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dpa-Gruppe steigert ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2017 auf 136,7 Millionen Euro

Archivmeldung vom 19.06.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.06.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
dpa-Gruppe steigert ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2017 auf 136,7 Millionen Euro / Peter Kropsch (Vorsitzender der Geschäftsführung), David Brandstätter (Vorsitzender des Aufsichtsrates) und Sven Gösmann (Chefredakteur) (vlnr), Bild: "obs/dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH/Georg Wendt"
dpa-Gruppe steigert ihren Umsatz im Geschäftsjahr 2017 auf 136,7 Millionen Euro / Peter Kropsch (Vorsitzender der Geschäftsführung), David Brandstätter (Vorsitzender des Aufsichtsrates) und Sven Gösmann (Chefredakteur) (vlnr), Bild: "obs/dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH/Georg Wendt"

Die dpa-Unternehmensgruppe schließt das Geschäftsjahr 2017 mit einem erneuten Umsatzwachstum ab. So konnte der Konzern um die Deutsche Presse-Agentur einen Gesamtumsatz von 136,7 Millionen Euro erwirtschaften. Im Vorjahr waren es 136,2 Millionen Euro. Diese Zahlen gab Deutschlands größte Nachrichtenagentur heute im Rahmen ihrer 69. Gesellschafterversammlung in Hamburg bekannt.

"Die schnelle und oft disruptive Entwicklung der Medienbranche stellt dpa vor große Herausforderungen. Unsere Rezepte dafür sind eine anhaltende Innovations-Offensive und eine noch engere Vernetzung mit unseren Kunden", sagte Peter Kropsch, Vorsitzender der dpa-Geschäftsführung. "Damit ist insbesondere die Weiterentwicklung unserer B2B-Inhaltemarktplätze im Rahmen der Strategie dpa-Connect gemeint. Einen weiteren Schwerpunkt bildet das Programm Performing Content. Hier entwickeln wir Methoden und Services, wie unsere Inhalte helfen können, Abonnenten im digitalen Raum zu gewinnen und zu halten. Wir beobachten den Wind der Veränderung auf unseren Märkten sehr genau und gewinnen daraus viel Inspiration", so Peter Kropsch weiter.

Der Deutschen Presse-Agentur GmbH ist es als Kerngesellschaft des Konzerns gelungen, mit 93,6 Millionen Euro ihr hohes Umsatzniveau zu halten (2016: 94 Millionen Euro). Im Ergebnis bedeutet das einen Jahresüberschuss von 1,2 Millionen Euro für das abgelaufene Geschäftsjahr (2016: 1,4 Millionen Euro). So konnte ein Großteil der auflagenbedingten Erlösrückgänge durch ein erfolgreiches Neugeschäft im Bereich Business-Lösungen aufgefangen werden. Eine wichtige Rolle im Innovationsprozess und bei der Weiterentwicklung der dpa-Dienste spielen nach wie vor die Tochtergesellschaften und Beteiligungen. Das Rekordergebnis der dpa-infocom belegt, dass dpa es nachhaltig verstanden hat, den digitalen Wandel aufzugreifen und gewinnbringende Geschäftsmodelle aufzubauen. Mit der Übernahme des Social-Media-Monitoring-Services Buzzrank startete dpa zudem mit einem gänzlich neuen Produkt in den Markt. Als sehr erfolgreich zeigte sich außerdem die Tochtergesellschaft news aktuell, die Dienstleistungen für die Kommunikationsbranche anbietet und damit einen wesentlichen Beitrag zum Gesamterfolg der dpa-Gruppe erwirtschaftet hat.

"Seriöse, fundierte Fakten sind im Kampf gegen Manipulation, Desinformation und Irrtum in der Welt der Nachrichten wichtiger denn je", sagte dpa-Chefredakteur Sven Gösmann bei der heutigen Gesellschafterversammlung. "Mit unserem Profile-Prozess zur weiteren Verbesserung unserer Dienste, der Schaffung eines Verifizierungs-Teams und eines Social-Media-Monitoring-Teams reagieren wir auf die Herausforderungen der Medienwelt. Das Ziel ist klar: Wir wollen mit unserem Journalismus immer sehr schnell, vor allem aber richtig und verständlich sein", so Sven Gösmann weiter.

Insgesamt hat die Deutsche Presse-Agentur ihre führende Position am Markt weiter ausgebaut und gestärkt. Eine zentrale Rolle nimmt dabei der neu organisierte internationale Bildfunk ein, der für ein verbessertes und auf lokale Quellen gestütztes Angebot an die Redaktionen sorgt. Gemeinsam mit 35 weltweiten Partneragenturen stellt dpa einen Bilderdienst bereit, der klar an den Bedürfnissen der Kunden orientiert ist.

Rund um die Aufgabenfelder Verifikation und Radar hat dpa neue redaktionelle Strukturen geschaffen, um für ihre Kunden noch mehr Schnelligkeit und Sicherheit im Hinblick auf Informationen aus Sozialen Netzwerken und anderen Online-Quellen zu bieten. Experten in der Redaktion sorgen dafür, dass erste Signale nachrichtenrelevanter Geschehnisse sofort erkannt, eingeordnet und überprüft werden, um ohne Zeitverlust in eine verlässliche Berichterstattung einsteigen zu können.

Außerdem betonte Chefredakteur Sven Gösmann auf der heutigen Gesellschafterversammlung die hohe Bedeutung der Nachwuchsförderung bei dpa und stellte unter anderem die Schwerpunkte der neuen Volontärausbildung vor. Im aktuellen Jahrgang stehen vier unterschiedliche Rollen im Mittelpunkt: multimedialer Reporter, Regisseur, Newsroom Developer und Produktmanager. Darüber hinaus hat sich die dpa-Initiative "Powerhaus" bewährt. Auch am frühen Morgen und späten Abend bietet die Nachrichtenagentur jetzt eine umfassende Berichterstattung an.

In ihrem aktuellen Geschäftsbericht beschäftigt sich dpa mit dem Leitthema "Vernetzung". Damit ist die enge Verbindung der Nachrichtenagentur mit ihren Kunden gemeint, aber auch die Vernetzung zwischen den verschiedenen Teilen des Konzerns sowie die gemeinsame Arbeit aller Menschen in der dpa-Unternehmensgruppe.

Über dpa

Die Deutsche Presse-Agentur (dpa) wurde 1949 gegründet und gehört zu den weltweit führenden unabhängigen Nachrichtenagenturen. dpa beliefert Medien, Unternehmen und Organisationen mit redaktionellen Angeboten. Dazu zählen Texte, Fotos, Videos, Grafiken, Hörfunkbeiträge und andere Formate. Als international tätige Agentur berichtet dpa in den vier Sprachen Deutsch, Englisch, Spanisch und Arabisch. Rund 1000 Journalisten arbeiten von mehr als 160 Standorten im In- und Ausland aus. Gesellschafter der dpa sind 180 deutsche Medienunternehmen. Die dpa-Redaktion arbeitet nach den im dpa-Statut festgelegten Grundsätzen: unabhängig von Weltanschauungen, Wirtschaftsunternehmen oder Regierungen. Die Zentralredaktion unter der Leitung von Chefredakteur Sven Gösmann befindet sich in Berlin. Die Geschäftsführung um ihren Vorsitzenden Peter Kropsch ist am Unternehmenssitz in Hamburg tätig. Vorsitzender des Aufsichtsrats ist David Brandstätter (Main-Post GmbH, Würzburg).

Internet: www.dpa.com (deutsch, englisch, spanisch, arabisch) Social Web: www.dpa.com/de/social-media

Kritik

Richtigkeit von Meldungen

Nach dem Ausscheiden ihres Gründers Fritz Sänger geriet die Deutsche Presse-Agentur mehrfach in die öffentliche Kritik wegen Verbreitens ungeprüfter Falschmeldungen. Das bekannteste Beispiel war die Nachricht vom Tod Chruschtschows am 13. April 1964 [16] und ein erfundenes Zitat Kossygins zur Wiedervereinigung Deutschlands im Dezember 1966. [17] Der Agentur wurde ebenfalls zu große Regierungsnähe und entsprechende Färbung der Berichterstattung vorgeworfen (1969, [18] 1971 [19]) Öffentlich entschuldigen musste sich die dpa unter anderem für Falschmeldungen über die Proteste gegen den G8-Gipfel in Heiligendamm (2007) [20] und über den damaligen Wirtschaftsminister zu Guttenberg (2009). [21] Die Rolle der dpa bei der Bluewater-Affäre 2009 führte intern zu neuen Regelungen über die Quellenangaben der verbreiteten Nachrichten. [22] Manipulative Berichterstattung wird der dpa von Kritikern jedoch auch noch 2012 vorgeworfen. [23]

Brenner-Studie zur Qualitätsmängeln

Die groß angelegte Studie der Otto Brenner Stiftung von Hans-Jürgen Arlt und Wolfgang Storz von März 2010 zum Thema „Wirtschaftsjournalismus in der Krise – Zum massenmedialen Umgang mit Finanzmarktpolitik“ betrachtete unter anderem eingehend die Arbeitsweise der dpa von Frühjahr 1999 bis Herbst 2009. Die Studie kommt zu dem Schluss, dass der tagesaktuelle deutsche Wirtschaftsjournalismus als Beobachter, Berichterstatter und Kommentator des Finanzmarktes und der Finanzmarktpolitik bis zum offenen Ausbruch der globalen Finanzmarktkrise schlecht gearbeitet habe. „Pfusch am Bau nennt man das im Handwerk.“ Die Informationsleistung von DPA in Sachen Finanzmarktpolitik sei „hoch defizitär“. Die Orientierung, die DPA in diesem Zusammenhang gibt, sei Desorientierung. „Der finanzmarktpolitische DPA-Journalismus ist Trivialjournalismus.“ [24] Der Chefredakteur der dpa wies die Kritik in allen Einzelpunkten zurück. Die Auswahl der geprüften Artikel sei selektiv und das Ergebnis daher nicht repräsentativ. [25]

Kritik an der Struktur

Schon 1969 bezog der DPA-Journalist Stefan Zickler/Manfred Steffens [26] in der ZEIT im Rahmen seiner Kritik an der Struktur der Deutschen Presse die dpa ein. [27] [26] Durch die "totale Privatisierung der Agentur" habe man die staatliche Manipulation wie in der NS-Zeit unmöglich gemacht, man habe so aber "nicht nur den Staat und die nach Majorisierung strebenden Standesgenossen (ausgeschlossen), sondern zugleich auch die gesamte Öffentlichkeit." [27] Die dpa sei damit nur so frei und unabhängig, wie ihre rund zweihundert Gesellschafter es wollten: "Diese rund zweihundert Gesellschafter bestimmen selber, was unter der „Unabhängigkeit“ der ihnen gehörenden Agentur zu verstehen ist." [27] Durch die maßgebliche Rolle des Chefredakteurs könnten die Verleger "mit der Besetzung eines einzigen Platzes bestimmen, wie die deutsche Presse informiert werden soll." [27] Dies sei gefährlich, denn "je weniger Journalisten ausgetauscht zu werden brauchen, desto leichter gelingt die Gleichschaltung." [27]

Quelle: dpa Deutsche Presse-Agentur GmbH (ots) / Wikipedia.de

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