Ifo: Preiserwartungen wieder gesunken
Archivmeldung vom 29.08.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićWeniger Unternehmen in Deutschland wollen ihre Preise erhöhen. Die Ifo-Preiserwartungen sanken im August auf 16,3 Punkte, nach 17,6 im Juli, wie das Ifo-Institut am Donnerstag in München mitteilte.
Dazu trugen vor allem die Industrie und die unternehmensnahen
Dienstleister bei. Dagegen wollen in den konsumnahen Branchen und auf
dem Bau etwas mehr Unternehmen als im Vormonat ihre Preise anheben.
"Insgesamt dürfte die Inflationsrate in den kommenden Monaten unter der
Zwei-Prozent-Marke bleiben, die die Europäische Zentralbank (EZB)
anstrebt", sagte Ifo-Konjunkturchef Timo Wollmershäuser. "Vor allem
Energie ist für die Verbraucher deutlich günstiger als noch vor einem
Jahr."
Wollmershäuser sagte weiter: "Hingegen dürfte der
Preisanstieg aller übrigen Waren und Dienstleistungen, der mit der
Kerninflationsrate gemessen wird, zunächst weitgehend unverändert bei
gut 2,5 Prozent und damit über dem Inflationsziel der EZB liegen."
Bei
den konsumnahen Dienstleistern stiegen die Preiserwartungen auf 25,2
Punkte, nach 20,0 im Juli. Vor allem in der Gastronomie ist vermehrt mit
Preiserhöhungen zu rechnen (37,6 Punkte, nach 26,7 im Juli). Dagegen
ist bei den Reiseveranstaltern der Anteil der Unternehmen, die
Preisanhebungen planen, leicht gesunken (34,2 Punkte, nach 35,4 im
Juli). Auch im Einzelhandel sind die Preiserwartungen etwas gestiegen
auf 25,3 Punkte, nach 24,9 im Juli. Häufiger ihre Preise anheben wollen
vor allem die Spielwaren-Händler (45,0 Punkte, nach 32,7 im Juli) und
die Baumärkte (36,3 Punkte, nach 1,9 im Juli).
Im
Lebensmittel-Einzelhandel sind die Preiserwartungen etwas zurückgegangen
auf 49,9 Punkte, nach 53,8 im Juli. Mit kräftigen Preissenkungen ist
bei den Fahrradhändlern zu rechnen. Dort sind die Preiserwartungen auf
-50,3 Punkte gesunken, nach -33,5 im Juli.
Im Bauhauptgewerbe
sind die Preiserwartungen etwas auf 3,3 Punkte gestiegen, nach 0,9 im
Juli. Bei den unternehmensnahen Dienstleistern (inklusive Großhandel)
und in der Industrie wollen hingegen weniger Unternehmen ihre Preise
anheben. Dort sind die Preiserwartungen gesunken auf 18,9 bzw. 5,0
Punkte, nach 20,4 bzw. 7,1 im Juli.
Die Punkte bei den
Ifo-Preiserwartungen geben an, wie viel Prozent der Unternehmen per
saldo ihre Preise erhöhen wollen. Der Saldo ergibt sich, indem man vom
prozentualen Anteil der Unternehmen, die ihre Preise anheben wollen, den
prozentualen Anteil derer abzieht, die ihre Preise senken wollen. Wenn
alle befragten Unternehmen beabsichtigten, ihre Preise zu erhöhen, läge
der Saldo bei +100 Punkten. Würden alle ihre Preise senken wollen, läge
er bei -100. Der Saldo wurde saisonbereinigt. Das Ifo-Institut fragt
nicht nach der Höhe der geplanten Preisänderung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur