Deutsche Bank verlor gleich 7 Mal vor Gericht
Archivmeldung vom 12.05.2011
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Blitz hat bei der Deutschen Bank eingeschlagen. So drückte es jedenfalls der Göttinger Rechtsanwalt Dr. Reiner Fuellmich (52) aus, nachdem er seinen Gegner Deutsche Bank an einem einzigen Tag, dem 10. März 2011, gleich sieben Mal vor dem Oberlandesgericht Oldenburg niederstreckte.
Seine Mandanten brauchen nun allesamt ihre Immobilienkredite nicht an die Deutsche Bank zurückzahlen, da die Darlehen versteckte Maklerprovisionen enthalten, über die die Deutsche Bank ihre Kunden hätte aufklären müssen, was sie aber nicht tat.
Die Richter sahen es in allen sieben Fällen als erwiesen an, dass die Deutsche Bank ihren Kunden, denen sie im Jahre 1992 Wohnungskäufe zur Altersabsicherung in einer vermieteten Wohnanlage in der Metjendorfer Landstraße in Oldenburg finanzierte, verschwiegen hatte, dass der Strukturvertrieb CBS/Schaulvertrieb (ging aus der Deutschen Vermögensberatung AG Frankfurt DVAG hervor) neben der in den Verkaufsprospekten ausgewiesenen Provision von 3 Prozent eine zusätzliche heimliche Provision von 18,4 Prozent kassiert hatte. Insgesamt also eine Maklerprovision von 21,4 Prozent (siehe NDR-Grafik).
Bei einem Kaufpreis von umgerechnet rund 115.000 Euro wurden am Ende rund 25.000 Euro auf den zu finanzierenden Endpreis draufgeschlagen. Die Bank konnte dadurch eine Kreditsumme von rund 140.000 Euro finanzieren und kassierte dadurch viel mehr Kreditzinsen als ohne die zusätzliche Maklerprovision. Als die Käufer die Täuschung bemerkten und daraufhin die Zahlungen an die Bank einstellten, reagierte die Deutsche Bank mit Zwangsmaßnahmen. Beim Ehepaar Karin und Hendrik Wolters aus Oldenburg, das zwei Wohnungen in der Oldenburger Anlage gekauft hatte, wollte die Deutsche Bank eine Zwangsversteigerung betreiben. Die Wolters hätten dabei viel Geld verloren und wären dennoch auf einem riesigen Schuldenberg sitzen geblieben.
12 Jahre lang zog das jetzige Rentnerpaar gegen die Bank vor Gericht. Andere Deutsche-Bank-Kunden folgten dem Beispiel. Doch immer wieder betonten die Anwälte der Deutschen Bank, wie der Frankfurter Rechtsanwalt Dr. Carsten Salger, die Bank habe die versteckte Provision gar nicht gekannt. Jahrelang kam die Deutsche Bank damit vor den verschiedensten Gerichten durch.
Was nun bei der Befragung vieler Zeugen, des Landgericht Oldenburg, das es schließlich genauer wissen wollte herauskam, erfahren registrierte GoMoPa Mitglieder hier.
Quelle: Goldman Morgenstern & Partners Llc (GoMoPa) / Siegfried Siewert