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Steinkohle-Auslauf 2018 belastet regionalen Arbeitsmarkt und Fiskus

Archivmeldung vom 18.02.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 18.02.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Die deutsche Steinkohle hat trotz rückläufiger Steinkohlenförderung für das Ruhrrevier und den regionalen Arbeitsmarkt auch heute noch große Bedeutung. So sicherte der Steinkohlenbergbau 2006 durch die direkten, indirekten und induzierten Beschäftigungseffekte knapp 54.000 Arbeitsplätze allein in Nordrhein-Westfalen.

Das ist das Ergebnis der Studie der renommierten Prognos AG "Regionalökonomische Auswirkungen des Steinkohlenbergbaus in Nordrhein-Westfalen". Prognos hat im Auftrag des Gesamtverbandes Steinkohle (GVSt) die regionalwirtschaftliche Bedeutung des Steinkohlenbergbaus im Ruhrgebiet sowie die regionalen, fiskalischen und weitere sozioökonomischen Folgen verschiedener kohlepolitischer Zukunftsszenarien einschließlich des inzwischen politisch beschlossenen Auslaufs in 2018 auf empirisch- wissenschaftlicher Grundlage analysiert. Energiepolitische Aspekte oder eine Revision 2012 waren nicht Gegenstand der Studie. An jedem Arbeitsplatz im Steinkohlenbergbau hängen demnach weitere 1,3 Arbeitsplätze im wirtschaftlichen Umfeld, im Ruhrrevier ist es ungefähr ein weiterer bergbauabhängiger Arbeitsplatz.

Das Auslaufszenario 2018 führt deswegen bei trendmäßiger Entwicklung zu einem Verlust von über 40.000 Arbeitsplätzen in NRW, sofern der Strukturwandel nicht in Richtung auf zusätzliche neue Arbeitsplätze enorm beschleunigt werden kann. Besonders betroffen wird die Bergbauzulieferindustrie am Standort Deutschland. Hinzu kommen weitere regionale und soziale Problemstellungen. Gleichzeitig ergeben sich daraus auch erhebliche fiskalische Folgekosten für die öffentlichen Hände (Mehrausgaben für Arbeitslosigkeit, Mindereinnahmen bei Steuern und Sozialabgaben), die in der Summe bis 2018 um bis zu 3,5 Mrd. EUR höher sind als die planmäßig eingesparten Absatzhilfen für die Steinkohle. Diese können per saldo nicht in alternative Verwendungen "umgewidmet" werden.

Die vorliegende Prognos-Studie bezieht sich ausschließlich auf den Ruhrbergbau, d. h. der Saarbergbau und das Bergwerk Ibbenbüren sind hier quantitativ nicht berücksichtigt, weil die Untersuchungen dadurch an eine bereits 1999, seinerzeit im Auftrag der Zukunftsaktion Kohlegebiete e. V. (ZAK) von Prognos durchgeführte Studie über "Interdependenzen von Steinkohlenbergbau und Wirtschaftsstruktur im Ruhrgebiet" anknüpfen konnte. Basisjahr der neuen Untersuchungen ist 2006. Die Studie wurde im Herbst 2007 abgeschlossen. Heft 1/2-2008 der Zeitschrift "Energiewirtschaftliche Tagesfragen" (S. 50-53) enthält eine Zusammenfassung der wichtigsten Ergebnisse durch Vertreter von Prognos selbst ("Regionalwirtschaftliche Bedeutung des Ruhrbergbaus - Ergebnisse einer Modellrechnung"). Der Volltext der Studie ist auf der Internetseite des GVSt veröffentlicht ( www.gvst.de ).

Quelle: Gesamtverband Steinkohle

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