Emissionen durch deutsche Stromerzeugung seit 2014 halbiert
Durch den steigenden Anteil erneuerbarer Energien und den Rückgang der Kohleverstromung ist die Stromerzeugung in Deutschland so CO2-arm wie nie zuvor. Das geht aus einer Auswertung hervor, die das Fraunhofer-Institut für Solare Energiesysteme ISE am Donnerstag vorgelegt hat.
Seit 2014 haben sich die Emissionen aus der Stromerzeugung demnach
halbiert - von 312 auf rund 152 Millionen Tonnen CO2 pro Jahr. Die
Kohlendioxidemissionen der deutschen Stromerzeugung lagen damit 58
Prozent niedriger als zu Beginn der Datenerhebung 1990.
Die
Windkraft war nach der Auswertung des Forschungsinstituts auch 2024
wieder die wichtigste Stromquelle, sie trug 136,4 Terawattstunden (TWh)
bzw. 33 Prozent zur öffentlichen Stromerzeugung bei. 2024 war damit ein
schwächeres Windjahr als 2023 (139 TWh). Der Anteil der
Onshore-Windkraft sank auf 110,7 TWh (2023: 115,9 TWh), die
Offshore-Produktion lag mit 25,7 TWh etwas über dem Vorjahresniveau
(2023: 23,5 TWh).
Der Ausbau der Windenergie bleibt weiterhin
deutlich hinter dem Plan zurück: Bis November waren onshore 2,4 Gigawatt
(GW) neu errichtet, geplant waren 7 GW. Der Ausbau der Offshore-Anlagen
verlief etwas besser als in den Vorjahren. Hier wurden 2024 0,7 GW neu
errichtet (geplant sind 5-7 GW jährlich bis 2026 und 30 GW gesamt bis
2030).
Photovoltaik-Anlagen haben im Jahr 2024 etwa 72,2 TWh
erzeugt, wovon 59,8 TWh ins öffentliche Netz eingespeist und 12,4 TWh im
Eigenverbrauch genutzt wurden, so die Studie. Die gesamte Produktion
hat sich gegenüber dem Vorjahr um rund 10,8 TWh bzw. 18 Prozent erhöht.
Ihr Anteil an der öffentlichen Nettostromerzeugung lag bei 14 Prozent.
Der Juli 2024 war mit 10,3 TWh der Monat mit der höchsten solaren
Stromerzeugung.
Der Photovoltaik-Ausbau übertraf im Jahr 2024 wie
bereits 2023 die Ziele der Bundesregierung: Statt der geplanten 13
Gigawatt wurden bereits bis November 13,3 Gigawatt errichtet. Alle Daten
für 2024 liegen noch nicht vor - voraussichtlich werden es bis Ende
2024 15,9 Gigawatt sein. Der PV-Ausbau in Deutschland liegt damit
weiterhin auf einem zweistelligen Niveau.
Die Wasserkraft lag
laut Frauenhofer-Institut mit 21,7 TWh etwa auf dem Niveau des Vorjahres
(19,1 TWh). Die installierte Leistung von Laufwasseranlagen liegt bei
6,4 GW. Die Biomasse trug mit 36 TWh zur Stromerzeugung bei, wobei die
installierte Leistung unverändert bei 9,1 GW lag.
Insgesamt
produzierten die erneuerbaren Energien im Jahr 2024 ca. 275,2 TWh Strom
und liegen damit 4,4 Prozent über dem Vorjahr (267 TWh). Der Anteil der
in Deutschland erzeugten erneuerbaren Energien an der Last, also dem
Strommix, der tatsächlich aus der Steckdose kommt, lag bei 56 Prozent
gegenüber 55,3 Prozent im Jahr 2023.
Quelle: dts Nachrichtenagentur