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Silent Resignation: Warum die große Wechselwelle auch nach Deutschland kommt

Archivmeldung vom 29.03.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Arbeitsplatz Laptop (Symbolbild)
Arbeitsplatz Laptop (Symbolbild)

Foto von Vlada Karpovich von Pexels

Schwappt die Welle der Great Resignation auch nach Deutschland? Das Research-Team der Jobplattform StepStone ist dieser Frage auf den Grund gegangen und hat insgesamt rund 18.000 Arbeitnehmer*innen in Deutschland zu Wechselbereitschaft sowie Erwartungen an künftige Jobs und Arbeitgeber befragt.

Die wichtigsten Ergebnisse im Überblick:

  • Rund 15 Millionen Arbeitnehmer in Deutschland denken mehrmals pro Woche an einen Jobwechsel
  • Rund jeder Zehnte denkt täglich an einen Jobwechsel
  • Nur für wenige ist ein Jobwechsel derzeit gar kein Thema
  • Rund zwei Jahre nach Beginn der Pandemie treffen zwei Phänomene aufeinander:
  • Die ohnehin seit Jahren steigende Wechselbereitschaft hat im Zuge von Corona weiter Fahrt aufgenommen. Menschen stellen ihren Job kritischer in Frage als je zuvor.
  • Gleichzeitig erlebt Deutschland ein Jobwunder, bedingt durch Aufholeffekte nach der Krise, aber auch als Vorzeichen der heraufziehenden Arbeiterlosigkeit
  • Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei StepStone: "In Deutschland erreichte die Nachfrage nach neuen Mitarbeiter im Jahr 2021 Rekordwerte. Eine Kündigungswelle wie in den USA gibt es in Deutschland noch nicht, aber trotz ruhigerem Wellengang gilt: Die Flut wird kommen. Warum ist das so? Zum einen verstärkt sich der Trend zum Wechsel seit Jahren. Wir reden überhaupt nicht über ein neues Phänomen. Zum anderen ist die kommende Arbeiterlosigkeit größer Treiber hinter der kommenden Flut. Der Arbeitsmarkt wird sich in einem Maße verändern, wie wir es uns aktuell noch nicht vorstellen können."
  • Arbeitnehmer wollen laut Studie vor allem auf diese Aspekte im Job künftig nicht mehr verzichten: flexible Arbeitszeiten, flexibles Arbeiten (z.B. Homeoffice), hohe Work-Life-Balance und Familienfreundlichkeit
  • Insbesondere Menschen in stark nachgefragten Berufen sind auf dem Sprung: hohe Wechselbereitschaft in Logistik, Pflege, Handwerk
  • In Branchen wie Freizeit und Touristik, Groß- und Einzelhandel sowie Hotel und Gastronomie übersteigt die Zahl der aktiv Suchenden bereits die der passiven
  • Für Unternehmen bedeutet diese Entwicklung auch: Sie werden höhere Gehälter zahlen müssen. Die Top 3 Wechselgründe laut Studie sind: Gehalt und Mitarbeitervorteile (66 Prozent), Unternehmenskultur und Betriebsklima (50 Prozent), Aufgaben, Gestaltungsspielraum und Sinnhaftigkeit (49 Prozent)
  • Zwei Jahre nach Pandemiebeginn erreicht Zahl der offenen Jobs auf StepStone.de neue Rekorde
  • Insgesamt ist die Zahl der neuen Jobs im Februar 2022 im Vgl. zu März 2020 um rund 60 % gestiegen
  • Im Berufsfeld Logistik ist die Zahl der Jobs um 139 % gestiegen, im Handwerk um 86 %
  • Arbeitslosenzahlen sinken weiter
  • Laut StepStone Prognose sinkt die Zahl der Arbeitslosen im März auf 2.357.000 - das ist ein Minus von 71.000 Menschen
  • Im März gibt es damit 470.000 weniger arbeitslose Menschen in Deutschland als vor einem Jah
  • Die Arbeitslosenquote sinkt um 0,1 Prozentpunkt auf 5,2 Prozent

Über die Studie

Mit der vorliegenden Studie analysieren die StepStone Experten die Situation auf dem Arbeitsmarkt zu Beginn einer neuen Ära: der Arbeiterlosigkeit. Leifragen sind: Wie wirken sich die kommende Arbeiterlosigkeit und die enorme Personalnachfrage seit Sommer 2021 aus? Wie reagieren die Arbeitnehmenden? Schwappt die Welle der Great Resignation auch nach Deutschland? Und wie überzeugen Unternehmen in dieser Situation von sich als Arbeitgeber? Für die Studie hat StepStone im Dezember 2021 und Januar 2022 eine Online-Befragung unter insgesamt rund 18.000 Arbeitnehmenden in Deutschland durchgeführt. Es wurden gut 10.000 abgeschlossene Fragebögen analysiert und entsprechend Mikrozensus von Destatis nach den Merkmalen Geschlecht, Alter und Bildungsgrad quotiert, damit die Daten als repräsentativ für die Erwerbsbevölkerung in Deutschland angesehen werden können.

Quelle: StepStone.de (ots)

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