Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 20.08. bis 24.08.2007
Archivmeldung vom 20.08.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.08.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Fed sei Dank: die überraschende Senkung des Diskontsatzes am vergangenen Freitag begrüßten die Aktienmärkte weltweit mit einem Kursfeuerwerk. Der Dax, der zuvor noch im Minus lag, kletterte rasant bis auf knapp 7.500 Punkte, bevor er dann zum Handelsende wieder einige Gewinne abgab. Es blieb dennoch ein kleines Wochenplus von 0,5%.
Europäische Standardtitel des EuroStoxx50
notierten zum Wochenschluss nahezu unverändert. Am US-Markt konnte
der Dow Jones, dank der "Zinsrallye", einen Teil der Wochenverluste
aufholen und mit einem vergleichsweise moderaten Minus von gut 1%
schließen. Für den Nikkei kam die Zinssenkung zu spät, so dass ein
Minus von fast 9% am Ende der Woche stand.
Die Immobilienkrise wird auch weiterhin die Märkte bestimmen. Die
Angst vor einer negativen Auswirkung auf den privaten Konsum konnte
durch die Zinsmaßnahme nicht vertrieben werden. Die US-Notenbank
steht eigenen Aussagen zufolge allerdings bereit, weitere Liquidität
in den Markt zu geben. Unternehmensnachrichten wie von E.ON, die nach
Gewinnplus die Prognosen für das Gesamtjahr 2007 bestätigen konnten,
traten wegen der Unsicherheiten in den Hintergrund.
Die internationalen Rentenmärkte verbuchten in der letzten Woche
deutliche Gewinne. Fallende Aktienkurse und die negativen Nachrichten
im Zusammenhang mit der Subprime-Krise führten zur Flucht in sichere
Staatsanleihen. Zudem wirkten die insgesamt unter den Erwartungen
ausgefallenen Konjunkturdaten stützend. Am Freitag führte jedoch die
Senkung des Diskontsatzes durch die US-Notenbank zu Kursverlusten.
Wertsteigerungen waren auch beim US-Dollar und dem Yen zu
verzeichnen.
Nachdem der Datenveröffentlichungskalender in den USA in der
letzten Woche recht voll war, stehen in dieser Woche deutlich weniger
marktrelevante Veröffentlichungen auf der Agenda. Neben den
wöchentlichen Arbeitsmarktdaten werden die Auftragseingänge für
langlebige Güter im Juli die größte Beachtung finden. Diese gelten
als der beste Indikator für die aktuelle Investitionsnachfrage. Nach
dem Rückgang im Juni wird wieder ein leichter Anstieg erwartet.
Im Euroraum werden in dieser Woche die vorläufigen Daten zu den
Einkaufsmanagerindizes im August für das verarbeitende Gewerbe und
den Dienstleistungssektor veröffentlicht. Die Stimmung sollte
weiterhin auf einem hohen Niveau verbleiben, sich jedoch gegenüber
dem Vormonat etwas eingetrübt haben. In Deutschland steht die
Veröffentlichung des ZEW-Index für August an. Dieser spiegelt die
Konjunkturerwartungen von ausgewählten Finanzexperten auf Sicht von 6
Monaten wider. Die schwache Erholung der Einzelhandelsumsätze und der
Rückgang der Unternehmensstimmung im Juli dürften zu einer
Abschwächung des Index geführt haben.
Angesichts der wenigen neuen Konjunkturdaten dürften die
Rentenmärkte vor allem im Banne der Turbulenzen an den Kreditmärkten
stehen. Entscheidend für die Entwicklung wird sein, ob die Panik
bereits ihren Höhepunkt erreicht hat oder ob die Flucht in Sicherheit
weiter geht. Auch wenn aus fundamentaler Sicht die aktuelle
Entwicklung von vielen Analysten als Übertreibung gesehen wird,
dürfte es noch eine Weile dauern, bis sich die Wogen geglättet haben.
Negative Daten vom US-Wohnungsmarkt und eine Eintrübung der Stimmung
im Euroraum sprechen kurzfristig gegen deutliche Kursverluste bei
Staatsanleihen
Fazit: Auch wenn die Entscheidung der Fed für eine gewisse
Entspannung sorgte sorgte, dürften die Aktienmärkte kurzfristig
weiter volatil bleiben. Technisch betrachtet, konnte der Dax den
Unterstützungsbereich von 7.400 Punkten nicht halten, wodurch sich
weiteres Abwärtspotenzial eröffnet. Entscheidend ist der Bereich um
7.050 / 7.100 Punkte - diese Marke muss halten, um ein weiteres
signifikantes Abgleiten des Aktienmarktes zu verhindern. Sobald die
Nervosität, die aufgrund der Subprime-Krise aufgetreten ist, vom
Markt verschwunden ist, sollten sich Anleger wieder auf die
fundamentalen Rahmenbedingungen konzentrieren. Und die sehen bei
einem KGV deutscher Aktien von rund 13 bis 14 interessant aus.
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Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG