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Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld: "Ich habe nie gezweifelt"

Archivmeldung vom 28.12.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Trotz aller Skandale hat Siemens-Vorstandschef Klaus Kleinfeld in diesem Jahr nie an sich gezweifelt. "Nicht eine Sekunde", sagt Kleinfeld in einem Gespräch mit der ZEIT, seinem ersten großen Interview seit Bekanntwerden des Schmiergeldskandals bei Siemens.

Zwar fühle er sich öffentlich nicht richtig eingeschätzt. Er sei aber "sicher, dass die Leute, die mich besser kennen, und die Leute, die dichter an mir dran sind, wissen, warum wir welche Maßnahmen getroffen haben."

Kleinfeld bestreitet, in seiner früheren Tätigkeit als Mitglied des Zentralvorstands über schwarze Kassen im Konzern informiert gewesen zu sein. "Ich habe mich in dieser Zeit mit Afrika oder dem Nahen Osten so gut wie überhaupt nicht beschäftigen können, weil ich andere Prioritäten gehabt habe", so Kleinfeld. "Es gab aber auch keinen auffälligen Grund, mich diesen Regionen in dieser Zeit mehr zu widmen." Vor seiner Berufung zum Vorstandsvorsitzenden war Kleinfeld im Jahr 2004 unter anderem für die Siemens-Regionalgesellschaften in Afrika, dem Mittleren Osten und Russland zuständig.

"Es wird von meiner Seite aus null Toleranz geben", sagt Kleinfeld zum aktuellen Schmiergeldskandal. "Für uns ist eines ganz klar: Wir wollen, dass das Ganze schnell und sorgfältig aufgeklärt wird." Das Vorhaben der Bundesregierung, den direkten Wechsel eines Vorstandschefs in den Aufsichsratsvorsitz zu unterbinden, sieht Kleinfeld skeptisch: "Jeder Vorstandsvorsitzende wünscht sich einen Aufsichtsratsvorsitzenden, mit dem er schwierige Themen nicht nur offen besprechen kann, sondern der die Dinge durchdringt, versteht und einen Rat geben kann. Es hilft nicht, hier ein Regelwerk zu fixieren. Man muss den Einzelfall betrachten", so der Siemens-Chef.

Kleinfeld ist zuversichtlich, dass trotz des Schmiergeldskandals in der Siemens-Kommunikationssparte das geplante Joint Venture mit dem finnischen Telekommunikationskonzern Nokia zustande kommt: "Erstes Kalenderquartal 2007, davon gehe ich fest aus", so Kleinfeld.

Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT

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