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Gewerkschaften prangern Geldgier von Private Equity-Firmen an

Archivmeldung vom 26.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

UNI Global Union und Gewerkschaften diesseits und jenseits des Atlantik, unter ihnen auch ver.di Deutschland, prangern außerhalb der internationalen 'Super Return' Private Equity-Konferenz am 26. Februar in München die Geldgier der Private Equity-Firmen an.

Private Equity wird zur Last gelegt, dass sie Arbeitsplätze abbaut, Unternehmen auspresst und ihnen Schulden in gefährlichem Umfang auferlegt, in einer Zeit starker globaler Konjunkturabkühlung und zunehmender Kreditknappheit.

Regierungen in der ganzen Welt suchen nun nach Wegen, um die Körperschaftssteuern von Private Equity-Konzernen zu erhöhen - die Gewerkschaften werden aber auch von den Besitzern verlangen, dass sie offen legen, wie viel Steuern sie für ihre riesigen individuellen Einkommen bezahlen.

Mit einem 'Titanic- Banner' weisen die Gewerkschaften warnend darauf hin, dass der Private Equity-Boom auf der ganzen Welt auf Geldgier beruht, Arbeitsplätze und Löhne und Renten beeinträchtigt und zu einem sprunghaften Anstieg der Schulden für die übernommenen Firmen geführt hat und daher eine Gefahr für das Einkommen von Rentenfonds darstellt (die immer häufiger Private Equity-Konzernen Geld leihen), wenn eine Rezession die Zahlungsunfähigkeit von Unternehmen zur Folge haben sollte. Auf einer Pressekonferenz wird die US-Gewerkschaft SEIU über eine der größten Private Equity-Gruppen - KKR - berichten.

"Wir wollen sicherstellen, dass Rentenfonds äußerst sorgfältige Abklärungen treffen, bevor sie Geld von Arbeitnehmern in Private Equity-Transaktionen stecken", betont Philip Jennings, Generalsekretär von UNI Global Union, die ihren Sitz in der Schweiz hat. "Die globale Wirtschaft bezahlt bereits einen hohen Preis für diejenigen, die Beteiligungen an schlecht geprüften Schuldenpaketen in Verbindung mit Subprime-Hypotheken erworben haben. Wir befürchten nun eine kritische Situation für die schuldenbeladenen Opfer von Private Equity-Exzessen".

"In Deutschland stehen die Steuerzahlungen großer Firmenbosse bereits im Brennpunkt. Wir wollen aber wissen, wie viel die Bosse dieser Private Equity-Konzerne verdienen und wie viel Steuern sie auf ihren individuellen Einkommen bezahlen und wo".

"Es ist Zeit für Gerechtigkeit in der globalen Wirtschaft, die mit der Offensive der Finanz-Heuschrecken konfrontiert ist. Wir verlangen Respekt für die Arbeitnehmer und Arbeitnehmerinnen und ihre Bedingungen, die Einhaltung der Tarifverträge, einen fairen Kapitalgewinn mit einem tragbaren Schuldenniveau für die Unternehmen und vollständige Transparenz in einem von vielen Geheimnissen umwitterten Private Equity-Sektor".

UNI Global Union ist in den letzten Monaten mit Private Equity-Konzernen in den USA, dem Vereinigten Königreich und Frankreich zusammengetroffen. Sie will erreichen, dass diese Konzerne einen Verhaltenskodex einführen, mit dem sie die Rechte der Arbeitnehmer und die Notwendigkeit einer nachhaltigen globalen Wirtschaft anerkennen.

"Arbeitnehmer und Gemeinschaften sind auf Beschäftigung angewiesen, und wir lassen nicht zu, dass ihre Unternehmen aufgrund der Geldgier von Finanzmanipulatoren zum Konkurs getrieben werden. Kurzfristiger Super-Gewinn für einige heute kann morgen wirtschaftliche Verheerung für andere bedeuten", erklärte Philip Jennings.

Eine Gewerkschaftslobby auf der internationalen Super Return Private Equity-Konferenz ist außerhalb des MOC Kongresszentrums in München um 7.30 Uhr geplant. Eine Pressekonferenz wird um 11 Uhr im ver.di/DGB-Haus, Schwanthaler Str. 64-66, München, stattfinden.

Quelle: UNI Global Union


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