Der europäische Windturbinenmarkt wuchs 2006 um 23 %
Archivmeldung vom 03.02.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer europäische Windenergiemarkt brach im Jahr 2006 alle Rekorde. Zu diesem Ergebnis kommt eine gestern veröffentlichte Jahresstatistik von der European Wind Energy Association (EWEA) . Im Laufe des letzten Jahres wurde in der EU eine Windenergiekapazität von 7.588 MW im Werte von ca. 9 Mrd. Euro installiert. Das entspricht einem Zuwachs von 23 % gegenüber dem Vorjahr.
Die gesamte, in der EU installierte Windenergiekapazität stieg um
19 % und beträgt jetzt über 48.000 MW. Im Laufe eines
durchschnittlichen Windjahres werden somit ca. 100 TWh elektrischer
Energie bzw. 3,3 % des gesamten Strombedarfs der EU erzeugt. Im
siebten Jahr in Folge liegt Windenergie nach Erdgas an zweiter Stelle
in Bezug auf Neuinstallation von Stromerzeugungskapazitäten (ca.
8.500 MW im Jahr 2006)(1).
Deutschland und Spanien ziehen weiterhin die meisten Investitionen
an. 2006 stellten diese beiden Länder 50 % des EU-Marktes. Die Zahlen
bestätigen jedoch eine gesunde Trendwende auf dem europäischen Markt
in Richtung einer geringeren Abhängigkeit von Deutschland und
Spanien. Während im Jahr 2002 nur 680 MW der europäischen
Windenergiekapazität ausserhalb der Vorreiterländer Deutschland,
Spanien und Dänemark installiert wurden, waren es letztes Jahr
bereits 3.755 MW.
"Abgesehen von den drei Pionieren Deutschland, Spanien und
Dänemark, hat sich der jährliche Markt in vier Jahren versechsfacht.
Die Zahlen belegen eindeutig, dass eine zweite Welle europäischer
Länder in Windenergie investiert. Wir sind Zeuge des erfolgreichen
Einflusses der EU-Richtlinie zu erneuerbaren Energien aus dem Jahr
2001 und fordern die Europäische Kommission und den Rat erneut auf,
Massnahmen zu ergreifen, um die gesetzlichen Rahmenbedingungen für
erneuerbare Stromerzeugung in Europa sicherzustellen. Die heute
veröffentlichten Zahlen bestätigen, dass eine sektorspezifische
Zielsetzung der effizienteste Weg ist, die Produktion erneuerbarer
Elektrizität anzukurbeln", sagte Christian Kjaer, Chief Executive der
EWEA(2).
Mit im Laufe des Jahres 2006 installierten 2.233 MW und einer
Zunahme von 23 % gegenüber dem Vorjahr hat Deutschland jetzt die
20.000-MW-Marke überschritten.
Spanien stellte im Jahr 2006 mit 1.587 MW den zweitgrössten Markt.
Frankreich kletterte 2006 mit 810 neuinstallierten MW auf den dritten
Platz (gegenüber dem sechsten Rang im Vorjahr). Dies übersteigt die
gesamte auf dem französischen Markt bisher in Auftrag gegebene
Kapazität. Daran wird deutlich, dass Unternehmen ihre Projekte immer
häufiger mit Erfolg umsetzen können.
Portugal hat mit einer neuinstallierten Kapazität von 694 MW - das
ist mehr als in irgendeinem der vorangegangenen Jahre - eine
eindrucksvolle Leistung erbracht. Dem Forschungsinstitut INEGI
zufolge ist der portugiesische Markt mit den weiteren, bereits im Bau
befindlichen 1.063 MW auf dem bestem Wege, das von der Regierung für
das Jahr 2010 festgelegte Ziel von über 3.750 MW zu erreichen.
Mit neuinstallierten 634 MW verzeichnete auch Grossbritannien ein
weiteres Rekordjahr in 2006. Die installierte Gesamtkapazität wuchs
um 47 % und brachte eines der windreichsten Länder Europas nahe an
die 2.000-MW-Schwelle. Der italienische Markt erbrachte mit weiteren
neuinstallierten 417 MW eine gute Leistung, während Irland mit 250 MW
einen neuen Rekord aufstellte und die Gesamtkapazität um 50 %
erhöhte.
Die neuen Windenergieinstallationen in den EU-10 Ländern verdreifachten sich von 60 MW im Jahr 2005 auf 183 MW im folgenden Jahr. Dazu trugen hauptsächlich Polen, Litauen und Ungarn bei. Bulgarien installierte 22 MW, während Rumänien 1,3 MW anschloss. Acht EU-Länder verfügen inzwischen über eine installierte Windenergiekapazität von über 1.000 MW.
Quelle: Pressemitteilung EWEA