Commerzbank: Börsenbericht für die Woche vom 25. bis 29.06.2007
Archivmeldung vom 26.06.2007
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 26.06.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNachdem in den zurückliegenden Wochen die internationalen Aktienbörsen nur eine Richtung kannten, legten sie in der vergangenen Woche eine Verschnaufpause ein. Zum Wochenschluss gab es recht deutliche Gewinnmitnahmen, nachdem zu Wochenbeginn die Beruhigung an den Rentenmärkten die Aktienmärkte beflügelte. Zudem sorgte auch der etwas festere Ölpreis für schlechtere Stimmung.
Infolgedessen gab der deutsche Leitindex etwa 1% nach, der
europäische EuroStoxx50 Index sogar 1,6%. Auch in den Vereinigten
Staaten nahm die Risikoaversion zu: angesichts eingetrübter
Zinsaussichten nutzten die Anleger die Gelegenheit und nahmen auf
breiter Front Gewinne mit. Am Freitag blieb ein Wochenminus von ca.
2%. Allein in Tokio durften sich Investoren über Kursgewinne freuen -
während der letzten fünf Handelstage stieg der Nikkei 225 um 1,2%.
Positiv wirkte hier ein schwacher Yen, der v.a. exportorientierte
Titel stützte.
Insgesamt ist der moderate Rückgang positiv zu bewerten, da sich
viele Indizes immer noch innerhalb einer intakten Aufwärtsbewegung
befinden. Somit besteht aus heutiger Sicht auch nicht die Gefahr
einer Trendumkehr, sondern vielmehr die Chance einer vernünftigen und
notwendigen Konsolidierungsbewegung.
Die vergangene Handelswoche war an den internationalen
Rentenmärkten zwar relativ bewegt, im Wochenvergleich waren die
Kursniveaus der internationalen Staatsanleihen jedoch kaum verändert.
Die Marktteilnehmer zeigten große Unsicherheit und ließen sich von
uneinheitlichen Signalen nur allzu leicht verunsichern. Allmählich
scheinen die Hoffnungen auf Leitzinssenkungen zu schwinden: Die
impliziten Renditen am Futuresmarkt sind in den vergangenen sieben
Tagen nach dem massiven Anstieg der letzten Wochen wieder gefallen.
Auslöser waren die negativen Überraschungen bei den Daten zur
Realwirtschaft und der geringe Anstieg des Kernindex der
Verbraucherpreise im Mai. Am Staatsanleihenmarkt der Eurozone stellte
sich die Erholung noch schwächer dar; der Bund Future ging im
Wochenvergleich mit nur 4 Ticks stärker bei 110,09 Zählern aus dem
Handel, die Rendite der zehnjährigen Bundesanleihen notiert aktuell
bei 4,66%.
Auch die Makrodaten der kommenden Woche in den USA - vor allem der
Preisindex für Konsumausgaben und die Auftragseingänge für langlebige
Güter - dürften unterstreichen, dass derzeit kein Handlungsbedarf für
die Fed besteht. Auf ihrer Sitzung am 27. und 28. Juni wird die
Federal Reserve Bank (Fed) das Leitzinsniveau der US-Wirtschaft bei
5,25% belassen. Der unterliegende Preisdruck lässt zwar graduell
nach, doch bestehen angesichts der Entwicklung von Nahrungsmittel-
und Energiepreisen unverändert Aufwärtsrisiken für die
Preisniveaustabilität. Der Konjunkturausblick ist weder so gut, dass
Zinserhöhungen angezeigt wären, noch so trüb, dass Anlass für
Zinssenkungen bestünde. Der Immobilienmarkt hängt der US-Konjunktur
weiter wie ein Mühlstein um den Hals, und daran wird sich in diesem
Jahr auch nichts Grundsätzliches ändern. Allerdings besteht die
Möglichkeit, dass ein Anziehen der Dynamik im Verarbeitenden Gewerbe
das Wachstum in den kommenden Monaten so stark anfacht, dass eine
deutliche Abschwächung am Arbeitsmarkt als Voraussetzung für eine
Lockerung der Zinsen ausbleiben dürfte.
Das kräftige Wirtschaftswachstum in der Eurozone, der deutliche
Rückgang der Arbeitslosigkeit und die ungünstigere Entwicklung der
Teuerungsrate als noch zu Jahresbeginn verstärken derzeit die
Inflationsängste an den Märkten. Auch die in dieser Woche
veröffentlichten Geschäftsklimaindizes und die Daten zu den
Verbraucherpreisen im Juni werden in dieser Hinsicht keine Entwarnung
geben. Wir gehen gleichwohl unverändert davon aus, dass die
Wirtschaft im Euroraum im weiteren Jahresverlauf weniger stark
expandieren wird und der Auslastungsgrad des Produktionspotenzials
nur noch etwas zunimmt. Auch von der Lohnentwicklung erwarten wir
keine Zunahme des Preisdrucks. Das Risiko einer Überhitzung der
Konjunktur im Euroraum ist jedoch relativ gering einzustufen.
Die Chance, dass sowohl der Eurozone- als auch der US-Rentenmarkt
vorerst einen Boden gefunden haben, ist unverändert gegeben.
Allerdings ist das Erholungspotenzial als ziemlich begrenzt
anzusehen. Vielmehr sollte eine Bestätigung der Politik des
Geradeausfahrens durch die Fed die Seitwärtsbewegung an den
Rentenmärkten begünstigen. Somit dürfte die Rendite der zehnjährigen
Bundesanleihen zwischen 4,55% und 4,70% und die Rendite zehnjähriger
US-Treasuries zwischen 5,10% und 5,32% schwanken.
Das Verharren der Teuerungsrate in der Eurozone unter 2% wird
aller Voraussicht nach die Zinserhöhungserwartungen nicht dämpfen.
Dies gilt umso mehr, da die anderen anstehenden Indikatoren eher auf
einen intakten und robusten Aufschwung in der Eurozone hinweisen
dürften. Darüber hinaus war die monetäre Expansion wohl auch im Mai
erneut sehr kräftig. Die amerikanische Notenbank wird vermutlich die
Erwartung eines auf absehbare Zeit unveränderten Leitzinses festigen.
In Hinblick auf das Kommuniqué liegt das Risiko eher in einem etwas
schärferen Ton: Der Ausblick für das Wachstum verbessert sich relativ
gesehen zum Inflationsausblick, der eventuell sogar unverändert
bleibt. Dies wird jedoch kaum als eine nennenswerte Zunahme der
Zinserhöhungsneigung der Fed interpretiert werden, sollte aber die
wieder etwas aufkeimenden Zinssenkungshoffnungen dämpfen.
Die in den letzten Handelstagen begonnene Konsolidierung wurde vom
Markt lange erwartet und ist auch völlig normal. Denn seit
Jahresanfang stehen beim DAX immer noch 20% Kursgewinn zu Buche. Da
die langfristigen Aussichten aber weiter positiv bleiben, sollten
Schwächephasen dazu genutzt werden, Bestände aufzustocken bzw. sich
neu zu positionieren. Unser DAX-Kursziel auf Jahressicht bleibt mit
8.500 Punkten weiter bestehen. Privatanlegern wird die Aktie von E.ON
zum Kauf empfohlen.
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Quelle: Pressemitteilung Commerzbank AG