"Restrisiko" Für PCK-Raffinerie in Schwedt durch Ölembargo ab Januar
Archivmeldung vom 04.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićMit Beginn des Embargos gegen russisches Öl ab Januar 2023 bleibt für die PCK-Ölraffinerie in Schwedt ein "Restrisiko" für den Betrieb. Dies erklärte der Sprecher der PCK-Geschäftsführung, Ralf Schairer, am Donnerstag. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Wenn ab dem 1. Januar kein Öl mehr durch die Druschba-Pipeline fließe, lasse sich über die Pipeline von Rostock eine Kapazität von 50 Prozent für die Raffinerie erreichen. Die Raffinerie bereits sich zudem darauf vor, alternatives Rohöl zu verarbeiten. Sollte kein weiteres Öl kommen, sei dies der "wort case".
Seit geraumer Zeit stellt dich die Frage nach der Zukunft der Raffinerie, da bei dieser durch das Embargo gegen russisches Öl eine zu geringe Auslastung erwartet wird. Neben Tankeröl aus dem Hafen Rostock will die Bundesregierung Mengen über den polnischen Hafen Danzig beziehen. Aus Kreisen des Wirtschaftsministeriums heißt es, dass es um zwei bis drei Millionen Tonnen Rohöl pro Jahr gehen soll. Schairer erklärte:
"Wir optimieren so weit es geht. Es wird ein Restrisiko bleiben. Diese stabile und robuste Versorgung über die Druschba, die wir viele Jahrzehnten gewohnt waren, die ist weg."
Der Betrieb der Raffinerie sei daher verwundbar: "Ich gehe schon davon aus, dass es mal rumpelt und wir mal eine Betriebsunterbrechung haben, das will ich nicht ausschließen."
Er rechne aber nicht damit, dass dann großflächig Tankstellen nicht beliefert werden könnten. In rund zwei Monaten will die Bundesregierung auf russisches Öl verzichten. Die Zukunft der PCK-Raffinerie mit ihren 1.200 Beschäftigten ist daher ungewiss, a die Anlage bislang vor allem über die Druschba-Pipeline mit russischem Öl beliefert wird. Bund und Land wollen eine Neuausrichtung am Standort Schwedt voranbringen.
Zu diesem Zweck tagte am Donnerstag ebenfalls eine Taskforce des Landes Brandenburg in Potsdam. Brandenburgs Ministerpräsident Dietmar Woidke (SPD), der die Taskforce einberief, nachdem die Bundesregierung Mitte September ein Zukunftskonzept zur Sicherung des Raffinerie-Standorts vorgestellt hatte, drängte auf den schnellen Umbau am Raffinerie-Standort Schwedt. Konkret gehe es darum, darum, andere Lieferwege für Öl zu erschließen und die Transformation hin zu alternativen Energien wie Wasserstoff. Der Druck auf die Taskforce dürfte weiterhin hoch bleiben: Erst am Samstag hatten rund 500 Handwerker, Unternehmer und auch CDU-Politiker wie Landrätin Karina Dörk gefordert, die antirussichen Sanktionen zu überdenken und sich für ein Ende des Ölembargos stark gemacht."
Quelle: RT DE