Bei Korruptionsversuchen im Ausland nicht sofort nachgeben
Archivmeldung vom 29.03.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.03.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittManager und Geschäftsleute sollten die jüngsten Korruptionsermittlungen zum Anlass nehmen, um das eigene Geschäftsgebaren unter die Lupe zu nehmen. "Einige Unternehmer und Manager sind noch immer der Meinung, dass sich Schmiergeldzahlungen im Ausland grundsätzlich nicht umgehen lassen", sagt Kai Oppel, Autor des Buches "Business Knigge international".
Dabei ließen sich viele
Geschäfte ohne Bestechungsgelder einfädeln - wenn Unternehmer trotz
des Wettbewerbsdrucks mehr Zeit einplanen würden, bei
Korruptionsversuchen standhafter blieben und glaubwürdig
argumentieren würden.
"Nur weil es heißt, dass Schmiergeldzahlungen in Ländern wie
Russland oder in Afrika zum Alltag gehören, muss sich noch lange
niemand darauf einlassen", sagt Knigge-Experte Oppel. "Wer kein
Schmiergeld zahlen will, muss oftmals nur etwas länger warten." Wer
mit Korruption konfrontiert wird, sollte mit seinem Gewissen und der
Strafbarkeit im eigenen Land argumentieren. "Gerade die jüngsten
Verhaftungen im Falle Siemens können dabei helfen, einem
ausländischen Geschäftspartner die persönlichen Folgen von Korruption
zu verdeutlichen." Geschäftsleute sollten sich bereits vor der
Auslandsreise auf das Thema Bestechung vorbereiten. Besonders bei
unregelmäßigen und lukrativen Aufträgen wie dem Aufbau von
Infrastruktur kommt es immer wieder zu Korruptionsversuchen.
In dem Buch Business Knigge International geht Oppel nicht nur auf
das Thema Bestechung ein. Nach Gesprächen mit mehr als 30 Managern,
interkulturellen Trainern und Außenhandelsexperten gibt der Autor
umfassende Tipps für ein weltweit korrektes Auftreten. "Anders als
vielfach angenommen, umfasst Benehmen nicht nur Tischmanieren,
Dresscode oder das Beherrschen landestypischer Riten. "Auch
Charakterstärke oder moralische Standhaftigkeit in Sachen Korruption
gehören zum kniggesicheren Auftritt."
Wichtig ist zudem, dass Geschäftsleute im Ausland zwischen
Beziehungspflege und Bestechung unterscheiden. In
beziehungsorientierten Kulturen wie Asien oder der arabischen Welt
gehören kleine und auch größere Aufmerksamkeiten zum guten Ton.
Manager sollten sich an die Regel halten, nur Geschenke anzunehmen,
deren Wert sie zu erwidern bereit wären. Besteht der ausländische
Geschäftspartner auf das Annehmen größerer Geschenke, können diese
aus Gründen der Höflichkeit entgegengenommen und zu wohltätigen
Zwecken versteigert werden.
In seinem Buch beleuchtet Autor Kai Oppel auf rund 200 Seiten für elf Länder einerseits typische Benimm- und Verhaltensregeln. Andererseits geht er in Knigges Tradition auf die Charaktereigenschaften von Menschen und deren Wirkung ein.
Quelle: Pressemitteilung scrivo PR GbR