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Börsencoach Markus Frick: Laufen wir in eine Katastrophe?

Archivmeldung vom 13.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Börsencoach Markus Frick
Börsencoach Markus Frick

Es ist eigentlich schon Wahnsinn, wenn man sich ansieht, mit welchen Mitteln die Politik versucht die Krise zu bewältigen.

Durch das Platzen der Immobilienblase wurden bei den Banken riesige Löcher in die Kassen gebohrt, was auf vor allem Gier und Missmanagement zurückzuführen ist. Dadurch entstand eine Banken- und Finanzkrise, die weltweit ein gewaltiges Ausmaß erreicht hat.

Die Bevölkerung und die Unternehmen bekommen die Folgen durch Insolvenzen, Kreditklemmen und Massenarbeitslosigkeit zu spüren. Und was macht die Politik? Die riesigen Finanzlöcher in den Kassen der Banken werden mit frischem Geld wieder zugeschaufelt.

Steuergelder sollen die Krise bekämpfen. Die Banken müssen jetzt auf Teufel komm raus Profit erwirtschaften und weil der Zins- und Kreditmarkt am Boden liegt, wird an den Aktienmärkten gezockt, was das Zeug hält. Daher konnten auch die Märkte seit März so stark zulegen.

Doch die Wirtschaft wird von den Unternehmen getragen, nicht von den Banken und das ist das große Problem. Die Banken bekommen Milliarden an Staatshilfen und bei den Unternehmen kommt nichts an, weil die Banken lieber am Aktienmarkt zocken. Die Banken, die diese Krise verursacht haben, lassen die Unternehmen wie eine heiße Kartoffel fallen, wenn sie Kredite zum Überleben brauchen, obwohl genau diese Unternehmen den Banken das Überleben sicherten.

Die Banken präsentierten uns nun wieder sensationelle Zahlen und zahlen auch wieder Boni aus, in Dimensionen wie nie zuvor. Auch die Unternehmen in den USA präsentierten größtenteils sehr gute Zahlen und Sie werden sich vielleicht sagen, dass doch alles in Ordnung ist.

Das Zauberwort im dritten Quartal hieß „Kostensenkung“. Die Unternehmen vollzogen Werksschließungen mit daraus verbundenen Massenentlassungen. Das dadurch die Produktivität
steigt, ist nichts Neues.

Ich denke jedoch nicht, dass dies etwas mit Wachstum zu tun hat. Was wir an den Börsen sehen, ist auf das Zocken der Banken zurückzuführen. Das Geld sollte aber in die Unternehmen investiert werden und wenn sich daran nichts ändert, dann wird sich die Schere zwischen Aktienkurs und realer Bewertung immer weiter auseinander bewegen. Ob dies zu einer Katastrophe führen wird, überlasse ich jedem Anleger selbst.

Quelle: Finanzdialog Verlag GmbH

 

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