Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 24.09. bis 28.09.2007
Archivmeldung vom 25.09.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.09.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn der vergangenen Woche waren die internationalen Aktienmärkte von Nachrichten aus den USA beherrscht. Zwar wurde bereits im Vorfeld mit einer Zinssenkung der US-Notenbank Fed gerechnet. Als diese allerdings einen großen Zinsschritt von 50 Basispunkten bekannt gab, entfachte dies ein Kursfeuerwerk an den Aktienmärkten.
Die Sorgen um eine Ausweitung der US-Kreditkrise
traten in den Hintergrund und wurden auch durch die
Gewinnberichterstattung verschiedener US-Banken und Brokerhäuser
nicht weiter geschürt. Während Goldman Sachs sehr positiv überraschen
konnte, lag Bear Stearns unter den Erwartungen - insgesamt ergab sich
ein recht durchwachsenes Bild. Mit dem Heranrücken des großen
Verfalltags am letzten Freitag mussten Marktteilnehmer vermehrt ihre
Short-Positionen eindecken, dies führte zu weiteren Kursavancen. So
legte der Dax in der vergangenen Woche um knapp 4% zu, der
EuroStoxx50 immerhin noch 3,5%. Auch in den USA und Asien konnten die
Börsen die Woche im Plus beschließen.
Die zweite Woche in Folge waren an den internationalen
Rentenmärkten Kursverluste zu verzeichnen. Der für den deutschen
Rentenmarkt richtungweisende Septemberkontrakt des Bund Future verlor
im Wochenvergleich 161 Basispunkte auf 112,47 Punkte. Die Rendite von
10-jährigen Bundesanleihen stieg von 4,166% auf 4,358%. 10-jährige
US-Staatsanleihen rentierten zum Wochenschluss mit 4,620% gegenüber
4,454% der Vorwoche. Nach der überraschend starken Zinssenkung der
US-Notenbank hat sich die Risikoaversion am Markt wieder etwas
gesenkt und in eine Flucht in Qualität der letzten Monate umgekehrt.
Der Konjunkturpessimismus an den Finanzmärkten wurde etwas
zurückgedrängt und wirkte somit belastend auf sichere Staatsanleihen.
Die US-Konjunkturdaten der letzten Woche fielen erneut gemischt aus.
Während die Zahlen zu den Wohnungsbaubeginnen im August auf eine
anhaltende Schwäche am US-Immobilienmarkt hindeuteten und der Empire
State Index eine nachlassende Dynamik der Wirtschaftsaktivität im
Großraum New York zeigte, bestätigten die Erstanträge auf
Arbeitslosenunterstützung den negativen Arbeitsmarktbericht aus dem
August nicht und der Philadelphia Fed Index wies auf eine unerwartet
starke Stimmungsaufhellung hin. Im Euroraum standen in der letzten
Woche nur wenige Konjunkturdaten auf der Agenda. Diese fielen
insgesamt negativ aus. Der ZEW-Index war erneut deutlich rückläufig.
Auch die Einkaufsmanagerindizes für das verarbeitende Gewerbe und den
Dienstleistungssektor deuten darauf hin, dass die Finanzmarktkrise
negativ auf die Wirtschaft zu wirken beginnt.
Diese Woche steht im Zeichen der Stimmungsindikatoren und sollte
daher Auskunft darüber geben, wie stark sich die Finanzmarktkrise
bereits auf das Sentiment ausgewirkt hat. Im Euroraum werden
Verbrauchervertrauen, Unternehmensvertrauen und der
Geschäftsklimaindex ESI für den September veröffentlicht. In
Deutschland stehen der ifo-Geschäftsklimaindex und das
GfK-Konsumklima auf der Agenda, in Frankreich das Geschäftsklima.
Aus den USA werden die Daten zum Verbrauchervertrauen (Conference
Board) und der Chicago Einkaufsmanagerindex erwartet. Insgesamt
dürften die Indikatoren auf eine leichte Stimmungseintrübung
hinweisen. Ob diese jedoch ausreicht, um den seit nunmehr zwei Wochen
anhaltenden Abwärtstrend an den Rentenmärkten zu beenden, ist
fraglich.
Die Daten dürften die EZB nicht veranlassen, von ihrer
Zinserhöhungsneigung abzukommen und somit das Aufwärtspotential der
Anleihekurse begrenzen. Auf der anderen Seite haben sich die
Erwartungen für eine Beschleunigung des Zinssenkungsprozesses in den
USA verstärkt, was den Renditeanstieg begrenzen sollte.
Die Daten vom US-Immobilienmarkt (Verkäufe von Neubauten und
Verkäufe bestehender Häuser im August) sollten unverändert für die
Schwäche des Häusermarktes sprechen, die Auftragseingänge langlebiger
Güter in den USA sind allerdings zu volatil, um eine Beurteilung des
Einflusses der Finanzmarktkrise auf die Wirtschaft zu ermöglichen.
Das Eventrisiko bleibt jedoch hoch und spricht somit für weiterhin
volatile Kursentwicklungen an den Rentenmärkten.
Mit dem Zinsschritt der US-Notenbank ist eine gewisse Entspannung
an den Finanzmärkten eingetreten. Mit den deutlichen Kursgewinnen der
Aktienmärkte hat sich auch die charttechnische Situation aufgehellt.
Vor dem Hintergrund, dass in der kommenden Woche keine relevanten
Unternehmensdaten zur Veröffentlichung anstehen, werden die
Marktteilnehmer mit Bedacht auf die nächsten Konjunkturdaten blicken.
So dürfte es nach der deutlichen Erholung der letzten Woche
kurzfristig durchaus zu weiteren Schwankungen kommen, da die Risiken
aus der Subprime-Krise noch nicht ausgestanden sind. Längerfristig
bleiben die Aussichten für die Aktienmärkte auf Basis der
Unternehmensbewertung weiterhin günstig. Privatanlegern wird die
Aktie von Total zum Kauf empfohlen.
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Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG