Gewinn an der Börse für Privatanleger
Archivmeldung vom 27.09.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittWissenschaftler vom Lehrstuhl für Bankwirtschaft der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen konnten jetzt in einer Studie belegen, dass Privatanleger mit ausgewählten Börsenmagazinempfehlungen kurzfristig Gewinne realisieren können.
Im Durchschnitt verdienen Privatanleger, die am Publikationstag die empfohlenen
Aktien kaufen und nach dreitägiger Haltedauer wieder verkaufen, eine Überrendite
- die um die generelle Marktentwicklung und das Risiko korrigierte Rendite - von
1,34 Prozent. Dieser Ertrag wird jedoch durch die anfallenden Transaktionskosten
weitgehend aufgezehrt. Fokussiert der Leser der Magazine jedoch auch
Substanzwerte, kann er im selben Zeitraum eine Überrendite von 2,16 Prozent
erwarten. Substanzwerte, auch Value Stocks genannt, sind Aktien mit einem
geringen Börsenwert im Vergleich zu ihrem Buchwert. Setzt der Leser gar die
Kaufempfehlungen für kleine Unternehmen um, kann er sogar eine Überrendite von
bis zu 2,67 Prozent erzielen.
Die Wirtschaftswissenschaftler Alexander
Gabriel Kerl und Dr. Andreas Walter analysieren in ihrer Studie, die in Kürze im
international renommierten Review of Finance erscheint, über 2800
Aktienempfehlungen der wichtigsten deutschen Börsenmagazine wie dem
Effecten-Spiegel und der Börse Online für den Zeitraum von 1995 bis 2003. Dabei
kommen sie zu dem Ergebnis, dass ein Privatanleger gut beraten ist, wenn er so
schnell wie möglich an der Börse agiert. Erhielte ein Anleger schon einen Tag
vor dem offiziellen Verkauf der Magazine Kenntnis über die empfohlenen Aktien,
könnte er innerhalb der viertägigen Haltedauer im Durchschnitt 2,42 Prozent
verdienen. Substanzaktien würden bei frühzeitigem Handel 3,77 Prozent
versprechen, der Kauf von Aktien kleiner Unternehmen wäre gar mit einem sehr
respektablen Gewinn von 4,88 Prozent verbunden. Für Abonnenten, die teilweise
die Magazine einen Tag vor dem offiziellen Verkauf erhalten, bieten sich daher
besonders hohe Profitmöglichkeiten.
Quelle: Pressemitteilung Informationsdienst Wissenschaft e.V.