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Studie: Deutsche Automobilzulieferer steigern Umsatz auf 225 Mrd. Euro und halten ihren Weltmarktanteil von 24%

Archivmeldung vom 17.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Norman Rönz / pixelio.de
Bild: Norman Rönz / pixelio.de

Während die größten internationalen Automobilhersteller (OEMs) 2018 einen leichten Umsatzrückgang verzeichnen mussten (-1%), stiegen die Umsätze der weltweit größten Zuliefererunternehmen trotz des schwierigen Marktumfelds um 3% auf 922 Mrd. Euro (2017: 899 Mrd. Euro).

Die deutschen Automobilzulieferer konnten ihre Umsätze von 221 Mrd. Euro (2017) auf 225 Mrd. Euro im vergangenen Jahr 2018 steigern. Dennoch stagniert ihr Weltmarktanteil seit 2015 nach wie vor bei 24%. Nach Jahren des erfolgreichen Wachstums und von Marktanteilsgewinnen deutscher Zulieferer gegenüber asiatischen Wettbewerbern holen diese nun wieder auf und erreichen einen Zuwachs der asiatischen Marktanteile um zwei Prozentpunkte seit 2015 auf 41% (2018). Insbesondere chinesische Lieferanten streben selbstbewusst auf den Weltmarkt und verdrängen etablierte Spieler. Das zeigt die aktuelle Automobilzulieferer-Studie "Strategien für eine neue Wertschöpfungsarchitektur" von Strategy&, der Strategieberatung von PwC.

Die Offensive aus Asien bedroht zunehmend das deutsche Geschäftsmodell der Innovationsführerschaft: Getrieben vor allem durch den dynamischen chinesischen Markt konnten asiatische Zulieferer ihre F&E-Quote von 3,6% (2017) auf 4,2% (2018) des Umsatzes erhöhen und nähern sich langsam dem deutschen Durchschnittswert von 5,8% (2018) an. Die starken Wettbewerber treiben massiv die Innovation zukunftsfähiger Technologien voran. Parallel dazu wächst ebenfalls die Konkurrenz durch Tech-Unternehmen, die mit eigenen Angeboten und Lösungen ihrerseits immer stärker in das Automotive-Segment drängen.

"Noch können deutsche Hersteller und Zulieferer ihre meist höheren Preise erfolgreich mit dem Argument der Innovationsführerschaft durchsetzen, doch sie drohen ins Hintertreffen zu geraten. Die Asiaten greifen nun sichtbar im Bereich der Forschung und Entwicklung an und schließen zum deutschen Erfolgsmodell auf. Die bereits heute führende Rolle vieler asiatischer Unternehmen in der Batterie- oder Halbleitertechnologie verdeutlicht, dass sich deutsche Zulieferer nicht ausruhen dürfen. Der Transformationsbedarf ist enorm, wenn man bedenkt, dass 40% der deutschen Branchenumsätze noch immer rund um den traditionellen Antriebsstrang erzielt werden", erläutert Henning Rennert, Studienautor und Partner bei Strategy& Deutschland.

Um auch künftig ausreichend in Innovation investieren zu können, müssen die deutschen Zuliefererunternehmen ihre Kostenstrukturen anpassen - ohne jedoch an der falschen Stelle zu sparen. Obwohl die EBIT-Margen international unter Druck geraten sind, haben deutsche Zulieferer erst spät mit der Anpassung ihrer Kostenstrukturen begonnen. Der Anteil der Verwaltungs- und Vertriebsgemeinkosten bleibt mit 10,8% vom Umsatz deutlich höher als der weltweite Durchschnitt von 8,6%.

"Strategische Fusionen und Aufkäufe, wie sie aktuell zum Beispiel im Bereich des Antriebsstrangs oder in der Reifeindustrie zu beobachten sind, zeigen klar, dass der Markt nach Kostenführerschaft und Skaleneffekten verlangt. Entscheidend ist heute insbesondere die Time-to-Market, die strategische Absicherung des Geschäfts durch arbeitsteilige Partnerschaften sowie organisiertes Schrumpfen in jenen Bereichen, die zukünftig an Marktrelevanz verlieren. Nur ohne unnötigen Ballast können die deutschen Zulieferer auch im internationalen Vergleich wieder Geschwindigkeit aufnehmen und Größe zeigen", kommentiert Henning Rennert.

Methodik

Für die Studie wurden 84 internationale Top-Zuliefererunternehmen untersucht. In die Analyse flossen die Finanzkennzahlen (Bilanzkennzahlen, GuV-Kennzahlen und weitere Kennzahlen wie die F&E-Quote) der Zulieferer ebenso wie M&A-Daten ein. Der Betrachtungszeitraum der Studie umfasst die Jahre 2010 bis 2018 mit Fokus auf 2015 bis 2018.

Quelle: Strategy& (ots)

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