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Deutsche Bahn weist Vorwürfe von GDL-Chef Weselsky zurück

Archivmeldung vom 04.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Zentrale der Deutsche Bahn in Frankfurt am Main. Bild: Deutsche Bank
Zentrale der Deutsche Bahn in Frankfurt am Main. Bild: Deutsche Bank

Die Deutsche Bahn (DB) hat Vorwürfe des Chefs der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, zurückgewiesen, nach denen die Bahn für die Streiks verantwortlich sei. "Die DB hat in den vergangenen Wochen immer wieder substantiell neue Angebote vorgelegt", betonte das Unternehmen am Dienstag. "Zu jedem Kompromissvorschlag der DB sagt die GDL nein."

Die Gewerkschaft bestehe auf Durchsetzung aller ihrer Forderungen. "Damit verabschiedet sie sich von der bewährten Sozialpartnerschaft, die Deutschland in den vergangenen Jahrzehnten Wohlstand und Stabilität gesichert hat."

Auch den Vorwurf, die Bahn wolle Grundrechte der GDL beschneiden und die Lokführergewerkschaft einem Tarifdiktat unterwerfen, wies das Unternehmen zurück. "Jede Gewerkschaft hat natürlich das Recht, sich für ihre Mitglieder einzusetzen - im Notfall sogar mittels eines Streiks." Diese Grundrechte würden nicht in Frage gestellt.

Der GDL werde ausdrücklich das Recht zugestanden, exklusiv für alle Lokführer im Konzern zu verhandeln, "auch für solche Lokführer, die gar nicht oder anders gewerkschaftlich organisiert sind. Und auch für Zugbegleiter soll die GDL verhandeln können. Auf Wunsch der GDL wurde dafür ein Verfahren für parallele Verhandlungen entwickelt."

Zuvor hatte der GDL-Chef in einem Interview mit dem "Deutschlandfunk" die Bahn für die neue Streik-Drohung verantwortlich gemacht. "Angesichts des Tarifdiktats, das uns die Bahn im Hintergrundgespräch vorgelegt hat, war nichts anderes möglich als die Ablehnung", so Weselsky. Die Bahn habe für alle sichtbar gezeigt, dass die GDL "die Koalitionsfreiheit mittels eines Vertrages an der Garderobe abgeben soll und Scheinverhandlungen für ihre Zugbegleiter und andere Mitglieder führen darf".

GDL-Chef: Bahn verantwortlich für drohende Streiks

Nach Ansicht des Chefs der Lokführergewerkschaft GDL, Claus Weselsky, ist die Deutsche Bahn (DB) verantwortlich für die neue Streik-Drohung. "Angesichts des Tarifdiktats, das uns die Bahn im Hintergrundgespräch vorgelegt hat, war nichts anderes möglich als die Ablehnung", so Weselsky im Interview mit dem "Deutschlandfunk".

Die Bahn habe für alle sichtbar gezeigt, dass die GDL "die Koalitionsfreiheit mittels eines Vertrages an der Garderobe abgeben soll und Scheinverhandlungen für ihre Zugbegleiter und andere Mitglieder führen darf". Einen konkreten Termin für neue Streiks nannte der GDL-Chef nicht. Man werde die Streikplanung rechtzeitig bekanntgeben.

Die GDL hatte am Montag nach dem Scheitern der Tarifgespräche mit der Bahn mit neuen Streiks gedroht. Zuvor hatte die DB mitgeteilt, die GDL-Spitze habe "kurz vor Unterzeichnung einer Lösung für den Tarifkonflikt Gespräche mit der DB entgegen jeder Verabredung völlig überraschend platzen lassen".

Streik-Drohung: Fahrgastverband Pro Bahn übt scharfe Kritik an GDL

Der Fahrgastverband Pro Bahn hat die Lokführer-Gewerkschaft GDL wegen ihrer erneuten Streik-Ankündigung massiv kritisiert. "Die Fahrgäste haben immer weniger Verständnis für die Lokführer", sagte Pro-Bahn-Sprecher Gerd Aschoff der "Rheinischen Post".

"Die Fahrgäste sind die Hauptleidtragenden der Streiks. Viele Berufstätige merken die Folgen unmittelbar, wenn sie nicht oder verspätet zu wichtigen Terminen kommen", sagte Aschoff. Die Streiks würden die Bahn dauerhaft schädigen, weil ein Teil der Fahrgäste, die wegen der Streiks auf Fernbusse umsteigen müssten, der Bahn als Kunden dauerhaft verloren gingen.

Auch im Güterverkehr drohe ein dauerhafter Umsatzverlust, weil die Logistik-Branche ihre auf Lkw umgestellten Transporte nicht so einfach wieder ändern und auf die Bahn umstellen werde. "Die GDL sägt am eigenen Ast", so Aschoff.

NRW-Verkehrsminister kritisiert neuen Bahnstreik als "pure Kraftmeierei"

Der Verkehrsminister des bevölkerungsreichsten Bundeslandes, Michael Groschek, hat die GDL wegen des neuen Streiks scharf attackiert. "Die Androhung eines viertägigen Streiks artet in pure Kraftmeierei aus, verspielt alle Sympathien und schreit geradezu nach einer gesetzlichen Regelung maßloser Spartengewerkschaften", sagte der SPD-Politiker der "Rheinischen Post". (Mittwochausgabe). Bei "allem Verständnis für Streiks und die dahinter stehenden berechtigten Anliegen der lohnabhängig Beschäftigten" seien "vier Tage bundesweiter Streik im Bahnverkehr überzogen". Groschek weiter: "Die GDL täte gut daran, ihren Streik zeitlich, räumlich und nach Verkehrsträgern unterschieden im Regional- und Fernverkehr so einzuschränken, dass sie nicht die halbe Republik lahmlegt. Ich hoffe, dass sich GDL und Deutsche Bahn im Interesse aller Beteiligten schnell auf eine für alle Seiten tragfähige Lösung verständigen."

Quelle: dts Nachrichtenagentur / Rheinische Post (ots)

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