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Mieten von Studentenbuden: Zwischen Boom und Rückgang

Archivmeldung vom 03.09.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.09.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kellerloch / Miete (Symbolbild) Bild: Jens Märker / pixelio.de
Kellerloch / Miete (Symbolbild) Bild: Jens Märker / pixelio.de

In den vergangenen Jahren sind die Mieten für kleine Studentenbuden immer weiter angestiegen. Doch nun deutet sich in einigen Städten eine Trendwende an. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Analyse von immowelt.de.

Dafür wurden die aktuellen Angebotsmieten von Wohnungen bis 40 Quadratmetern in 68 Hochschulstädten mit dem Vorjahr verglichen. In 30 der untersuchten Städte stagnieren demnach die Mieten oder sind sogar leicht rückläufig. Die Gründe dafür sind verschieden. In Städten wie Ingolstadt (0 Prozent), Konstanz (-2 Prozent) oder Gießen (-6 Prozent) scheinen die Preise ausgereizt. Es tritt ein Sättigungseffekt auf, da die Schmerzgrenze des Bezahlbaren für viele Studierende erreicht ist. Gleiches trifft auch auf Großstädte zu: In München, Nürnberg und Bremen (jeweils -3 Prozent) pendelt sich die Mieten auf einem konstanten Preisniveau ein. Besonders in München, wo die Mieten in den vergangenen Jahren explodiert sind, ist eine Singlewohnung für Studenten finanziell kaum noch zu stemmen. Für im Median 690 Euro werden Wohnung bis 40 Quadratmeter aktuell angeboten, vor einem Jahr waren es noch 710 Euro.

Es gibt jedoch auch Hochschulstädte mit niedrigem Preisniveau, deren Mieten sich kaum verändern. Das trifft vor allem auf die strukturschwachen Regionen im Osten zu. In Chemnitz sind die Mieten beispielsweise um 5 Prozent auf 180 Euro gesunken. Den gleichen Rückgang verzeichnen auch Halle bei einer Miete von aktuell 200 Euro und Rostock bei 210 Euro. In den Großstädten Dresden und Magdeburg ist der Medianpreis unverändert.

Hohe Steigerungen in Baden-Württemberg

Die Trendwende hat allerdings noch nicht alle Hochschulstandorte erreicht: Nach wie vor gibt es Städte, in denen die Mieten weiter nach oben klettern. Die größte Steigerung verzeichnet Tübingen - um 22 Prozent haben sich die Mieten innerhalb eines Jahres verteuert. Mit im Median 440 Euro Miete müssen Studenten inzwischen kalkulieren, wenn sie alleine wohnen möchten. Aufgrund der Vielfalt des Studienangebotes und des hohen Forschungsniveaus ist die Universität Tübingen eine der renommiertesten Hochschulen Deutschlands. Aktuell studieren dort knapp 28.000 angehende Akademiker - somit ist rund jeder 3. Einwohner Tübingens an der Universität eingeschrieben. Die Nachfrage nach Wohnraum ist folglich groß.

Die zweitgrößte Steigerung gibt es in Stuttgart, wo sich Singlewohnungen um 19 Prozent verteuert haben. Die Preise sind mit im Median 500 Euro sogar noch etwas höher als in Tübingen. In der Landeshauptstadt konkurrieren Studenten mit Pendlern, die einen Zweitwohnsitz haben, um die wenigen freien kleinen Wohnungen. Generell ist das Preisniveau in Baden-Württemberg hoch und die Kurve zeigt nach wie vor nach oben. Auch Heidelberg (+14 Prozent) und Ulm (+12 Prozent) zählen zu den Städten mit dem stärksten Anstieg. Ähnliche Anstiege lassen sich auch deutschlandweit in mehreren kleinen Studentenstädten beobachten. Auch in Siegen (+16 Prozent), Mainz (+13 Prozent) und Würzburg (+12 Prozent) scheint das Potenzial bei den Mietpreisen noch nicht ausgeschöpft.

Vergleichen lohnt sich: große Preisunterschiede bei Stundenstädten

Da Studenten häufig nur ein geringes Budget für die Wohnung aufbringen können, lohnt es sich, die Studienorte zu vergleichen. Denn die Unterschiede bei den Mieten sind enorm, das Studienangebot vor Ort ist hingegen oft ähnlich. So ist beispielweise die Miete in München, der teuersten Stadt, mehr als drei Mal so hoch wie in Chemnitz, der günstigsten Stadt. Viele Studiengänge sind aber gleich: Informatik oder Wirtschaftsingenieurwesen werden zum Beispiel an der TU Chemnitz genauso wie an Münchner Hochschulen angeboten. Neben Chemnitz zahlen Studenten vor allem im Osten und im Ruhrgebiet am wenigsten fürs Wohnen. In Cottbus und Halle kostet eine Singlewohnung 200 Euro, in Gelsenkirchen oder Duisburg 240 Euro. Am oberen Ende der Preisskala stehen hingegen die beliebten Großstädte mit enormem Zuzug in den vergangenen Jahren. Neben München sind das Frankfurt (540 Euro), Stuttgart (500 Euro) und Berlin (470 Euro). Aber auch in kleineren Städten wie Ingolstadt oder Mainz (jeweils 450 Euro) ist Wohnen teuer. Auch hier kann sich der Blick in das Studienangebot günstigerer Städte lohnen.

Berechnungsgrundlage:

Datenbasis für die Berechnung der Mieten in 68 ausgewählten deutschen Universitätsstädten waren 80.500 auf immowelt.de inserierte Angebote mit einer Wohnfläche von bis zu 40 Quadratmetern und 1 bis 2 Zimmern. Dabei wurden ausschließlich die Angebote berücksichtigt, die vermehrt nachgefragt wurden. Die Preise geben den Median von Mietwohnungen und -häuser wieder, die zwischen Juli 2018 und Juli 2019 sowie im Vorjahreszeitraum angeboten wurden. Die Mietpreise spiegeln den Median der Nettokaltmieten bei Neuvermietung wider. Der Median ist der mittlere Wert der Angebotspreise. Aufgrund von Marktschwankungen sowie der Varianz der ausgewerteten Angebote wird bei prozentualen Veränderungen von -2 bis +2 Prozent innerhalb eines Jahres von stabilen Preisen gesprochen.

Quelle: Immowelt AG (ots)

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