DIHK warnt vor mehr Protektionismus nach US-Präsidentschaftswahl
Archivmeldung vom 24.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDie Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) hat vor einer Zuspitzung der Auseinandersetzung zwischen den USA und China und vor mehr Protektionismus nach der US-Präsidentschaftswahl gewarnt. "Eine weitere Zuspitzung zwischen den USA und China würde auch für die deutsche Wirtschaft nicht folgenlos bleiben", sagte DIHK-Außenhandelschef Volker Treier der "Rheinischen Post".
"Deutsche Unternehmen sind in beiden Märkten sehr aktiv. Gerade in einer
international so stark verflochtenen Volkswirtschaft wie Deutschland
wären Wohlstandsverluste aufgrund einer zunehmenden Fragmentierung für
Unternehmen wie Verbraucher spürbar", warnte Treier.
"Umso
wichtiger ist es, dass wir die Standortbedingungen in Deutschland und
Europa verbessern. Dazu zählen vor allem weitere Handelsabkommen, damit
hiesige Unternehmen einen besseren Zugang zu neuen Märkten bekommen,
etwa in Lateinamerika oder im Indopazifik", sagte er.
"Diskussionen
im US-Wahlkampf über verstärkten Protektionismus und die Einführung von
umfangreichen Importzöllen betrachten die deutschen Unternehmen mit
Sorge", so Treier weiter. "Umso mehr gilt es, Handelskonflikte
nachhaltig abzubauen und die Handels- und Investitionsbeziehungen weiter
zu verbessern. Dafür ist etwa der Handels- und Technologierat (TTC)
zwischen den USA und der EU ein wichtiges Dialogforum", sagte der
Außenhandelsexperte. Die USA blieben auch künftig ein wichtiger
Handelspartner für die deutsche Wirtschaft, unabhängig vom Ausgang der
Wahl.
"Die Vereinigten Staaten sind seit 2015 der wichtigste
Exportmarkt für die deutsche Wirtschaft und seit diesem Jahr auch unser
wichtigster Handelspartner weltweit. Es bestehen enge wirtschaftliche
Beziehungen zwischen den beiden Ländern, insbesondere durch die enormen
Direktinvestitionen deutscher Unternehmen in den Staaten. Die deutschen
Unternehmen wissen insbesondere die Größe des Marktes und die stabilen
wirtschaftsfreundlichen Rahmenbedingungen zu schätzen - so die
Ergebnisse des jüngsten AHK World Business Outlook. Zudem läuft die
Konjunktur in den USA aktuell deutlich robuster als in vielen anderen
wichtigen Absatzmärkten der deutschen Wirtschaft, wie beispielsweise den
Ländern in der EU oder in China. Von der Stärke und Attraktivität der
US-Wirtschaft profitieren letztlich auch deutsche Exporte", sagte
Treier.
Quelle: dts Nachrichtenagentur