Studie: Empathie als Schlüssel zu mehr Glück?
Archivmeldung vom 20.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttEin positives Miteinander wird angesichts der Pandemie immer wichtiger - das zeigt eine europaweite von Milka in Auftrag gegebene Umfrage. Zum Jahresende wurde die aktuelle Stimmung der Konsumenten erhoben: Ein Großteil der befragten Deutschen empfindet die Welt als weniger liebevoll als noch in ihrer Kindheit.
49 Prozent der deutschen Befragten glauben, dass wir unser Mitgefühl und unser Einfühlungsvermögen verloren hätten. Zwischen November und Dezember 2020 wurden 20.000 Teilnehmer aus zehn verschiedenen Ländern befragt, darunter auch 2.000 aus Deutschland.* Die heute veröffentlichten Ergebnisse der Umfrage zeichnen ein kontroverses, aber hoffnungsvolles Bild unserer Gesellschaft.
Unser Miteinander im Hinblick auf Corona
Seit Beginn der Pandemie haben die Befragten eine Veränderung unserer sozialen Interaktionen wahrgenommen: 24 Prozent beobachten eine Zunahme negativer Verhaltensweisen zwischen den Menschen. Konkret bedeutet das: 42 Prozent der Befragten glauben sogar, dass die Welt seit dem Auftreten des Coronavirus weniger freundlich und empathisch ist. Das zeigt sich auch in den sozialen Medien: 6 von 10 Befragten erleben oder sehen dort weniger rücksichtsvolles Verhalten und fast die Hälfte beobachtet weniger Empathie und Zuwendung gegenüber fremden Personen. Solch ein Verhalten hat einschneidende Folgen: Ein Mangel an Zuwendung führt bei mehr als jedem Dritten zu Einsamkeit (38 Prozent), bei fast jedem Fünften zu Angstzuständen (18 Prozent).
Nicholas Christakis, Professor für Sozial- und Naturwissenschaften an der Yale University, erklärt, warum Empathie für uns Menschen so wichtig ist - nicht nur im realen Leben: "Die meisten Menschen erkennen, dass sich unser tägliches Leben verbessert, wenn wir rücksichtsvoll miteinander umgehen. Die Forschung zeigt: Indem sich Menschen in komplexen modernen Gesellschaften die Mühe machen, altruistisch zu handeln, entsteht ein größerer Nutzen für die Gesellschaft insgesamt." Er führt fort: "Ein Mangel an direkter zwischenmenschlicher Interaktion kann dieses Verhalten erschweren, weshalb wir vielleicht einen solchen Mangel an Rücksicht und Empathie in den sozialen Medien sehen. Dennoch ist es genauso wichtig, sich online darum zu bemühen, vielleicht sogar noch wichtiger, wenn man bedenkt, welchen großen Anteil soziale Medien an unserem Leben besitzen."
Wie und wem wir gegenüber Mitgefühl zeigen
Die Umfrage macht zum einen deutlich, dass mehr als die Hälfte aller Befragten der Meinung ist, die Menschen wären zu egoistisch, um Empathie und Zuneigung geben zu können. Sie zeigt jedoch auch, dass die meisten Menschen in liebevoller Zuwendung und Einfühlsamkeit großen Trost finden. Acht von zehn Teilnehmern glauben an das Gute im Menschen und geben an, selbst viel Zuwendung und Empathie zu erfahren - und für solche Formen der Nächstenliebe findet sich im Alltag immer Zeit, wie jeder Zweite meint. Denn es muss gar nicht viel sein: Schon ein freundliches Wort und ein offenes Ohr tun gut - das bestätigen Befragte aller Altersgruppen. Mit zunehmendem Alter freuen sich Mitmenschen über ein Lächeln, einen kleinen Gefallen oder einen Anruf. Christakis meint dazu: "Einfühlsamkeit zählt zu den grundlegenden menschlichen Fähigkeiten - sie befähigt uns, zu lieben, freundlich zu sein und Freundschaften zu schließen. Sie umfasst mehrere Qualitäten wie Empathie und Mitgefühl und zeigt sich beispielsweise, wenn wir anderen gegenüber großzügig sind oder einfach nur zuhören."
Die Familie im Zentrum von Empathie und Zuneigung
Mehr als 60 Prozent der befragten Menschen zeigen gern ihre Fürsorge, und zwar am liebsten gegenüber den Kindern (43 Prozent) oder dem Partner (54 Prozent). Dies äußert sich vor allem in Zuhören, Ermutigen und dem Geben von Ratschlägen. 42 Prozent geben an, dass sie dies tun würden, damit sich andere besser fühlen und 63 Prozent sagen, dass es sie selbst ebenfalls glücklich macht. Empathie und positives Verhalten resultieren dabei in ein Gefühl der Wertschätzung und Unterstützung.
Datenbasis: *An der Umfrage nahmen 20.000 Teilnehmer im Alter von 18+ vom 12. Oktober bis 06. November 2020 teil. Es wurden Teilnehmer aus 10 Ländern (Österreich, Frankreich, Deutschland, Russland, Niederlande, Polen, Spanien Rumänien, Bulgarien und Serbien) befragt. Dier hier genannten Ergebnisse basieren auf den Antworten von 2.000 Befragten aus Deutschland.
Quelle: Mondelez Deutschland (ots)