Telekom-Unternehmen kämpfen gegen Kundenschwund
Archivmeldung vom 07.12.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittZwei Drittel der Telekommunikationsunternehmen planen in den kommenden drei Jahren in die Kundenbindung zu investieren. Der Grund dafür ist unter anderem der massive Kundenschwund bei den Telco-Branchenriesen. Allein die Deutsche Telekom verzeichnete im zweiten Quartal 2006 eine halbe Million Anschlussabmeldungen.
Mehr als die Hälfte der Anbieter wollen ihre
Kundenansprache durch die Weiterentwicklung ihrer
Netzwerk-Infrastruktur optimieren. Das Thema Marketing und
Kommunikation erfreut sich hingegen wenig Beliebtheit: Lediglich 27,7
Prozent der Unternehmen planen hier Investitionen. Das ergibt die
Untersuchung TELCO Trend, die von Steria Mummert Consulting in
Kooperation mit TeleTalk im August 2006 durchgeführt wurde.
Gegen den Marketingtrend handeln die Unternehmen, deren
Jahresumsatz zwischen zehn und 100 Millionen Euro liegt. Von ihnen
wollen knapp 80 Prozent ihren Absatz auf diese Weise fördern. Am
geringsten ist das Interesse am Marketing bei den Großkonzernen sowie
den Unternehmen mit weniger als 500.000 Euro Umsatz im Jahr. Nicht
einmal jeder Fünfte will dort auf diese Weise mit seinen Kunden
kommunizieren.
Den Ausbau ihrer Netzwerk-Infrastruktur planen drei Viertel der
großen Konzerne. Sie versprechen sich davon, unternehmensinterne
Prozesse effizienter zu gestalten, indem sie die Schnittstellen
zwischen den Bereichen Marketing, Vertrieb und IT optimieren. Die
Förderung des internen Netzwerks ist stark kundenorientiert. Während
60 Prozent der Anbieter mit Geschäftskunden Investitionen in diesem
Bereich anstreben, plant dies nur jedes vierte Unternehmen mit dem
Schwerpunkt Privatkunden. Für diese Anbieter ist die direkte
Kundenbindung interessanter: Drei von vier Fach- und Führungskräften
wollen diese fördern. Nicht einmal jedes zweite Unternehmen, das
vornehmlich Geschäftskunden hat, zeigt hier Handlungsbedarf.
Dem Kundenschwund scheint jedoch auch ein Bewusstseinsproblem zu
Grunde zu liegen. So haben noch nicht alle Unternehmensebenen den
Ernst der Lage realisiert. Die Vorstände scheinen sich der wachsenden
Bedeutung des Customer Relationship Managements (CRM) noch nicht
bewusst zu sein: Lediglich 40 Prozent wollen hier investieren .
Handlungsinitiatoren sind in diesem Fall 83,3 Prozent der
Hauptabteilungsleiter. Unterstützung erhalten sie von zwei Dritteln
der Abteilungs- und Projektleiter sowie der Mitarbeiter, die
ebenfalls kundenorientiert investieren wollen.
Ein weiterer wesentlicher Bestandteil der Kundenbindung ist die
Preisoffensive mittels niedriger Gebühren. Während es etablierten
Großunternehmen teilweise nicht gelingt, mit günstigen Angeboten auf
den Markt zu drängen, positioniert sich die nachrückende Konkurrenz
durch sinkende DSL-Tarife und Kombiprodukte im Wettbewerb. Dieser
verschärft sich zunehmend, da inzwischen auch die Mobilfunker
Internet und heimischen Telefonanschluss anbieten.
Diese Presseinformation basiert auf einer Online-Trendumfrage, die von Steria Mummert Consulting in Kooperation mit TeleTalk durchgeführt wurde. Von Juli bis August 2006 wurden insgesamt 107 Fach- und Führungskräfte der Telekommunikationsbranche befragt.
Quelle: Pressemitteilung Faktenkontor GmbH