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Thyssenkrupp will Jobabbau auch mit Kurzarbeitergeld finanzieren

Archivmeldung vom 08.03.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.03.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Thyssenkrupp Q1 Gebäude
Thyssenkrupp Q1 Gebäude

Von Arnoldius - Eigenes Werk, CC BY-SA 3.0, https://commons.wikimedia.org/w/index.php?curid=11864463

Nach dem Verkauf der Aufzugsparte für 17,2 Milliarden Euro will Thyssenkrupp einen Teil der geplanten Restrukturierung mit Mitteln aus der Arbeitslosenversicherung finanzieren. Der Konzern habe für 160 Mitarbeiter der Konzernverwaltung in Essen sogenanntes Transferkurzarbeitergeld beantragt, berichtet das "Handelsblatt" unter Berufung auf Unternehmenskreise.

Ein Sprecher des Unternehmens bestätigte demnach die Informationen. Thyssenkrupp habe die Maßnahme "in Absprache und mit Unterstützung der Bundesagentur für Arbeit" für den Abbau von 160 Stellen beantragt, sagte er auf Anfrage. Die betroffenen Mitarbeiter sollen nun zwischen 60 und 67 Prozent ihres bisherigen Nettoeinkommens aus der Solidarkasse finanziert bekommen. Der Ruhrkonzern selbst stockt den Anteil aus eigenen Mitteln auf 85 Prozent auf. "Das Transferkurzarbeitergeld ist vom Gesetzgeber genau für die Fälle vorgesehen, in denen ein Unternehmen die Folgen einer strukturellen Krise für die Beschäftigten abfedern muss", so der Sprecher.

"Das Programm hilft, Arbeitslosigkeit zu vermeiden und ist daher auch im Sinne der Bundesagentur – und im öffentlichen Interesse." Zuletzt hatte Finanzchef Johannes Dietsch allerdings deutlich gemacht, dass sich Thyssenkrupp explizit nicht in einer existenzbedrohenden Krise befinde. "Durch die anstehende Elevator-Transaktion erwarten wir einen erheblichen Mittelzufluss und eine Eigenkapitalstärkung", hatte Dietsch vor wenigen Wochen in einem Schreiben an die Führungskräfte des Unternehmens erklärt, nachdem der Chef des finnischen Rivalen Kone, Henrik Ehrnrooth, öffentlich Zweifel an der Finanzkraft des Ruhrkonzerns geäußert hatte. Konzernchefin Martina Merz brachte zuletzt sogar eine Dividende ins Spiel. Mit den Erlösen aus dem Verkauf der Aufzugsparte will die Vorstandschefin den Ruhrkonzern bilanziell sanieren.

Insgesamt sollen im Rahmen der geplanten Restrukturierung 800 Arbeitsplätze in der Verwaltung wegfallen. Konzernweit stehen rund 6.000 Stellen zur Disposition. Zudem plant die Konzernführung Investitionen in einige der übrigen Geschäfte. Auch für den Anlagenbau sucht das Unternehmen derzeit nach einem Käufer. Im Fokus steht fortan vor allem das Werkstoffgeschäft, zu dem als nun bedeutendste Sparte des Unternehmens die Stahlproduktion gehört. Auch hier sollen mittelfristig 2.800 Arbeitsplätze wegfallen. Derzeit verhandelt das Management mit der IG Metall über die Zukunft des Geschäfts. Spätestens im Mai will Merz die Details zur weiteren Strategie des Ruhrkonzerns liefern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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