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Erste deutsche Bäckereikette akzeptiert nur noch elektronische Zahlungsmittel

Archivmeldung vom 27.05.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.05.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Symbolbild: zVg, CC0 / WB / Eigenes Werk
Bild: Symbolbild: zVg, CC0 / WB / Eigenes Werk

Digitalisierung und von der EU vorangetriebene Bargeldabschaffung erreichen die tägliche Grundversorgung der Bürger: In Nürnberg hat die erste Bäckerei die Bezahlung mit Bargeld vollständig abgeschafft. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at" unter Berufung auf einen Bericht im "Merkur".

Weiter berichtet das Magazin: "Die Großbäckerei „Der Beck“, die diesen denkwürdigen Schritt jetzt vollzogen hat, scheint diese Entwicklung völlig unproblematisch zu sehen. Ihr Marketing-Chef Tobias Ballbach erklärte: „Durch die Vielzahl an unterschiedlichen bargeldlosen Zahlungsmöglichkeiten von der Kartenzahlung über Smart-Uhren bis hin zu Mobiltelefonen merken auch wir, dass der Trend klar in Richtung bargeldlose Bezahlfunktion geht.“ Weiter ließ die Bäckerei verlauten: „Gerade während der Corona-Pandemie hat sich gezeigt, dass sich der Trend zu den bargeldlosen Zahlungsarten in sämtlichen Altersschichten noch einmal verstärkt hat – auch bei Kleinstbeträgen.“

Das Ausland als Rechtfertigung

Außerdem sei die bargeldlose Zahlung in vielen Nachbarländern oder in Skandinavien noch viel stärker ausgeprägt. In den anderen 150 Beck-Filialen in Nürnberg und der Region will man die Möglichkeit zur Bargeldzahlung zwar beibehalten, dennoch scheint der Trend zur Abschaffung des Bargeldes voranzuschreiten. So hat etwa auch das Musikfestival „Rock im Park“ Chiparmbänder eingeführt, mit denen auf dem gesamten Gelände bargeldlos bezahlt werden kann. Bei den Kunden sei dies gut angekommen, weil der Zahlungsprozess schneller ablaufe und sich Wartezeiten verkürzen würden.

Bequemlichkeit versus Freiheit

Diese Bequemlichkeit kann jedoch einen hohen Preis haben: Welche Gefahren die Abhängigkeit von funktionierenden digitalen Zahlungssystemen bedeutet, hatte Wochenblick bereits am Beispiel der möglichen technischen Störungen bei den Bezahlsystemen in Supermärkten aufgezeigt. Doch vor allem auf politischer Ebene treibt man die schrittweise Abschaffung des Bargelds seit Jahren voran. Letztes Jahr stellte die EU ein Gesetzespaket vor, das unter anderem die Höhe von Bargeldzahlungen auf maximal 10.000 Euro beschränkt. Angeblich sollen dadurch die Geldwäsche und Terrorismusfinanzierung bekämpft werden. Einigen europäischen Ländern ist dies noch zu viel. In Griechenland liegt die Bargeldgrenze bei 500 Euro, in Portugal bei 1000 Euro, wie auch seit diesem Jahr in Italien die Grenze auf 1000 Euro gesenkt wurde.

Transformation im Sinne von EU und Big Data

Unter diesem Vorwand wurde bereits 2016 der 500-Euro-Schein abgeschafft. Die ehemalige EU-Justizkommissarin Martine Reicherts hatte damals allen Ernstes behauptet, ein Bargeldverbot mache die EU sicherer, „weil niemand mehr Angst vor Raubüberfällen haben“ müsse. Von Hackern oder Cyberangriffen hat sie offenbar noch nie gehört. Der Bundesbank-Vorstand Johannes Beermann sagte dazu: „Bislang gibt es keinen wissenschaftlich fundierten Beleg, dass mit Barzahlungsobergrenzen das Ziel erreicht wird, Geldwäsche zu bekämpfen.“

Überwachung leicht gemacht

Tatsache ist, dass die zunehmende Digitalisierung des Zahlungsverkehrs ermöglicht, jede einzelne Transaktion nachzuvollziehen. Damit lässt sich leicht verfolgen, wofür Menschen wann und wo Geld ausgeben. Es ist dann ein leichtes, Konsumverhalten, das man politischerseits als falsch einordnet, zu erkennen und zu sanktionieren, etwa wenn jemand nicht „klimagerecht“ einkauft oder zu viel Fleisch isst oder anderen „Empfehlungen“ nicht Folge leistet. Zudem entstehen gigantische Datenmengen, die allen möglichen interessierten Kreisen den völligen Zugriff auf die Privatsphäre der Bürger gestatten.

Kurs Richtung digitales Zentralbankgeld

De facto handelt es sich um einen weiteren Schritt in Richtung des gläsernen Bürgers, der am Ende selbst geringste Ausgaben nicht mehr vor dem Staat, vor Big-Data-Internetgiganten oder der Finanzindustrie verbergen kann. Der Ex-Banker Andreas Treichl verwies etwa darauf, dass Negativzinsen leichter durchzusetzen seien, wenn es nur mehr elektronische Guthaben gibt. Dazu passen auch die Pläne eines „digitalen Zentralbankgeldes“, womit der Zahlungsverkehr kontrolliert werden könnte, ohne dass noch andere Banken dazwischengeschaltet wäre: Sollte dieses eines Tages Wirklichkeit werden, könnte der Staat auch die Verwendung des Geldes digital reglementieren und bestimmen, wofür der einzelne wieviel ausgeben darf. Der russische Schriftsteller Fjodor Dostojewski schrieb im 19. Jahrhundert: „Geld ist geprägte Freiheit.“ Genau diese steht auf dem Spiel, wenn zu viele Bürger sich von der vordergründigen Zeitersparnis des bargeldlosen Zahlungsverkehrs einlullen lassen und dafür ihrer totalen Überwachung in die Hände spielen."

Quelle: Wochenblick

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