Anlegerschutzkanzlei CLLB Rechtsanwälte erstreiten Urteil gegen die Akzenta AG
Archivmeldung vom 07.02.2008
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie Akzenta AG, gegen deren ehemalige Vorstände derzeit vor dem Landgericht München II ein Strafverfahren anhängig ist, wurde in einem von der Kanzlei CLLB-Rechtsanwälte geführten Verfahren erstinstanzlich verurteilt, dem Anleger die von diesem einbezahlten Beträge abzüglich Ausschüttungen zu erstatten.
In dem Urteil vom 24.01.2008 führt das Landgericht München I (Az.: 22 O
19959/07) aus, dass die Zahlungen des Anlegers aufgrund
ungerechtfertigter Bereicherung gem. § 812 BGB zurückverlangt werden
können. Nach Auffassung des Gerichts ist zwischen den Anlegern und der
Akzenta AG kein wirksamer Vertrag zustande gekommen. Hierzu fehlt es an
einer Einigung über die sog. „essentialia negotii“, also die
wesentlichen Vertragsbestandteile, weil der Anspruch der Anleger auf
Beteiligung am Umsatz der Akzenta AG nicht hinreichend konkretisiert
wurde. Der Umstand, dass die Beteiligten vom Abschluss eines wirksamen
Vertrages ausgegangen sind, steht der Annahme eines Dissens, so das
Landgericht München I weiter, nicht entgegen.
Das Landgericht München I legt in seinen Urteilsgründen ferner dar, dass die Beteiligungsverträge sittenwidrig gem. § 138 BGB sind. Die Sittenwidrigkeit ergibt sich hierbei aus dem Vorgehen der Akzenta AG, die Anleger über den Erwerb eines einklagbaren Rechts zu täuschen, das tatsächlich nicht vorliegt. Daher können die Anleger ihre Beiträge zurückverlangen, weil die Akzenta AG keinen Rechtsgrund zum Behalten der eingezahlten Beiträge hat.
Das Verfahren gegen den mitverklagten Vorstand hat das Landgericht München I bis zum Abschluss des Strafverfahrens ausgesetzt.
„Das Landgericht München I hat in seiner umfassenden Begründung zutreffend dargelegt, dass die Beteiligung an der Akzenta AG durch die Anleger rechtsgrundlos erfolgte und die Anleger damit jederzeit ihre Zahlungen von der Akzenta AG zurückverlangen können“, so Rechtsanwalt und BSZ® e.V. Vertrauensanwalt Alexander Kainz, der für die Kanzlei CLLB Rechtsanwälte das Verfahren betreute.. Er rät daher allen Geschädigten, Rechtsrat bei einer auf Kapitalanlagerecht spezialisierten Kanzlei einzuholen, um die Ansprüche zu sichern.
Quelle: BSZ® Bund für soziales und ziviles Rechtsbewußtsein e.V.