Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 27.08. bis 31.08.2007
Archivmeldung vom 28.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Stimmung an den internationalen Aktienmärkten blieb in der letzten Woche trotz weiterer Geldspritzen der Notenbanken angespannt. Nur die Hoffnung auf eine baldige Zinssenkung in den USA gab den Börsen Rückenwind, so dass zum Wochenschluss bei den meisten Indizes ein (teils deutliches) Plus zu verbuchen war. Am Freitag sorgten positive Zahlen vom US-Immobiliensektor für einen erfreulichen Wochenausklang, der DAX legte im Vergleich zur Vorwoche um 1,8% zu.
Auch europäische
Standardtitel schlossen knapp 2% fester. Die amerikanischen Aktien
des S&P 500 stiegen im Schnitt um 2,3%; auch hier stimulierten die
Zinssenkungserwartungen die Börsianer.
Die internationalen Rentenmärkte schlossen im Wochenvergleich
etwas fester. Der für den deutschen Rentenmarkt richtungweisende
September - Kontrakt auf den Bund Future schloss am Freitag mit
113,58 Punkten - 25 Ticks über dem Schlusskurs der Vorwoche. Die
Konjunkturdaten fielen gemischt aus. Während ZEW-Index,
Einkaufsmanagerindizes und Konsumentenvertrauen im Euroraum hinter
den Erwartungen zurück blieben, sind die Auftragseingänge in der
Industrie über den Erwartungen gestiegen. In den USA sorgten die
Frühindikatoren sowie die Auftragseingänge langlebiger Güter und die
Neubauverkäufe für positive Überraschungen. Belastend auf den
Rentenmarkt im Euroraum wirkten Aussagen aus Zentralbankkreisen, die
auf eine Fortsetzung des Zinserhöhungskurses schließen ließen.
Die Turbulenzen an den Finanzmärkten hatten bisher noch keine
merkliche Wirkung auf die Konjunkturdaten. Der Arbeitsmarkt
entwickelt sich solide und die Haushalte zeigen sich in guter
Stimmung. Ob die Krise an den Kreditmärkten sich auch auf die
Realwirtschaft auswirkt, wird sich zu erst in den
Stimmungsindikatoren wie Verbrauchervertrauen (Conference Board) und
Chicago-Einkaufsmanagerindex widerspiegeln. Beachtung wird auch die
Rede von Fed-Chairman Ben Bernanke auf dem Fed-Symposium in Jackson
Hole finden, in der er zum Thema "Housing, Housing Finance and
Monetary Policy" spricht. Von Interesse am Markt wird zudem die
Entwicklung der Kerninflation im Juli sein, die Rückschlüsse auf den
künftigen geldpolitischen Kurs der Fed geben könnte.
Auch im Euroraum stehen in dieser Woche mehrere
Stimmungsindikatoren zur Veröffentlichung an. Diese dürften zeigen,
dass die Krise an den Finanzmärkten nicht spurlos an der Stimmung in
der Wirtschaft vorübergeht. Nachdem der ZEW-Index in der letzten
Woche einen deutlichen Rückgang der Konjunkturerwartungen gezeigt
hat, werden das ifo-Geschäftsklima in Deutschland sowie der Economic
Sentiment Indicator für den Euroraum ebenfalls auf eine Eintrübung
des Sentiments hinweisen. Auch beim Verbraucher- und
Unternehmensvertrauen im Euroraum ist im August mit einem Rückgang zu
rechnen.
Im Vergleich zur Vorwoche hat sich unsere Einschätzung nicht
geändert. Aus technischer Sicht werden die Märkte weiter volatil
bleiben. Kurzfristig bleibt es auf jeden Fall ein Tradingmarkt;
mittelfristige Investoren sollten die Gelegenheit nutzen, um
sukzessive Aktienpositionen aufzubauen. Da es sich in Europa um eine
Liquiditäts- und keine Bonitätskrise handelt, kann die Krise
grundsätzlich bewältigt werden. Nach dem schnellen Kursanstieg in den
letzten Monaten ist die Korrektur an den Aktienmärkten sogar gesund
und notwendig, auch wenn das Ausmaß sehr heftig ausfällt. Durch das
angeschlagene Vertrauen in die Märkte für festverzinsliche
Spreadprodukte und in den Bankensektor wird es allerdings länger
dauern, bis eine nachhaltige Erholung einsetzt. Das weltweite
gesamtwirtschaftliche Umfeld entwickelt sich wie erwartet stark - die
Prognosen für 2008 bleiben stabil. Die tendenzielle Abschwächung der
Wachstumsdynamik in den USA ausgehend vom privaten Konsum erscheint
sogar zwingend notwendig, um Inflationsgefahren weltweit zu dämpfen.
Unklar bleibt, wie lange die USA brauchen, um den Einbruch im
Immobilienmarkt zu verkraften. Eine hohe Beschäftigung und solide
steigende verfügbare Einkommen kompensieren derzeit die
Vermögenseinbußen auf dem Immobilienmarkt.
Insgesamt haben sich die Chancen für Aktien auf Basis einer wieder
attraktiveren Bewertung bei unverändert günstiger Gewinnentwicklung
weltweit wieder verbessert. Auch im Rentenbereich eröffnen sich bei
höheren Spreads für das zweite Halbjahr wieder Chancen auf bessere
Performance-Beiträge. Die Notenbanken senden deutliche Signale, dass
sie weiterhin für ausreichend Liquidität sorgen wollen.
Privatanlegern wird die Aktie von ThyssenKrupp zum Kauf empfohlen.
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Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG