PKS-Inkasso: Briefe schreiben können andere!
Archivmeldung vom 22.10.2011
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittSchlapphut, Trenchcoat, weißes Hemd, roter Schlips und schwarze Lackschuhe. Da, wo Helmut Behrendt aus Ludwigsburg bei Stuttgart auftaucht, drehen sich alle Köpfe nach ihm um. Die Aufmerksamkeit ist gewollt. Denn Behrendt will öffentlich klarstellen: Hier wird eine Schweinerei aufgedeckt. Behrendt gilt als einer der erfolgreichsten Schuldeneintreiber Deutschlands. Am liebsten nimmt er ein Auto als Pfand. "Ein Auto ist ein Statussymbol. Viele glauben, wenn sie das Auto verlieren, würden sie auch ihre Ansehen verlieren. Deshalb reagieren Schuldner in der Regel sehr schnell, wenn es an ihr Auto geht", fachsimpelt Behrendt in der Kabel 1-Serie "Mein Revier".
Behrendts Devise lautet: "Inkasso wird heute durch eine Außendiensttätigkeit erst richtig zum Erfolg für den Gläubiger/Auftraggeber. Briefe schreiben können andere." Deshalb heißt seine 2003 gegründete Firma auch PKS: Profis kontaktieren Schuldner. Im Augenblick sucht Behrendt 100 weitere Mitarbeiter für den Außendienst. Seine Referenzliste mit Dankschreiben wird täglich großer. Das Geschäft brummt, aber auch nur, weil Behrendt niemals nachlässt. Er arbeitet schließlich auf Erfolgsbasis. Seine Waffen sind der psychologische Druck und das Auge-in-Auge-Sehen.
Zuerst schickt Behrendt den Schuldnern, wie alle anderen auch, ein paar Briefe, allerdings in einer sehr schnellen Abfolge. Dann folgen Anrufe. Das Handy-Zeitalter ist für den Inkasso-Profi, der zehn Jahre im Staatsdienst Psychologie und Ermittlungen trainierte, ein wahrer Segen. Behrendt: "Dank des Handys sind die Schuldner immer und überall erreichbar. Schön für unser Telefon-Inkasso-Team. Unangenehm, schlimm bis peinlich für die Schuldner. Wir sind immer in der Leitung.“
Natürlich werden dem Inkasso-Mann am Telefon Schläge angedroht, wie zum Beispiel "Komm mir ja nicht unter die Finger". Aber wenn Behrendt dann doch in seiner auffälligen Montur auftaucht, werden die Schuldner eher kleinlaut. "Pöbeleien gehören dazu, manche schlagen einfach nur die Tür vor der Nase zu", erzählt Behrendt. Dann geht Behrendt wieder, auch wenn er noch nichts verdient hat. Behrendt verdient nur, wenn er auch wirklich Geld kassiert. Aber Behrendt kommt wieder und immer wieder. "Schuldner müssen Angst haben - Angst davor, dass man sie enttarnt, indem man ihre kriminelle Handlungsweise nachweist und Vermögensverschiebungen aufdeckt", erläutert Behrendt. "Sie müssen wissen, dass wir nicht locker lassen."
Unredliche Schuldner sind das Problem
Behrendt beobachtet ein Phänomen: "Die Zahl der unredlichen Schuldner steigt schneller, als der Gesetzgeber reagieren kann. Gläubiger erhalten nach meist langen und kostspieligen Prozessen ihr Recht, aber (noch lange) nicht ihr Geld. Beim Eintreiben von Schulden sind Rechtsanwälte meist machtlos, und auch Gerichtsvollzieher können nach gewonnenen Prozessen nur ihre Protokolle ausfüllen. Und damit ist das Ende der Fahnenstange erreicht. Deshalb muss modernes Inkasso sich den veränderten Gegebenheiten der Schuldner anpassen."
Seien früher Inkasso-Unternehmen bemüht gewesen, zwischen dem in Schwierigkeiten gekommenen Schuldner und den Ansprüchen der Gläubiger zu vermitteln, um für alle eine tragbare Lösung herbeizuführen, so habe sich sich das heutige Schuldnerbild grundlegend gewandelt.
Behrendt: "Anlagebetrüger, Zocker, Insolvenz-Hasardeure und Auftragsbetrüger gehen mit reichlich krimineller Energie gegen Handwerker, Händler, Selbständige und auch Privatpersonen vor. Es geht nur um ein Ziel - das hartverdiente Geld/die Waren des (der) Anderen ohne vertragliche Gegenleistung zu bekommen. Das sind Schuldner, die auch später keine Einigung wollen. Ganz im Gegenteil, der unredliche Schuldner wendet alle legalen und illegalen Tricks an, um sein Vermögen zu verschieben, sich zu verarmen (gehört alles meiner Ehefrau), und das auch noch mit Hilfe von Rechtsanwälten und Steuerberatern. Da läuft jede Zwangsvollstreckung ins Leere."
Der Gesetzgeber helfe nicht - der stehe eher dem Schuldner bei (Verbraucherschutz). PKS-Inkasso gehe völlig neue und andere Wege, um erfolgreich zu sein. "Die Regelung der Schulden müssen auf den Punkt gebracht werden", so der PKS-Chef. "Langes Herumlamentieren bringt nichts und nützt niemandem. Forderungen verwalten ist nicht unser Ding. Schuldner müssen aktiv mitwirken, sonst ist für sie Schluss mit lustig! Ein Inkasso darf nicht wie ein Behördenapparat wirken und Forderungen in Aktendeckel packen, der Schuldner muss die Authentizität des Schuldeneintreibers spüren und den Ernst erkennen, dass Schulden auch bezahlt werden müssen. Hartes, konsequentes Vorgehen muss nicht bedeuten, dass der gesetzliche Weg (Rahmen) verlassen (überschritten) wird."
Ein paar Beispiele:
Da gibt es beispielsweise den Gastwirt, der gern eine neue Kneipe aufmacht und wie ein Mietnomade von Location zu Location zieht, ohne die Pacht zu bezahlen. Behrendt geht in diesem Fall erst, wenn er wenigsten einen Teilbetrag bekommen hat. Wo Gerichtsvollzieher an der polizeilich gemeldeten Adresse eines Schuldners vergeblich versuchen, Briefe zuzustellen, oder in den Pfändungsbericht "fruchtlos" schreiben, fängt für Behrendt die Arbeit erst an. Viele Schuldner würden nur eine Armutsfassade vortäuschen und leben in Wirklichkeit ein auskömmliches Dasein. Behrendt spürte eine Frau auf, die beträchtliche Gelder in einem mittelständischen Unternehmen über viele Jahre in leitender Stellung unterschlagen hatte. Offiziell war die Frau abgetaucht. Behrendt fand sie schließlich an der Adresse ihres Ex-Mannes. Die Schutzfassade war zerstört.
Behrendt schildert auf seiner Internetseite einen Fall, bei dem sich ein Schuldner mit einer Auswanderung nach Namibia verleugnete und so seinem Gläubiger, einem älteren Geschäftsmann aus Bayern, entkommen wollte. Rechtsanwälte und zwei Inkassounternehmen hätten sich bereits die Zähne ausgebissen. Der verzweifelte Bayer wandte sich schließlich im April diesen Jahres an PKS-Inkasso.
Behrendt habe nach zirka 2 Stunden Aktenstudium den Schuldner, Herrn T., bereits in einem ersten Telefonat an der Strippe gehabt und sich mit dem Schuldner über seine jetzigen Tätigkeiten als Anlageberater und Berater in Bauangelegenheiten unterhalten. Eigentlich war der Schuldner ja in Namibia zu finden. Die Wahrheit sah anders aus. Behrendt schilderte:
"Der Schuldner war nie nach Namibia ausgereist, aber er hat nach dem Urteil seinen Wohnsitz in die Bundeshauptstadt Berlin verlegt und dort auch schon wieder als Geschäftsführer eine GmbH gegründet mit der er - als wäre nichts gewesen - Bau- und Anlageberatung betreibt. Von daher glaube nie was du vorgegaukelt bekommst, sondern schaue dir immer alles sehr genau an.
Wir PKS-Inkasso UG haben mit dem Schuldner sehr intensiv verhandelt, und schließlich musste der Schuldner Herr T. dann einlenken und zeigte sich zahlungswillig. Die Forderung hat der Schuldner dann in zwei größeren Beträgen im Juli und August 2011 an PKS-Inkasso pünktlich bezahlt. Der Schuldner hat dann von PKS-Inkasso die entsprechenden Originaltitulierungsunterlagen beziehungsweise die vollstreckbare Ausfertigung des Urteils erhalten, und der Auftraggeber konnte mit dem Geld, was längst schon als verloren galt, einen schönen Urlaub mit seiner Gattin verbringen."
Wie Firmen dem vorbeugen können lesen registrierte GoMoPa-Mitglieder hier.
Quelle: Goldman Morgenstern & Partners Llc (GoMoPa) / Siegfried Siewert