Zeitung: Investoren sollen Eneuerbare Energien meiden
Archivmeldung vom 24.10.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie britische Tageszeitung "The Guardian" vertritt eine sehr kritische Position hinsichtlich der "Erneuerbaren Energien". Häufig verweist das Blatt auf die Probleme und setzt sich mit den Illusionen und Schönfärbereien der Umweltaktivisten und Klimaschützer auseinander. Diesmal geht es um "Ethische Investitionen" in "Erneuerbare Energien", die den Investoren große Verluste bescheren. Der folgende Artikel stammt vom 12. Oktober.
Den “Erneuerbaren” gehört die Zukunft, sagen die Umwelt-Aktivisten. Aber für die „grünen“ und „ethischen“ Investoren sind sie ein Albtraum, die Hersteller von Wind- und Sonnenenergie-Systemen gehören zu den schlechtesten „Performern“ der vergangenen Jahre.
Nehmen Sie z. B. Vestas, den dänischen Windturbinenhersteller. Frühe Investoren haben sich über glänzende Gewinne gefreut. Die Aktien sprangen von 34 DKr im Jahre 2003 auf 698, und damit das Zwanzigfache im Jahre 2008. Doch dann verfiel der Kurs, geplagt vom Verlust der Regierungssubventionierung, durch Kostenüberschreitungen, durch Produktionsverzögerungen und dem Wettberwerb aus China. Heute wird die Aktie um die 35 Kronengehandelt – wer 2008 investierte, hat fast 95 Prozent seines Geldes verloren.
Im August teilte Vestas mit, dass man in die Verlustzone geraten und weitere 1.400 Arbeitsplätze abgebaut hätte. In den Sheerness Docks in Kent sei eine Produktionsstätte für die Herstellung von Tiefwasser-Windfarmen in der Nordsee geplant gewesen. Die wäre im Juni gestrichen worden.
Die Solarkollektoren-Hersteller haben die Investoren auch um viel Geld erleichtert. Man schaue sich nur SunTech an, den weltgrößten Hersteller von PV-Kollektoren, Firmensitz Wuxi, China. Die den Börsengang begleitenden Firmen (vor allem Goldman Sachs) haben mit dem Zehnfachen des eingesetzten Geldes ein Vermögen verdient, als SunTech 2005 an die New Yorker Börse gebrachte wurde. Verdient haben auch diejenigen, die bei der Börseneinführung kauften. Die Kurse schossen von $20 auf $79 Ende 2007 hoch. Und heute? Die Papiere werden für gerade mal 92 Cents weitergereicht. First Solar, ein anderer einstiger Börsenliebling an der Nasdaq, brach von $308 im April 2008 auf $23 in der vergangenen Woche ein. Die Solar-Industrie ist von der Überkapazität in China, fallenden Preisen und nachlassenenden Regierungssubventionen gekennzeichnet.
Auf Erneuerbare Energien spezialisierte Fonds sind entgegen den Erwartungen stark gefallen. Impax Environmental, ein Investment Trust, hat 20% während der letzten fünf Jahre verloren, BlackRock New Energy ist es noch schlimmer ergangen, dort ging es seit 2007 um 49.9% abwärts. Es ist eine heilsame Erinnerung daran, dass man kurzlebige Trends und Blasen vermeiden soll.
Inzwischen haben viele der von ethischen Investoren ausgesonderten “böse” Aktien eine außergewöhnliche Performance hingelegt. Um die Jahrtausendwende, mitten in der Blase um Technologie, Medien und Telekommunikation, waren die Tabakfirmen der am meisten verabscheute Sektor. Anteile an British American Tobacco, Inhaber der Marken Dunhill, Kent, Lucky Strike and Pall Mall, wurden für 224p gehandelt. Heute stehen sie auf £31.93.
Den Originalartikel von Patrick Collinson lesen sie hier
Quelle: EIKE