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Die Reiter der großen Depression

Archivmeldung vom 26.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Flickr.com/thirtyfootscrew/cc-by-nc-sa 3.0
Bild: Flickr.com/thirtyfootscrew/cc-by-nc-sa 3.0

Immer mehr westliche Bankiers sterben unter seltsamen Umständen, schreibt Kira Kalinina bei Radio "Stimme Russlands". Allein in diesem Jahr kamen bereits 14 Top-Manager von führenden internationalen Banken ums Leben. Viele von ihnen begingen laut offiziellen Versionen Selbstmord. Einige wurden zusammen mit ihren Familien erschossen. Die Ursachen des Todes von anderen bleiben bis jetzt unbekannt. Das kann man für ein einfaches Zusammenfallen oder für ein Zeugnis der depressiven Situation im Banksektor halten. Vielleicht steckt hinter dem Massenmord etwas anderes?

Weiter heißt es im Beitrag: "Man begann noch im Februar über eine Welle von Selbstmorden unter den Bankiers zu sprechen. Damals begingen fünf angesehene Mitarbeiter von internationalen Banken innerhalb von zwei Wochen Selbstmord. Heute besteht die Liste von Bankiers, die unter merkwürdigen Umständen starben, schon aus 14 Namen. Zu ihnen gehören sowohl Rentner als auch junge Menschen. Zum Beispiel war der Trader von Levy Capital Kenneth Bellando, der aus dem Fenster seiner Wohnung sprang, nicht einmal 30 Jahre alt. Aber viele Experten weigern sich bis jetzt die Tätigkeit von Banken und die Tragödien ihrer Mitarbeiter miteinander zu verbinden. Die Chefanalytikerin von „Alpari“ Anna Bodrowa meint überhaupt, dass es keine Gründe dafür gibt.

„Das ist aller Wahrscheinlichkeit nach eine Reihe von Ereignissen, die zeitlich, örtlich und nach der Bedeutung für das Segment zusammenfielen. Meiner Meinung nach gibt es keine fundamentalen Gründe zu behaupten, dass diese Ereignisse eine Verbindung haben.“

Wenn man sich den konspirologischen Theorien nicht zuwendet, dann kann sich einfach vorstellen, welche Belastung die heutigen Büromitarbeiter haben. In Europa führten die Psychologen schon einen neuen Terminus – burnout – das Durchbrennen – ein. Im August des Vorjahrs zog die Londoner Filiale von „Bank of America“ eine unerwünschte Aufmerksamkeit der Presse auf sich. Der 21jährige deutsche Praktikant und beste Schüler Moritz Erhardt arbeitete in seinem Büro intensiv drei Tage ohne Erholung und wurde in seiner Wohnung am nächsten Tag tot gefunden. Nach der Finanzkrise und wegen verstärkter Kontrolle gibt es jetzt in den Banken sehr viel Arbeit. „Deshalb haben die Bankmitarbeiter in der entstandenen Situation es tatsächlich schwer“, sagte Anna Bodrowa.

„Die Belastung, die das Top-Management des Banksegments empfindet, ist groß. Die Europäische Zentralbank verstärkte nach der Krise 2008 gemeinsam mit anderen regelnden Organen die Aufsicht über die Tätigkeit jeglicher Bankstruktur mehrfach. Der Rahmen wurde härter, die Forderungen wurden mächtiger, die Belastung verstärkte sich stark.“

Ganz zu schweigen von solchen Finanzriesen wie JPMorgan. Diese Bank führt übrigens unter allen Banken aus der Liste der Selbstmörder nach der Zahl der Top-Manager, die freiwillig starben. Der Direktor des Bankinstituts der Wirtschaftshochschule Wassilij Solodkow kommentiert.

„Die Bank war wegen der falschen Empfehlungen ihrer Geschäftsführer gezwungen große Entschädigungen zu zahlen. Das ist eine sehr große Verantwortung. Die Portefeuilles werden auf der Grundlage einer Prognose formiert. Wenn ein Kunde Schaden erleidet, dann wirkt sich das in erster Linie auf den Portfeuille-Geschäftsführer und die Bank insgesamt aus.“

In der Geschichte sind schon solche Beispiele von Massenselbstmorden unter den Bankiers bekannt. Das passierte voriges Mal während der Großen Depression. Der Journalist und Komiker Will Rogers, der Augenzeuge jener Ereignisse war, sagte darüber: „Als Wall Street außer Kontrolle geriet, musste man Schlange stehen, um aus dem Fenster zu springen. Spekulanten verkauften Stellen in East River“. Der amerikanische Journalist, der Prognosen stellt, Gerald Celente sagte, dass man mit den Märkten nicht manipulieren kann, wenn die Top-Manager nicht wissen, was geschieht und womit das droht. Wassilij Solodkow kommentierte die gegenwärtige Situation.

„Die Inflation kann in die Deflation übergehen, das führt zu Verringerung des Wirtschaftswachstums. Wenn die Rezession entsteht, dann können die Schuldner ihre Schulden nicht tilgen. Oder sie sind bestrebt das nicht zu tun. Die Europäische Zentralbank versucht jetzt gegen eine solche Entwicklung der Ereignisse mit quantitativen Milderungen zu kämpfen.“

Es ist üblich anzunehmen, dass die globale Finanzkrise 2008 ihren Höhepunkt erreichte. Die Staaten versuchen jetzt mit den Folgen fertig zu werden. Warum verfallen denn die Bankiers jetzt in Verzweiflung? Gerald Celente meint, dass die Menschen 2008 immer noch naiv glaubten, dass die damaligen Wirtschaftsprozesse normal, wenn auch recht unangenehm waren. Damals wussten sie nicht, welche Spekulationen der Banksektor in Wirklichkeit verheimlicht. Brüssel, Deutschland, Großbritannien und die USA untersuchen jetzt die gegenwärtigen Ereignisse, und es werden viele unangenehme Fakten aufgedeckt. Diejenigen, die zu viel wussten oder sogar an schmutzigen Bankgeschäften teilnahmen, sehen keinen anderen Ausweg mehr außer dem Fenster."

Quelle: Text Kira Kalinin - „Stimme Russlands"

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