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Trotz Wachstum von 85,4% bei Batteriefahrzeugen bleibt Markt unterversorgt - Nachfrage wächst exponentiell

Archivmeldung vom 08.05.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.05.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: GTÜ / pixelio.de
Bild: GTÜ / pixelio.de

"E-Mobility Sales Review" von PwC Autofacts: Elektroautos und Hybride weltweit mit exponentiellem Wachstum / Niederlande: Bereits jedes zweite E-Auto vollelektrisch / Erfolgreiche Markteinführung des Tesla Model 3 in Europa / China weiterhin global führender Markt mit zahlreichen Produkten / Verdreifachung batterieelektrischer Fahrzeuge bis 2025 realistisch

Die globale Nachfrage für Elektroautos und Hybride wächst exponentiell. Das zeigt eine Analyse von PwC Autofacts auf Basis von Zulassungszahlen in den großen globalen Automärkten. Batteriebetriebene Elektroautos sind dabei mit einer Wachstumsrate von 85,4 Prozent (295.888 Einheiten) das am stärksten wachsende Segment. Felix Kuhnert, Global Automotive Leader von PricewaterhouseCoopers, erläutert: "Zahlreiche neue Modelle wie die Plug-in-Hybride der deutschen Premium-Marken, der VW ID. Roomzz und Venucia 60 EV, die auf dem Genfer Automobilsalon und der Shanghai Motor Show in China vorgestellt worden sind, zeigen klar die zukünftigen Technologie-Trends."

Bereits jedes zweite E-Auto in den Niederlanden vollelektrisch

In den europäischen Top-5-Märkten - Deutschland, Frankreich, Großbritannien, Spanien und Italien - zeigten die E-Fahrzeuge im ersten Quartal 2019 ein positives Wachstum von insgesamt 34,5 Prozent. Dabei verzeichneten die batterieelektrisch angetriebenen Autos den stärksten Zuwachs (61,7 Prozent gegenüber dem ersten Quartal 2018). Klassische Hybridfahrzeuge ohne externe Lademöglichkeit legten im selben Zeitraum um 38,1 Prozent zu. Bei Plug-in-Hybriden dagegen sank die Zahl der Neuzulassungen um 6,3 Prozent, was aber mit dem Abwarten auf die neu vorgestellten Modelle europäischer Hersteller zu erklären ist.

"Die Zahlen des letzten Quartals geben deutliche Hinweise, dass sich der Markt für Elektroautos strukturell verändert", sagt Felix Kuhnert. Die Produktion halte mit dem Wachstum der Nachfrage nach elektrisch angetriebenen Modellen allerdings nicht Schritt. "Der Markt für Elektromobilität ist in Europa derzeit sichtbar unterversorgt. Es fehlt immer noch die notwendige Produktauswahl, angekündigte Modelle etablierter Hersteller lassen auf sich warten", so Kuhnert.

Einer der wichtigsten europäischen Märkte für E-Mobilität sind darüber hinaus die Niederlande. Dort wuchs der Absatz der batterieelektrischen Fahrzeuge im ersten Quartal 2019 um mehr als das Doppelte (119,8 Prozent). Ebenfalls sehr stark legten die Plug-in-Hybride zu (155,2 Prozent). Bei den klassischen Hybriden war es ein Rückgang von -1,1 Prozent. "Das Beispiel Niederlande veranschaulicht sehr eindrücklich: Wenn die Infrastrukturprobleme gelöst sind, entfaltet der E-Mobility-Markt eine hohe Dynamik und belegt außerdem: Der reine Batterieantrieb hat das Potenzial, sich als Antriebsform der Zukunft durchzusetzen.", sagt Felix Kuhnert. Schon jetzt machen dort die batterieelektrischen Fahrzeuge mehr als die Hälfte des Gesamtmarkts für E-Autos aus.

"Wir sehen auch, dass die Markteinführung des Tesla Model 3 in Europa sehr erfolgreich war", sagt Christoph Stürmer. So war dieses Modell im März 2019 in vielen europäischen Ländern das erfolgreichste E-Auto. In der Schweiz etwa wurden 1.094 Fahrzeuge neu zugelassen - etwa doppelt so häufig wie der VW Golf (546 Neuzulassungen). Ein klarer Hinweis für europäische Automobilhersteller, die Auswahl an attraktiven E-Autos zu erweitern.

China setzt auf Substitutionsstrategie

China bleibt nach wie vor der weltweit führende Markt für E-Autos und SUVs mit Batterieantrieb. Dort nahm die Zahl der neuen batterieelektrischen Fahrzeuge um 106,5 Prozent zu, während der Gesamtmarkt rückläufig war. Auch in absoluten Zahlen wird der Vorsprung des chinesischen Marktes deutlich: 185.000 der batteriebetriebenen Fahrzeuge kamen im ersten Quartal 2019 auf die Straße. Zum Vergleich: Die Top-5-Märkte der EU kamen zusammen gerade einmal auf 36.000 Neuzulassungen von Batteriefahrzeugen. Die Plug-in-Hybride kletterten in China auf rund 54.000 Neuzulassungen (ein Plus von 39,4 Prozent), die klassischen Hybride immerhin noch um 23,1 Prozent. "Die Strategie in China ist klar erkennbar: Vollelektrische Autos sollen die konventionellen Antriebe nicht ergänzen wie in Europa, sondern wirklich ersetzen", sagt Branchenexperte Christoph Stürmer. "Weitere Zunahme der Mobilität, ein besserer Umweltschutz und die Förderung von Hochtechnologie seien die zentralen strategischen Erwägungen im Reich der Mitte. In deren Kern steht das E-Fahrzeug und der Plug-In-Hybrid, die dort New Energy Vehicles heißen", so Felix Kuhnert.

Vollelektrische Fahrzeuge gelten in den USA als Luxusprodukte

In den USA legten die batterieelektrischen Autos im ersten Quartal 2019 um 36,3 Prozent zu (40.449 neuzugelassene Einheiten). Im Vorjahr hatte das Segment allerdings eine Wachstumsrate von knapp 130 Prozent verzeichnet. "Der Grund für das jetzt weniger starke Wachstum ist der Beginn der Auslieferung des Tesla Model 3 im vergangenen Jahr", erläutert Christoph Stürmer. Der Anteil der neuzugelassenen Plug-in-Hybride und der klassischen Hybride ging dagegen zurück (um 16,4 bzw. 0,8 Prozent). "Das zeigt, dass technikaffine Konsumenten in den USA vollelektrische Fahrzeuge als begehrenswerte Produkte wahrnehmen und mehr und mehr auf solche Modelle umsteigen", sagt Christoph Stürmer. Der Segmentanteil von batterieelektrischen Fahrzeugen liegt dort bei 30 Prozent, während er in den europäischen Kernmärkten noch unter 20 Prozent beträgt.

Verdreifachung der batterieelektrischen Fahrzeuge bis 2025 absehbar

Der Marktanteil der Batteriefahrzeuge in den weltweit größten Märkten liegt derzeit bei ca. 2,1 Prozent. "Auch wenn dies noch ein vergleichsweise geringer Anteil ist - das exponentielle Wachstum insgesamt ist sehr beachtlich", sagt Autofacts-Experte Christoph Stürmer und ergänzt: "Ab einem Marktanteil von etwa 3 Prozent kann man erfahrungsgemäß davon sprechen, dass eine Marke oder eine Technologie wirklich im Markt angekommen ist." Wenn die Industrie sowie Verkehrs- und Energiepolitik weiter gemeinsame Ziele verfolgt und ernsthaft dranbleibt, kann diese 3-Prozent-Marke geknackt werden.

Voraussichtlich werden 2019 insgesamt 2,7 Millionen batterieelektrische Fahrzeuge produziert. Bis 2025 könne sich dieser Anteil gemäß den Autofacts-Prognosen mindestens auf rund acht Millionen verdreifachen. Bei den Plug-in-Hybriden erwartet PwC Autofacts für 2019 ca. 1,5 Millionen produzierte Einheiten, hauptsächlich im Segment der Premiummarken. Bis 2025 sei ein Anstieg um etwa das Vierfache auf gut fünf Millionen Fahrzeuge möglich, so Stürmer.

Der PwC Autofacts-Trendbericht zu E-Mobilität wird quartalsweise veröffentlicht. Die nächste Ausgabe erscheint nach Abschluss des zweiten Quartals 2019. Die Ergebnisse zu den Reports finden Sie unter: https://www.pwc.de/emobilitysalesreview

Über PwC:

PwC betrachtet es als seine Aufgabe, gesellschaftliches Vertrauen aufzubauen und wichtige Probleme zu lösen. Mehr als 250.000 Mitarbeiter in 158 Ländern tragen hierzu mit hochwertigen, branchenspezifischen Dienstleistungen in den Bereichen Wirtschaftsprüfung, Steuer- und Unternehmensberatung bei. Die Bezeichnung PwC bezieht sich auf das PwC-Netzwerk und/oder eine oder mehrere der rechtlich selbstständigen Netzwerkgesellschaften. Weitere Details unter www.pwc.com/structure.

Quelle: PwC Deutschland (ots)

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