Über 1,3 Millionen Menschen arbeiten trotz Rentenbezug
Archivmeldung vom 06.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićObwohl sie bereits Rente beziehen, arbeiteten Ende 2022 insgesamt 1,35 Millionen Menschen in Deutschland weiterhin. Das zeigen neu veröffentlichte Zahlen der Bundesregierung aus der Antwort auf eine kleine Anfrage der Linken im Bundestag. "Ippen-Media" berichtet in seinen Dienstagausgaben darüber.
Von allen weiterhin tätigen Rentnern arbeiteten 1,1 Millionen nach der
Regelaltersgrenze von meist 67 Jahren, also dem Zeitpunkt der
abschlagsfreien Rente, weiter. Darunter waren rund 888.000 geringfügig
in Minijobs beschäftigt, etwa 240.000 arbeiteten darüber hinaus noch
mehr. Die restlichen 245.000 Menschen bezogen schon vor der
Regelaltersgrenze Rente und arbeiteten dennoch.
In ihrer Antwort
an Matthias W. Birkwald, Bundestagsabgeordneter und renten- sowie
alterspolitischer Sprecher der Linken im Bundestag, gab die
Bundesregierung Zahlen zum Stichtag des 31. Dezembers 2022 bekannt. Die
Linke fragte die Bundesregierung auch nach den erwarteten Kosten der in
der Wachstumsinitiative vorgesehenen Entlastungen.
Der Anfang
Juli von der Ampel-Koalition vorgestellte Plan enthält eine Reihe von
finanziellen Anreizen für Menschen, auch während der Rente noch zu
arbeiten. Zahlen konnte die Bundesregierung nicht nennen. Die DRV
rechnete Ende Juli mit dadurch fehlenden Rentenkassenbeiträgen von etwa
einer Milliarde Euro.
Linkenpolitiker Birkwald unterstützt die
Ampel-Pläne zur Entlastung und spricht gegenüber "Ippen-Media" von einem
"richtigen Signal", dass sich für Menschen im Alter "Arbeitsleistung
auch direkt lohnt." Viele Rentner würden davon profitieren, denn schon
jetzt seien es fast anderthalb Millionen Rentner, die sich trotz ihrer
Rente noch etwas hinzuverdienen müssten oder wollten, zum Großteil in
geringfügiger Beschäftigung, also in Minijobs.
Die Zahlen geben
für den Linkenpolitiker mit Blick auf die Altersarmut aber auch Anlass
für Kritik: Es sei unerträglich, dass die Renten in Deutschland
durchschnittlich so niedrig seien, dass viele Rentner darauf angewiesen
seien, weiterzuarbeiten, sagte Birkwald. "Die deutschen Renten sind
nämlich alles andere als generös. Unter den 34 OECD-Staaten liegt
Deutschland bei der Höhe der Nettoersatzrate der Renten auf dem
viertletzten Platz. Das ist ein Armutszeugnis für ein so reiches Land!"
Quelle: dts Nachrichtenagentur