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Deutsche Bank: Fitschen und Jain treten zurück

Archivmeldung vom 08.06.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.06.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll und Haben“ bezeichnet.
Zentrale der Deutschen Bank in Frankfurt am Main; im Volksmund werden die beiden Hochhäuser auch als „Soll und Haben“ bezeichnet.

Foto: Jürgen Matern
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Co-Vorsitzenden der Deutschen Bank, Jürgen Fitschen und Anshu Jain, treten zurück. Das teilte das Geldhaus am Sonntag mit und bestätigte damit vorherige Medienberichte.

Der Aufsichtsrat der Deutschen Bank habe in einer außerordentlichen Sitzung am Sonntag John Cryan mit Wirkung zum 1. Juli 2015 zum Co-Vorstandsvorsitzenden ernannt. Cryan ist seit 2013 Mitglied des Aufsichtsrats der Deutschen Bank und hat die Funktion des Vorsitzenden des Prüfungsausschusses inne. Er ist zudem Mitglied des Risikoausschusses. Mit Amtsantritt als Co-Vorstandsvorsitzender werde er sein Mandat als Mitglied des Aufsichtsrats der Bank niederlegen, teilte die Deutsche Bank weiter mit.

Der bisherige Co-Vorsitzende Jain werde zum 30. Juni 2015 zurücktreten. Der Aufsichtsrat habe Jain gebeten, vom 1. Juli 2015 bis Januar 2016 als Berater der Bank zur Verfügung zu stehen. Der Co-Vorsitzende Fitschen sei gebeten worden, "sein bisheriges Amt bis zum Abschluss der Hauptversammlung am 19. Mai 2016 wahrzunehmen, um einen geregelten Übergang sicherzustellen", teilte die Bank weiter mit.

Die Verträge von Fitschen und Jain hatten ursprünglich eine Laufzeit bis zum 31. März 2017. Nach dem Ausscheiden von Fitschen am 19. Mai 2016 wird Cryan alleiniger Vorstandsvorsitzender der Deutschen Bank. "Im Namen des Aufsichtsrats möchte ich Jürgen Fitschen und Anshu Jain unseren Dank und unsere Anerkennung für ihre Leistung aussprechen, die sie für unsere Bank erbracht haben", sagte Paul Achleitner, Vorsitzender des Aufsichtsrats der Deutschen Bank.

"Aufgrund ihres jahrzehntelangen Einsatzes hat die Deutsche Bank ihre weltweite Führungsposition erreicht. Ihre Entscheidung, ihr Amt früher als geplant niederzulegen, zeigt auf eine beeindruckende Weise ihre Einstellung, die Interessen der Bank vor ihre eigenen zu stellen. Wir sind dankbar, dass Jürgen Fitschen sich bereit erklärt hat, seine bisherige Funktion bis zum Abschluss der Hauptversammlung am 19. Mai 2016 wahrzunehmen, um einen geregelten Übergang sich erzustellen."

Grünen-Finanzexperte begrüßt Wechsel an der Spitze der Deutschen Bank

Sven Giegold, finanzpolitischer Sprecher der Grünen im EU-Parlament, begrüßt den Rückzug der Deutsche-Bank-Spitze als "wichtigen Schritt, um das Vertrauen in die Deutsche Bank neu aufzubauen". Die Rücktritte seien "insbesondere für die leidgeplagten Investoren gute Nachrichten", sagte Giegold der "Rheinischen Post". "Wie die Fifa im Sport braucht die Deutsche Bank in der Finanzwelt eine konsequente Selbstreinigung."

Zudem sei die Politik gefordert, die Eigenkapitalanforderungen an sehr große Banken weiter zu erhöhen und das Investmentbanking abzutrennen, sagte Giegold: "Systemrelevante Banken bleiben ein Fremdkörper in der sozialen Marktwirtschaft."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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