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Bundesbürger verfolgen beim Vermögensaufbau oft die falsche Taktik

Archivmeldung vom 01.10.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 01.10.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Börse Online
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Viele Anleger setzen bei der Zusammenstellung ihres Depots nach Meinung von Andreas Beck, Leiter des Instituts für Vermögensaufbau in München, auf die falsche Taktik. "Titel, die an den Börsen zuletzt gut gelaufen sind, sind oft zu stark vertreten", analysierte Beck im Interview mit 'Börse Online EXTRA', dem neuen Sonderheft des Anlegermagazins 'Börse Online'.

Nicht selten stiegen Investoren in einen Markt ein, wenn er sich in der Nähe eines Hochs befinde. "Auf diese Weise wurde schon sehr viel Geld vernichtet."

Beim Vermögensaufbau spielen laut Beck Aktien eine entscheidende Rolle. "Selbst konservativen Anlegern empfehle ich 30 Prozent Aktiengewicht, wenn das Depot langfristig ausgerichtet ist", sagte der Experte gegenüber 'Börse Online EXTRA'. Weitere Grundpfeiler des Vermögensaufbaus seien die selbst genutzte Immobilie sowie Unternehmensanleihen. "Wer sich kein Haus leisten kann, dem rate ich zu offenen Immobilienfonds." Bei Unternehmensanleihen "empfiehlt sich, nur solche mit gutem Rating zu erwerben und über mehrere Branchen zu streuen." Wem dies dennoch zu riskant sei, sollte auf Pfandbriefe setzen. "Die würde ich Staatspapieren vorziehen, weil sie mit Hypotheken besichert sind."

Rostoffe hält Beck im Depot für "unerlässlich". Problematisch sei allerdings, dass man diese mit Ausnahme der Edelmetalle nicht physisch, sondern nur über Zertifikate und ETCs kaufen könne. Die anfallenden so genannten Rollkosten aber beeinträchtigten die Rendite erheblich. Anleger sollten diese Anlageklasse statt dessen "über Aktien aus Emerging Markets abbilden" - vor allem aus Russland, dessen Markt sehr eng am Ölpreis hänge, und Brasilien. Gold ist für den Vermögensexperten dagegen "das Musterbeispiel für eine Blase, getragen allein von der Angst der Käufer vor Weltuntergang oder Inflation." So halte er die Wahrscheinlichkeit, dass Papierwährungen scheitern und ein Goldstandard an deren Stelle trete, "für extrem niedrig".

Privatanlegern rät Beck, bei der Produktauswahl genau auf die Gebühren zu achten. "Wir sehen in den Depots häufig zu teure Papiere", sagte Beck im Interview mit 'Börse Online EXTRA'. Die Gebühren aber seien "für den Erfolg essenziell - wer zu viel zahlt, mindert seine Rendite." Daher befürworte er Gesetzesinitiativen zum Verbraucherschutz, die für mehr Transparenz sorgen sollen. So gäbe es zahlreiche Produktarten wie Versicherungen, geschlossene Fonds oder Zertifikate, die noch weit von der Tranzparenz der Investmentfonds entfernt seien.

Quelle: Börse Online

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