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rbb24 Inforadio - VDA: Kein grünes Wirtschaftswunder ohne Deregulierung und Kostensenkungen

Archivmeldung vom 05.09.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 05.09.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Logo von Verband der Deutschen Automobilindustrie
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Die Präsidentin des Verbands der Automobilindustrie (VDA), Hildegard Müller, warnt angesichts des strikten Sparkurses beim Volkswagen-Konzern davor, dass der Standort Deutschland ins Hintertreffen gerät.

Müller sagte am Donnerstag im Interview mit dem rbb24 Inforadio in Berlin, die deutsche Autoindustrie sei in einer großen Transformation zur klimaneutralen Mobilität, die sie erheblich fordere.

"Gleichzeitig haben wir mit allgemeinen Fragen auch am Standort zu kämpfen. Die Auftragseingänge sind schlecht, die Produktionskosten sind hoch. Das heißt, wir haben zwei Themen. Einmal den Rückgang des Verkaufs, weil einfach zurzeit nicht so viele Autos verkauft werden können. Und das Zweite ist ein sehr teurer Standort, gerade im internationalen Vergleich. Das heißt, die Themen, die für Volkswagen im Moment sehr akut sind, das sehen Sie durchweg durch die Branche."

Auch die Zulieferindustrie macht Müller Sorgen. Der Mittelstand leide unter hohen Energiekosten aber auch hohen Bürokratiekosten. Die Verbandspräsidentin nannte die Exportstärke der Autoindustrie nach wie vor den "Garanten für Wachstum und Wohlstand". Doch die Nachfrage schwächele:

"Die Anschaffung eines Autos ist eine hohe Investitionsentscheidung, bedeutet einen großen Einschnitt für viele. Und dann gibt es auch politische Entscheidungen, die zu Konsequenzen führen. Zum Beispiel die Frage des abrupten Stopps der Umweltprämie im Dezember letzten Jahres. Das verunsichert die Konsumenten und bringt sie dazu zu überlegen: Brauche ich das Auto jetzt oder kann ich es nochmal aufschieben?"

Müller kündigte im rbb24 Inforadio milliardenschwere Investitionen der Autoindustrie an, zweifelte aber daran, ob der Standort Deutschland international noch wettbewerbsfähig sei.

"Wir werden in den nächsten vier Jahren rund 280 Milliarden Euro investieren in die Zukunft der klimaneutralen Mobilität, neue Antriebe, Batterietechnologien und vieles andere mehr und rund 130 Milliarden in den Auf- und Umbau von Werken. Die Frage ist, ob diese Investitionen in Deutschland kommen. Wir warnen seit Jahren, wir sprechen immer wieder von den notwendigen Reformen und Entscheidungen, die einen deutschen und europäischen Standort in Sachen Wettbewerbsfähigkeit wieder auch an die Weltspitze bringen. Es wird kein grünes Wirtschaftswunder geben, wenn wir weiter mit Regulierung, mit technologischen Einschränkungen und mit diesen hohen Kosten in Deutschland und Europa arbeiten müssen."

Die Transformation sei aber nicht nur ein Thema für die Automobilindustrie alleine. Müller mahnte eine branchenübergreifende Zusammenarbeit an. Man müsse schneller werden, Stromnetze auszubauen, Wasserstofftankstellen auszubauen. Es gehe nicht nur um die Frage, ob man ein gutes Auto baut, sondern wie auch der Verbraucher das Gefühl haben könne, dass er sein Leben weiter auch unkompliziert leben kann.

Quelle: rbb24 Inforadio (ots)

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