Fondsbörse Deutschland: Zweitmarkt-Boom zum Jahresende
Archivmeldung vom 27.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Zweitmarkthandel der Fondsbörse Deutschland erlebte in den ersten Dezemberwochen einen vorweihnachtlichen Boom. Der Grund: Die umfassenden Portfolio-Umschichtungen eines institutionellen Investors, die einen Anteil von nominal rund 9,6 Millionen Euro am Gesamtumsatz von nominal rund 12,6 Millionen Euro stellten.
Dabei dominierten Immobilienfonds das Marktgeschehen mit
einem Handelsanteil von rund 95,2 Prozent. Den Kurssieger stellte
jedoch keine Immobilie, sondern eine Schiffsbeteiligung der Hansa
Treuhand. Das Containerschiff MS Hansa India erzielte im
Premium-Segment 140 Prozent der Einlagesumme.
Ein Gesamt-Umsatz von nominal rund 12,6 Millionen Euro in den ersten drei Dezemberwochen bescherte dem Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland eine höchst aktive Adventszeit 2006. Das aktuelle Handelsvolumen übertraf die bereits beträchtlichen November-Umsätze noch einmal um mehr als 90 Prozent. Auf das Premium-Segment entfielen 1,6 Millionen Euro, auf das Standard-Segment 11,4 Millionen Euro. Der Grund für den vorweihnachtlichen Boom, so Alex Gadeberg, Vorstandsmitglied der Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG: "Ein ausländischer Immobilienfonds-Investor aus dem institutionellen Bereich, der bereits im Jahresverlauf am Zweitmarkt der Fondsbörse Deutschland sehr aktiv war, hat umfassende Portfolio-Umschichtungen in Höhe von nominal 9,6 Millionen Euro vorgenommen."
Der Löwenanteil der im Premium-Segment gehandelten Beteiligungen
entfiel mit rund 81,8 Prozent auf Immobilienfonds. Dabei dominierte
der Roland Ernst Grundstückfonds 08 die Umsatzverteilung deutlich mit
einem Anteil von 62,2 Prozent. Eine Fondsbeteiligung über nominal
rund 1 Million Euro wechselte zu 50,4 Prozent den (institutionellen)
Besitzer. Der Fonds investiert in ein Büro- und Forschungszentrum in
Heidelberg. Die Auszahlungen des Fonds belaufen sich auf 74 Prozent
seit Auflage 1992, davon 6,5 Prozent jährlich seit 2000.
Den Kurssieger im Premium-Segment (und am Gesamtmarkt) stellte wenig überraschend eine Hansa Treuhand-Beteiligung. Das 3.424 TEU-Containerschiff MS Hansa India (aufgelegt 1996) erzielte 140 Prozent der Einlagesumme. Gadeberg: "Beim MS Hansa India liegen die jährlichen Auszahlungen an die Anleger seit 1998 zwischen 8,5 und 13 Prozent. Zuletzt erfreute das Schiff seine Investoren sogar mit 20 Prozent Auszahlung." Nennenswert sind auch drei HCI-Beteiligungen: Die Containerschiffe MS Anika Oltmann, Helgoland Trader und Commodore erzielten durchgängig Kurse über 100 Prozent des Nominalkapitals.
Auch im Standard-Segment wirkten sich die Portfolio-Umschichtungen
des institutionellen Anlegers deutlich aus. Der im Ausland ansässige
Investor verkaufte allein am IC Fonds Deutschland 17 einen Anteil
über 5 Millionen Euro nominal zu 80,5 Prozent. Investitionsobjekte
des Fonds sind Bürogebäude und ein Seniorenzentrum in Eschborn,
Quickborn und Zwickau. Weiterhin auf seiner Verkaufsliste: Jeweils
rund 1,8 Millionen Euro am IBV Büro- und Dienstleistungszentrum
Berlin zu 82 Prozent und am DG Anlage 22 Hamburg Hauptbahnhof zu 74,5
Prozent des Nominalkapitals. Letzteren Fonds hatte der Investor erst
in den Sommermonaten umfangreich aufgekauft.
Weitere interessante Geschäftsabschlüsse: Eine 205.000 Euro-Beteiligung am Fundus 31 Hotel Adlon Berlin wechselte zu 52 Prozent der Einlagesumme den Besitzer. Der private Anleger hat weiteres Kaufinteresse zum selben Kurs. Ein 256.000 Euro-Anteil am Fundus 34 Grand Hotel Heiligendamm Rügen erzielte 50 Prozent des Nominalkapitals.
Handelspremiere bei den Schiffen feierte im Dezember der CFB 146 Schiffsflotten-Fonds 2, der mit einem Preis von 120,5 Prozent der Einlagesumme zugleich Kurssieger im Standard-Segment wurde. Die 2003 aufgelegte Beteiligung kann bereits seit 2004 mit jährlichen Auszahlungen von 7 Prozent aufwarten. Der Fonds investiert in fünf Containerschiffe der Sub-Panamax-Klasse. Gadeberg erläutert: "Sub-Panamax-Schiffe haben in der Regel weniger als 4.500 TEU. Wichtiger als die Zahl der Containerstellplätze sind jedoch Abmessungen und Tiefgang des Schiffs. Ein Panamax-Schiff ist maximal 294 Meter lang, 32,30 Meter breit und hat einen Tiefgang von maximal 12,04 Meter. Größere Frachter passen nicht mehr durch die Schleusen des Panama-Kanals und müssen den teuren Umweg um Südamerika nehmen."
Zu den "alten Bekannten" am Zweitmarkt zählen die gehandelten
Beteiligungen am Hansa Treuhand MS Glory und am König & Cie.
Suezmaxtanker-Flottenfonds 1. Der Verkäufer des MS Glory-Anteils
konnte sich über einen Verkaufspreis von 119 Prozent seines
investierten Kapitals freuen. Gadeberg: "Das MS Glory wird
voraussichtlich ein bis zwei Jahre früher als prospektiert
entschuldet sein - bei aktuellen Auszahlungen von 15 Prozent." Der
Anteil am König & Cie. Suezmax Tanker Flottenfonds 1 wechselte zu
107,5 Prozent der Einlagesumme den Besitzer. Investitionsobjekt sind
fünf Doppelhüllen-Tanker, von denen zwei in Zeitcharter und drei im
kurzfristigen Spot-Geschäft fahren. Das Fondsmodell kombiniert damit
die Einnahmensicherheit der niedrigeren Zeitcharterverträge mit den
Renditechancen der risikoreicheren, aber lukrativeren Vercharterung
pro Einzelfahrt. Mit Erfolg: Die Auszahlungen des König & Cie.
Suezmax Tanker Flottenfonds 1 lagen zuletzt bei 9 Prozent.
Quelle: Pressemitteilung Fondsbörse Deutschland Beteiligungsmakler AG