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Verzweifelte Friseurin aus Dortmund sorgt mit Video für Aufsehen

Archivmeldung vom 30.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 30.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Anja Schmitt
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: S. Hofschlaeger / pixelio.de

Die Friseurunternehmerin Bianka Bergler hat nach einem Jobcenter-Telefonat einen tränenreichen Hilferuf veröffentlicht, in dem sie ihre schwierige finanzielle Lage bei den noch nicht angekommenen staatlichen Hilfen beklagt. „Steht auf“, appelliert sie. Das Facebook-Video findet bereits viel Unterstützung. Einige hinterfragen jedoch ihre Botschaft. Dies schreibt das russische online Magazin „SNA News“ .

Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Die Dortmunderin Bergler, die nach eigenen Angaben ein Friseurunternehmen mit fünf Mitarbeitern hat, erzählt verzweifelt von einem Anruf bei der Agentur für Arbeit am 27. Januar - rund einen Monat, nachdem die Friseure mit der Einführung des harten Lockdowns schließen sollten. Am 17. Dezember habe sie mit Hilfe ihres „verdammt guten“ Steuerberaters schon einen Antrag auf Hartz IV eingereicht, und dieser sei immer noch nicht bearbeitet worden, weil die rund 60 Seiten angeblich nicht vollständig ausgefüllt worden wären. Ihr Geschäftskonto liege bei 5.000 Euro im Minus. Mit dem privaten Konto habe sie anfangs so kalkuliert, dass sie noch einen weiteren Monat die Miete hätte zahlen können. Doch nachdem die Rentenversicherung 300 Euro abgebucht habe, habe sie nicht mehr genügend Geld für die Miete. Bergler zeigt sich verzweifelt, vor allem “weil noch keine Überbrückungshilfe angekommen ist und es kein Soforthilfepaket gibt“. Sie könne nicht in die Vorkasse treten, und ihre Mitarbeiter würden auf ihren Lohn warten.

„Wir haben offene Briefe geschrieben und Herrn Laschet angeschrieben, wir haben Frau Merkel und TV-Sender angeschrieben, wir gründen Petitionen, damit wir schnell Geld bekommen“, erzählt die Frau weinend vor die Kamera. „Wo seid ihr, wo sind eure Hilfen? Wo ist der Staat, wenn man ihn braucht?“ Es gehe ihr um essentielle Dinge wie Butter, Brot und Wasser. Zu Ende des Videos ruft sie Friseure und alle Betroffenen auf, aufzustehen und von ihren Problemen in diesem Lockdown zu berichten. „Bleibt gesund“, sagt sie noch zum Schluss.

Das emotionale Video ist bereits über 46.000 Mal geteilt und über 6.000 Mal kommentiert worden. Viele zeigen Solidarität mit der Frau. „Ich bin selbständiger Handwerksmeister und wir haben Arbeit ohne Ende. Das unser Frisör im Ort zu hat, kann ich aber auch nicht verstehen. Alle Maßnahmen wurden bis zum Lockdown ordnungsgemäß eingehalten“, schreibt etwa ein Nutzer.

Jedoch finden sich auch diejenigen, die die Emotionalität der Frau in Frage stellen und die andere Seite der Medaille sehen möchten. „Wir haben seit Mitte Oktober zu“, schreibt ein weiterer Nutzer. „Seit April 2020 erzielen wir Gastronomen nicht einmal unsere 50 Prozent. Es ist die Ruine für viele. Auch wird bekommen die Gelder nicht rechtzeitig. Einmal habe ich zwei Monate auf mein Kurzarbeitergeld gewartet. Aber darunter mussten nie meine Mitarbeiter leiden oder zurückstecken. Es tut mir wirklich leid, wenn ich sagen muss, dass, wenn Sie nach einem Monat ihren Laden gegen die Wand fahren, nicht das Land dran schuld ist!“

Ein weiterer Nutzer schrieb, er verstehe nicht, warum die Frau so verzweifelt sei. „Wir Friseure haben gerade mal sechs Wochen zu und sie ist schon mit 5000 Euro im Minus? Also ganz ehrlich, das begreife ich nicht. Jeder kann seine Angestellten in Kurzarbeit schicken, wenn man das nicht möchte, ist das die eigene Entscheidung.“

„Sie haben ja recht, aber seit wann haben Sie geschlossen? Seit ein paar Wochen? Wir haben ein familiengeführtes Hotel und seit Monaten zu und haben noch nicht einmal eine Abschlagszahlung der Novemberhilfe bekommen!“, beschwerte sich eine weitere Nutzerin.

Damit wird die Lage der Friseure erschwert

Es wurde schon öfter darüber berichtet, dass viele Unternehmen und Selbstständige, die schon am 2. November schließen sollten, trotz der rechtzeitig eingereichten Anträge ihre November- bzw. Dezemberhilfen erst mit mehreren Wochen Verspätung oder überhaupt noch nicht bekommen haben. Da die Friseure in Deutschland erst seit 16. Dezember wieder geschlossen sind, fallen sie nicht unter die sogenannte Überbrückungshilfe II, die noch bis zum 31. Dezember 2020 läuft. Für sie gelten Fixkostenzuschüsse, die unter der Überbrückungshilfe III zusammengefasst werden. „Es ist für den, der immer noch wartet und das Geld dringend braucht, natürlich eine große Geduldsprobe, und dann habe ich für Kritik auch viel Verständnis“, kommentierte Bundeswirtschaftsminister Peter Altmaier (CDU) Mitte Dezember die Kritik. Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) versprach seinerseits in kurzer Zeit eine Plattform, auf der bundesweit diese Hilfen beantragt werden und teilweise sogar automatisiert ausgezahlt werden könnten."

Quelle: SNA News (Deutschland)

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