibt Herr Frick zu, dass es auf seinen Seminaren "von Unternehmen bezahlte Werbefenster" gibt. Für Firmen, die er empfehle, gäbe es zugleich "Möglichkeiten" zur Eigenpräsentation", ohne zu zahlen. Dies habe laut Frick für Star Energy wie für Russoil und StarGold gegolten, die Bluewater ebenfalls vermarktet.

Zu den Zielen von Bluewater Partners S.A. gehörte es den eigenen Angaben von Herrn Frick zufolge also, Beziehungen zwischen Unternehmen herzustellen und die Unternehmen zu promoten.

Gegründet wurde diese Bluewater Partners S.A dabei unter anderem von einer Margot Hutchinson, der Ehefrau von Silvestre Hutchinson, der als Vorstand der Russ Oil Corp. tätig war (der weiteren Frick-Empfehlung) und ebenfalls den Gründungsvertrag der Bluewater Partners S.A. unterzeichnete.

Zum Management der Promotionsfirma Bluewater Partners S.A. mit Sitz auf den Cayman Islands gehörten dabei, wie bereits erwähnt, unter anderem noch ein Herr Igor Lipovetsky und ein Herr Myron Gushlak sowie eine Frau Elena Furman.

Gegen Mr. Gushlak liefen aber diversen Medienberichten zufolge bereits mehrere Verfahren in den USA und auf den Cayman lslands wegen Kursmanipulation von sog. Penny-Stocks bzw. Betrugs.

Zu dem Firmenkonstrukt von Bluewater Partners S.A. gehörte des weiteren eine in Panama registrierte Promotingfirma namens IAB Island Ventures S.A., die unter anderem wiederum von den Eheleuten Margot und Silvestre Hutchinson (Vorstand der Russ Oil Corp.) gegründet wurde.

Die IAB Island Ventures S.A. hatte dabei erheblichen Einfluss auf den - später aufgehobenen - Vertrag zwischen der Star Energy Corp. und Volga-Neft und erhielt hierfür Provisionen - in Form von Aktien der Star Energy Corp, wie sich aus einem Filing der US-Börsenaufsicht SEC über die Vereinbarung zwischen der Star Energy Corp. und der IAB Island Ventures S.A. vom 29.09.2006 ergibt (zur Erläuterung: US-Aktiengesellschaften müssen unternehmensrelevante Informationen zeitnah in Form von sog. "Filings" auf der Homepage der US-Börsenaufsicht, der SEC, unter www.secinfo.com veröffentlichen, was in etwa mit einer Pressemitteilung vergleichbar ist).

Silvestre Hutchinson, das Vorstandsmitglied der Russ Oil Corp., dem neben Myron Gushlak somit eine zentrale Funktion in dem dargestellten Firmengeflecht um Bluewater Partners S.A. und der IAB Island Ventures zukam und Mr. Marcus Segal, der Vorstand von Star Gold Mines Inc. und Star Energy Corp., kannten sich übrigens bereits schon von früher, beide waren nämlich zu einem anderen Zeitpunkt schon einmal bei einer weiteren Aktiengesellschaft im Management, nämlich der Quest Minerals & Mining.

Auch der Kurs der Quest Minerals & Mining stürzte aber merkwürdigerweise recht stark ab.

Mr. Myron Gushlak, einer der Manager der Bluewater Partners S.A., die die streitgegenständlichen Aktien "promoten" sollte, und der Markus Frick seinen eigenen Angaben im "Spiegel" zufolge in seinem Berliner Büro aufsuchte, soll übrigens, laut einer Meldung von www.graumarktinfo.de vom 13.12.2007, wiederum unter anderem deshalb in das Visier der US-Börsenaufsicht SEC geraten sein, da er gerade auch den Kurs von Quest Minerals & Mining unzulässig beeinflusst haben soll, nämlich genau der Firma, in der Mr. Hutchinson und Mr. Segal im Management tätig waren.

Es stellt sich somit die Frage, ob das Management der 3 Firmen wirklich seriös war?

Markus Frick selber dagegen behauptete immer, einen guten Draht zu den Managern der 3 Firmen zu haben und dass dieses einen seriösen Eindruck machen würde.

In seinem Börsenbrief vom 20.10.2006 z.B. teilte Markus Frick seinen Abonnenten Folgendes mit:

Sie werden sich jetzt fragen, warum ich das Kursziel bei Star Energy erhöhe. Das ist relativ einfach. Zum einen wird Star Energy erst heute anfangen, sich einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen und zum anderen werden auch Sie noch in Wien, Berlin und Frankfurt die Möglichkeit haben, den Vorstand von Star Energy persönlich kennen zu lernen. Im Sommer war ich dreimal in Moskau und immer wieder bin ich auf die Firma Volga Neft gestoßen. Leider war die Gesellschaft damals aber nicht börsennotiert und ich konnte diese Aktie nicht empfehlen. Als ich dann letzte Woche am Freitag erfahren habe, dass Star Energy zu 100% die Firma Volga Neft übernommen hat, musste ich so schnell wie möglich handeln. Auch in Ihrem Interesse. Ich weiß nicht, ob Sie in Hamburg auf meinem Seminar waren. Damals hat sich der Vorstand von Star Energy zum ersten Mal vorgestellt.

In der E-Mail-Hotline vom 13.11.2006 teilt Markus Frick den Abonnenten u.a. Folgendes mit:

Das Management von Star Energy hat auch für Bonn fest zugesagt. Ich gebe Ihnen noch einmal einen guten Rat, denn ich will Ihnen nochmals schreiben, dass ich keine Aktien von Star Energy aus der Hand geben werde! Mein Kursziel ist weiterhin 3 Euro. Ebenfalls habe ich mich mit dem Management von Star Energy lange unterhalten. Man sei gerade dabei, im Gold-Bereich eine sehr interessante Neuigkeit bald bekannt zu geben! Ich werde weiterhin versuchen, meine erstklassigen Kontakte zum Management für Sie auszunutzen!

In der E-Mail-Hotline vom 22.11.2006 ließ er die Abonnenten Folgendes wissen:

Ich befinde mich seit gestern Nachmittag in Moskau, um nochmals einige Finnen anzuschauen. Ebenfalls treffe ich das Management von Star Energy. Inzwischen freue ich mich sehr, denn ich habe einen exzellenten Draht zum Unternehmen. Ich denke, da wird noch einiges kommen. Freuen Sie sich auf die Zukunft.

Im Jahr 2007 folgen weiter äußerst positive Äußerungen vom Markus Frick, z.B. in dem E-Mail-Newsletter vom 22.01.2007:

Seit April dieses Jahres (gemeint ist das Jahr 2006, Anm. des BSZ e.V.) gehört Volga-Neft zu Star Energy. Die vollständige Integration hat man Anfang September abgeschlossen. Mit der Übernahme hat Star Energy ein neues Mega-Projekt erwerben können.

Weitere positive Äußerungen folgten, so z.B. in der E-Mail-Hotline vom 09.05.2007:

"... Mit dem Kauf von Volga-Neft hat Star Energy Zugriff auf ein Weltklasse-Projekt in Russland."

"Diese Äußerungen von Herrn Frick waren vielleicht doch etwas optimistisch," so BSZ e.V.-Vertrauensanwalt Dr. Walter Späth, MSc, von der Berliner Kanzlei Rohde & Späth. Ob Herrn Frick nicht Zweifel an der Seriosität der jeweiligen Manager hätten kommen müssen, ist die Frage, denn zumindestens wäre einiges zu dem Management der 3 Firmen für ihn ermittelbar gewesen: Auf der Homepage der US-Börsenaufsicht www.secinfo.com sind zumindestens die Filings zu den relevanten Unternehmensdaten leicht abrufbar.

Sollte tatsächlich ein Fall von Marktmanipulation von Herrn Frick oder/und anderen Personen vorgelegen haben (rein hypothetisch natürlich, denn bis zum Beweis des Gegenteils gilt die Unschuldsvermutung), so wäre es für Geschädigte eventuell möglich, über eine Einsichtnahme in die staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte neue Erkenntnisse zu gewinnen. Eine Einsichtnahme in die staatsanwaltschaftliche Ermittlungsakte war bisher aufgrund einer Verfassungsbeschwerde von Herrn Frick noch nicht möglich, die Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts hierüber soll Anfang Dezember 2008 gefallen sein und sich somit in den nächsten Wochen heraus stellen, ob eine Akteneinsicht möglich sein wird oder nicht. "Wir hoffen natürlich, dass eine Akteneinsicht für Geschädigte möglich sein wird und werden uns weiter darum bemühen, diese zu bekommen," so Rechtsanwalt Dr. Späth.

Quelle: BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.

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