Coca-Cola sistiert aggressiven Diversity-Plan nach Rücktritt des Chefjuristen
Archivmeldung vom 06.05.2021
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.05.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićCoca-Cola hat seinen umstrittenen Diversity-Plan – der Strafen für externe Anwaltskanzleien vorsah, wenn diese die Quoten für die Rassenvielfalt nicht erfüllten – nach heftigen Gegenreaktionen vorerst eingestellt. Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa" unter Verweis auf Berichte in "New York Post" und "Fdesouche".
Weiter berichtet das Magazin: "Die Einstellung erfolgte, nachdem der Initiator des Plans, der frühere Coca-Cola-Justiziar Bradley Gayton, im vergangenen Monat nach weniger als einem Jahr im Amt abrupt zurückgetrat und die Kritik an den Quoten zunahm.
Dabei wurde die Frage releviert, ob Gaytons Richtlinien gegen Titel VII des Civil Rights Act von 1964 verstoßen, der besagt, dass Arbeitgeber Menschen nicht aufgrund ihrer Rasse unterschiedlich behandeln dürfen.
Ein Sprecher von Coca-Cola erklärte, dass Gaytons Nachfolgerin, Monica Howard Douglas, den Plan überprüfe. „Wenn es einen Wechsel in der Führung gibt, braucht die neue Führungskraft Zeit, um den aktuellen Zustand des Teams, der Organisation und der Initiativen zu überprüfen“, sagte er. „Monica setzt sich voll und ganz für die Begriffe Gleichberechtigung und Vielfalt in der Anwaltschaft ein, und wir erwarten, dass sie sich die nötige Zeit nimmt, um alle zukünftigen Pläne sorgfältig zu prüfen.“
Im Januar machte Gayton Schlagzeilen, als es Pläne vorstellte, externe Anwaltskanzleien zu bestrafen, die die neuen Diversitätsquoten nicht erfüllen, indem sie ihre Honorare kürzen oder die Beziehungen zu ihnen ganz abbrechen.
Nach diesem Plan musste sich jede Anwaltskanzlei, die mit dem Unternehmen Geschäfte machen wollte, verpflichten, dass mindestens 30 Prozent der abgerechneten Zeit von „diversen Anwälten“ und mindestens die Hälfte dieser Zeit von schwarzen Anwälten geleistet wird.
„Die harte Wahrheit ist, dass unser Berufsstand das Thema Vielfalt und Inklusion nicht als geschäftliche Notwendigkeit behandelt“, schrieb Gayton im Januar, als er den Plan vorstellte. „Wir haben es mit einer Krise zu tun und müssen uns zu konkreten Maßnahmen verpflichten, die die Vielfalt des Anwaltsberufs fördern werden.“
Doch Gaytons plötzlicher Rücktritt im vergangenen Monat ließ Zweifel an dem Plan aufkommen. Außenstehende kritisierten den Plan und forderten Coca-Cola auf, diesen zu sistieren. Die Rechtsbeistand-Stiftung Project on Fair Representation veröffentlichte letzte Woche einen offenen Brief an Coca-Cola, in dem sie davor warnte, dass Coca-Colas „Rassenquoten“ für seine externen Berater „illegal“ seien.
In einem Treffen mit dem globalen Rechtsteam von Coca-Cola sagte Monica Douglas, der neue Chefsyndikus des Unternehmens, dass Coca-Cola „vorerst eine Pause einlegen“ würde, aber wahrscheinlich Teile des Diversity-Plans beibehalten würde, wie Law.com berichtete. Coca-Cola stellte Gayton im September 2020 ein, nachdem er fast 30 Jahre als leitender Anwalt bei Ford tätig war. Obwohl er nunmehr Coca-Cola als General Counsel verlassen hat, hat er immer noch eine Beziehung zu dem Unternehmen.
Er hat einen neuen Vertrag als Berater von Coca-Cola CEO James Quincey unterzeichnet. In dieser Position wird er nächstes Jahr 12 Millionen Dollar verdienen. Dieser Betrag beinhaltet eine Vorauszahlung in Höhe von 4 Millionen US-Dollar und eine monatliche Beratungsgebühr in Höhe von 666.666 US-Dollar, wie aus einer Wertpapieranmeldung vom 21. April hervorgeht. Es ist unklar, wie Gayton in seiner neuen Position den Diversity-Plan des Unternehmens für externe Anwaltskanzleien beeinflussen kann. Dies ist jedoch bei weitem nicht der erste Weckruf für Coke.
Im Februar wurden die Mitarbeiter im Rahmen des sogenannten Diversity-Trainings des Unternehmens aufgefordert, „weniger weiß“ zu sein. Der fragliche „Confronting Racism“-Kurs wurde von LinkedIn Education angeboten und wurde Berichten zufolge von dem Softdrink-Giganten genutzt.
Coca-Cola ist wegen Diversity-Trainings in die Kritik geraten, die Mitarbeiter dazu ermutigten, „weniger weiß“ zu sein (Video).
„In den USA und anderen westlichen Ländern wurden weiße Menschen derart sozialisiert, dass sie denken, sie seien von Natur aus überlegen, weil sie weiß sind,“ liest sich auf einer der Folien, die angeblich von einem „internen Whistleblower“ der YouTube-Kommentatorin Karlyn Borysenko zugespielt wurde.
Eine andere Folie schlägt vor, „zu versuchen, weniger weiß zu sein“, mit Ratschlägen wie „weniger unterdrückend sein“, „zuhören“, „glauben“ und „mit der weißen Solidarität brechen“. Der Tweet, in dem Bilder des Kurses geteilt wurden, ging viral.
In jüngster Zeit haben republikanische Gesetzgeber Coca-Cola dafür kritisiert, dass es sich demokratischen Positionen zu stark anschließe. Der in Atlanta ansässige Konzern machte im April Schlagzeilen, weil er sich gegen ein Gesetz des Bundesstaates Georgia aussprach, das laut Kritikern Schwarze und andere Farbige am Wählen hindere.
- Datenbasis: New York Post / Fdesouche
Quelle: Unser Mitteleuropa