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Ausführliche Ergebnisse zur Wirtschaftsleistung im 4. Quartal 2014

Archivmeldung vom 24.02.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 24.02.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Statistisches Bundesamt Logo
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Die deutsche Wirtschaft hat zum Jahresende wieder Fahrt aufgenommen: Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) bereits in seiner Schnellmeldung am 13. Februar 2015 mitgeteilt hatte, war das Bruttoinlandsprodukt (BIP) im vierten Quartal 2014 - preis-, saison- und kalenderbereinigt - um 0,7 % höher als im dritten Quartal 2014.

Die konjunkturelle Lage hat sich nach dem schwungvollen Jahresauftakt (+ 0,8 % im ersten Quartal) und der Schwächephase im Sommer (- 0,1 % im zweiten und + 0,1 % im dritten Quartal) zum Ende des Jahres stabilisiert. Wie bereits berichtet, ergibt sich daraus für das gesamte Jahr 2014 ein Anstieg von + 1,6 % (auch kalenderbereinigt), der sogar noch etwas höher ausfällt als das im Januar veröffentlichte vorläufige Ergebnis.

Positive Impulse kamen im Vorquartalsvergleich (preis-, saison- und kalenderbereinigt) vor allem aus dem Inland. Die privaten Haushalte steigerten ihre Konsumausgaben noch einmal um 0,8 %, die staatlichen Konsumausgaben waren um 0,2 % höher als im Vorquartal. Darüber hinaus entwickelten sich auch die Anlageinvestitionen positiv: In Ausrüstungen (+ 0,4 %) und sonstige Anlagen (+ 0,2 %) wurde etwas, in Bauten sogar deutlich mehr investiert (+ 2,1 %) als im dritten Quartal 2014. Wenig Bewegung gab es bei den Vorräten (negativer Wachstumsbeitrag von - 0,2 Prozentpunkten). Insgesamt trug die inländische Verwendung mit + 0,5 Prozentpunkten zum BIP-Wachstum im vierten Quartal 2014 bei. Die Nachfrage aus dem Ausland ist im vierten Quartal 2014 ebenfalls nochmals deutlich gestiegen: Den vorläufigen Berechnungen zufolge wurden 1,3 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als im dritten Quartal 2014 (preis-, saison- und kalenderbereinigt). Allerdings erhöhten sich die Importe in ähnlicher Größenordnung (+ 1,0 %). Dadurch hatte der Außenbeitrag - also die Differenz aus Exporten und Importen - rechnerisch einen Anteil von + 0,2 Prozentpunkten am BIP-Wachstum.

Die folgenden Ausführungen beziehen sich auf den Vorjahresvergleich:

Im Vorjahresvergleich hat sich das Wirtschaftswachstum seit dem Sommer etwas beschleunigt: Das preisbereinigte BIP stieg im vierten Quartal 2014 um 1,6 % (kalenderbereinigt + 1,4 %), nach + 1,2 % im dritten Quartal (auch kalenderbereinigt).

Die Wirtschaftsleistung im vierten Quartal 2014 wurde nach vorläufigen Berechnungen von 43,0 Millionen Erwerbstätigen mit Arbeitsort in Deutschland erbracht. Das waren 412 000 Personen oder 1,0 % mehr als ein Jahr zuvor (siehe Pressemitteilung 55/15 vom 19. Februar 2015).

Die gesamtwirtschaftliche Arbeitsproduktivität, gemessen als preisbereinigtes Bruttoinlandsprodukt je Erwerbstätigenstunde, lag ersten vorläufigen Berechnungen zufolge knapp unter dem Niveau des Vorjahres (- 0,1 %). Je Erwerbstätigen ist sie dagegen um 0,6 % gestiegen.

Auch im Vorjahresvergleich kamen die Wachstumsimpulse im vierten Quartal 2014 vor allem aus dem Inland: Die privaten Konsumausgaben stiegen um 1,7 %, die Konsumausgaben des Staates um 1,5 %. In Ausrüstungen - darunter fallen hauptsächlich Maschinen und Geräte sowie Fahrzeuge - wurde preisbereinigt 2,4 % mehr investiert als im vierten Quartal 2013. Die Bauinvestitionen stiegen um 1,8 %, was insbesondere an Zuwächsen bei den Wohnbauten sowie beim öffentlichen Tiefbau lag. Lediglich der Vorratsabbau bremste das BIP-Wachstum (- 0,8 Prozentpunkte). Insgesamt stieg die inländische Verwendung um 1,0 %. Daneben setzte aber auch der weiterhin dynamische Außenhandel positive Impulse: Es wurden preisbereinigt 4,7 % mehr Waren und Dienstleistungen exportiert als vor einem Jahr. Die Importe stiegen im selben Zeitraum mit + 3,7 % nicht ganz so stark. Dadurch ergibt sich für den Außenbeitrag als Saldo zwischen Exporten und Importen ein rechnerischer Wachstumsbeitrag zum BIP von + 0,7 Prozentpunkten im Vergleich zum Vorjahr.

Auf der Entstehungsseite des Bruttoinlandsprodukts war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung im Schlussquartal 2014 in fast allen Wirtschaftsbereichen höher als ein Jahr zuvor: Das Baugewerbe und die Unternehmensdienstleister verzeichneten jeweils einen kräftigen Anstieg von 2,5 %. Daneben konnten auch das Verarbeitende Gewerbe (+ 1,1 %) sowie fast alle Dienstleistungsbereiche ihre Wirtschaftsleistung im Vorjahresvergleich steigern. Insgesamt war die preisbereinigte Bruttowertschöpfung aller Wirtschaftsbereiche um 1,3 % höher als im vierten Quartal 2013.

In jeweiligen Preisen gerechnet, war das Bruttoinlandsprodukt im vierten Quartal 2014 um 3,2 % und das Bruttonationaleinkommen um 2,8 % höher als im vierten Quartal 2013. Das Volkseinkommen nahm insgesamt ebenfalls um 2,8 % zu, die Komponenten trugen aber unterschiedlich stark dazu bei: Während sich das Arbeitnehmerentgelt kräftig um 3,6 % erhöhte, stiegen die Unternehmens- und Vermögenseinkommen nach ersten vorläufigen Berechnungen lediglich um 0,9 %. Die Bruttolöhne und -gehälter der Arbeitnehmer waren um 3,7 %, die Nettolöhne und -gehälter um 3,3 % höher als vor einem Jahr. Im Durchschnitt je Arbeitnehmer stiegen die Löhne und Gehälter weniger stark (brutto um 2,5 % und netto um 2,1 %), da auch die Anzahl der Arbeitnehmer im Vergleich zum Vorjahresquartal zunahm (+ 1,2 %). Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erhöhte sich um 3,2 % und damit stärker als die privaten Konsumausgaben in jeweiligen Preisen (+ 2,4 %).

Neben der Erstberechnung des vierten Quartals 2014 hat das Statistische Bundesamt auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen für die ersten drei Quartale sowie für das Jahr 2014 überarbeitet. Wie bereits in der Schnellmeldung vom 13.02.2015 berichtet, ergaben sich dabei in den ersten drei Quartalen keine wesentlichen Änderungen für das BIP insgesamt. Lediglich für das Jahr 2014 wurde die Wachstumsrate um 0,1 Prozentpunkte nach oben revidiert. In einzelnen Komponenten des BIP kam es aber zum Teil zu deutlichen Korrekturen. Darüber hinaus kann es wie üblich bei saison- und kalenderbereinigten Reihen zu geänderten Ergebnissen in der gesamten Zeitreihe ab 1991 kommen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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