Ravensburger behauptet sich mit leichtem Umsatzwachstum
Archivmeldung vom 02.07.2009
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Freigeschaltet durch HBIn einem wirtschaftlich schweren Umfeld erzielte die Ravensburger Unternehmensgruppe im Jahr 2008 ein leichtes Wachstum von 0,7 % (wechselkursbereinigt 1,5 %) auf einen konsolidierten Umsatz von 287,8 Mio. Euro. Sämtliche Geschäftsbereiche des Unternehmens legten leicht zu. Finanzierungsprobleme des Handels und Währungseffekte dämpften jedoch die Umsatzentwicklung.
Der Jahresüberschuss nach Steuern lag um 1,5 Mio. Euro unter dem Vorjahr und belief sich auf 24,3 Mio. Euro. Dies entspricht einer Umsatzrendite von 8,4 %. Negative Währungseffekte und stark gestiegene Einkaufspreise, die nicht voll an die Konsumenten weitergegeben wurden, belasteten das Ergebnis. Positiv verlief vor allem das Geschäft mit Spielen in Deutschland: Erfolgreiche Gesellschaftsspiele und die Auszeichnung "Kinderspiel des Jahres 2008" brachten deutlich höhere Verkaufszahlen. Künftig zielt Ravensburger auch auf die elektronische Spielesparte: Der Spielehersteller gründete vor sechs Wochen das Startup-Unternehmen Ravensburger Digital GmbH in München, das Online-spiele und Spiele für Konsolen und Handys anbieten wird.
Vorstandssprecher Karsten Schmidt kommentierte heute auf der Bilanzpressekonferenz in Stuttgart das vergangene Geschäftsjahr: "Trotz der angespannten Wirtschaftslage bleibt die Nachfrage nach Spielen, Puzzles und Kinder- und Jugendbüchern im Wesentlichen stabil. Dennoch geht diese Situation nicht spurlos an uns vorbei: Wichtige Handelspartner mussten schließen oder konnten aufgrund unzureichender Delkredere-Versicherungen nicht mehr voll beliefert werden. Zudem ordert der Handel vorsichtig und baut Bestände ab."
Der Jahresüberschuss von 24,3 Mio. Euro lag knapp unter Vorjahr, bedingt durch gestiegene Einkaufspreise und sonstige Mehraufwendungen. "Allerdings zeigt das operative Geschäft diese negative Entwicklung noch prägnanter", erläuterte Finanzvorstand Jörg-Viggo Müller: "Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit ging um 6,4 Mio. Euro auf 33,6 Mio. Euro deutlich zurück. Geholfen hat uns vor allem die Unternehmenssteuerreform im letzten Jahr mit einer wesentlich reduzierten Steuerlast."
Die Erwartungen für das laufende Geschäftsjahr sind aufgrund der anhaltenden Wirtschaftskrise zweigeteilt: In Deutschland rechnet das Management mit einer stabilen Entwicklung, im Ausland mit eher rückläufigen Umsätzen.
Geschäftsbereich Spiele, Puzzles, Beschäftigung
Traditionelle Spiele beleben das Geschäft
Der mit rund 80 % Umsatzanteil größte Geschäftsbereich Spiele, Puzzles, Beschäftigung legte um 0,5 % (wechselkursbereinigt 1,5 %) auf 231,9 Mio. Euro Umsatz leicht zu. Dabei verlief das Geschäft im In- und Ausland unterschiedlich: Im Inland erzielte Ravensburger vor allem durch höhere Umsatzzahlen bei den Spielen eine Steigerung von 6,4 % - in einem mit 1 % Wachstum stabilen deutschen Spielwarenmarkt. Im Segment Spiele ist Ravensburger wieder Marktführer in Deutschland. Im Ausland hingegen, wo Ravensburger 57 % seiner Spielwaren verkauft, lagen die Zahlen 3,6 % (wechselkursbereinigt 1,9 %) unter Vorjahr. Hier wirkten sich die Finanzie-rungsprobleme wichtiger Handelspartner aus. Außerdem schmälerte der starke Euro den Auslandsumsatz und erschwerte den Export der Ravens-burger Produkte.
Traditionelle Spiele beflügelten 2008 das Geschäft: Erfolgreichster Titel war das mit Elektronik unterstützte Kinderspiel "Wer war´s?", das als "Kinderspiel des Jahres 2008" ausgezeichnet wurde. Mit 220.000 in Deutschland verkauften Exemplaren erzielte ein "Kinderspiel des Jahres" erstmals höhere Umsätze als ein "Spiel des Jahres". Auch die Familienspiele und die Kleinkindserie "ministeps®" steigerten sich deutlich.
Mit Puzzles erzielte Ravensburger ebenfalls mehr Umsatz: Die 2D-Puzzles verbesserten sich um 0,6 %, die puzzleball®-Reihe um 10,1 %. Dagegen ging nach den starken Wachstumsraten der Vorjahre das Geschäft mit Beschäftigungsprodukten merklich zurück.
Geschäftsbereich Kinder- und Jugendbuch
Erfolg mit Kinder- und Jugendromanen
Der Kinder- und Jugendbuchmarkt, der 2007 durch Bestseller geprägt war, ging 2008 in Deutschland um 4,0 % zurück. Währenddessen erhöhte Ravensburger seinen Umsatz mit Kinder- und Jugendbüchern um 1,7 % auf 51,1 Mio. Euro. Damit ist der Geschäftsbereich sieben Jahre in Folge gewachsen. Zweistelligen Zuwachs erzielten die Kinder- und Jugendromane und die Ravensburger Taschenbücher. Überdurchschnittlich wuchs auch das Bilderbuchprogramm, die Kindersachbücher büßten dagegen deutlich an Umsatz ein.
Ravensburger Spieleland
Mehr Umsatz mit weniger Besuchern
Die elfte Saison des Ravensburger Spielelands startete mit Schneefällen an Ostern. Entsprechend ging die Besucherzahl vom Vorjahr um 9,8 % auf 318.000 Besucher zurück. Dennoch erzielte der Freizeitpark ein Umsatzwachstum von 9,7 % und den höchsten Umsatz seit Bestehen: 6,9 Mio. Euro. Hier kam einerseits eine Preiserhöhung von durchschnittlich zwei Euro pro Eintrittskarte zum Tragen. Andererseits gaben die Gäste mehr in den Shops und in der Gastronomie des Parks aus.
Aktuell 2009: Ravensburger Digital
Zusätzliches Geschäft mit elektronischen Spielen Ravensburger hat im Mai 2009 das Startup-Unternehmen "Ravensburger Digital GmbH" als Tochtergesellschaft mit Sitz in München gegründet. "Das neue Unternehmen soll die Kraft der Marke Ravensburger nutzen und unsere redaktionelle Kompetenz für Kinder- und Familienunterhaltung auf digitaler Basis weiter entwickeln", sagte der Vorstandssprecher der Ravensburger AG, Karsten Schmidt. Alle wesentlichen Plattformen - Online, Spielekonsolen und Smartphones - sollen bedient werden. Ravensburger hatte bereits im Vorjahr mit Erfolg Ravensburger Spieleklassiker und seine Brainjogging-Reihe "Think" für Nintendo DS vermarktet und insgesamt sechsstellige Verkaufszahlen erzielt.
Quelle: Ravensburger AG