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Energiekosten und Inflation: Deutsche Arbeitnehmer sehen Vater Staat in der Verantwortung

Archivmeldung vom 09.11.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.11.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Fotograf: Randstad Deutschland GmbH & Co.
Bild: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Fotograf: Randstad Deutschland GmbH & Co.

Mehr als die Hälfte der Deutschen sieht die Regierung in der Verantwortung, dafür Sorge zu tragen, dass sie die steigenden Lebenshaltungskosten weiterhin bestreiten können. Insbesondere die Gen Z nimmt vermehrt auch die Arbeitgeber in die Pflicht. Dabei wünschen sich viele deutsche Arbeitnehmende vor allem eine kurzfristige Unterstützung in der aktuellen Krise. Das zeigt eine aktuelle Randstad Studie.

Bild: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Fotograf: Randstad Deutschland GmbH & Co.
Bild: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG Fotograf: Randstad Deutschland GmbH & Co.

Während im Generationendurchschnitt 60% der Deutschen der Meinung sind, dass vor allem der Staat gefordert ist, um sie bei steigenden Energiekosten und galoppierender Inflation zu unterstützen, sind es bei der Gen Z nur 48%. Dafür sehen die 18- bis 24-Jährigen mit 10% doppelt so häufig eine Verpflichtung zur Unterstützung bei den Arbeitgebern (Generationendurchschnitt: 5%). Zu diesem Ergebnis kommt der aktuelle Pulse Survey des Randstad Arbeitsbarometers.

"Jüngere Generation pausenlos im Krisenmodus aufgewachsen"

"Das Bild von 'Vater Staat', der die Fürsorge für den Einzelnen übernimmt, ist in Deutschland noch immer sehr präsent", sagt Hans Christian Bauer, Director Legal & Social Affairs bei Randstad Deutschland. "Die jüngere Generation ist seit 2008 beinahe pausenlos im Krisenmodus aufgewachsen. Sie sieht daher immer stärker auch andere Akteure als den Staat gefordert. Auf diese Veränderung müssen sich die Arbeitgeber einstellen, um Konflikte mit der jüngeren Generation von Arbeitnehmenden zu vermeiden."

Auch international wird die Verantwortung dafür, dass die Menschen ihre Lebenshaltungskosten bestreiten können, meist bei der Regierung gesehen - mit 42% allerdings deutlich seltener als in Deutschland. Stärker gewichtet als hierzulande sind dagegen die Arbeitgeber (12%) und der Faktor Eigenverantwortung (37%), hier bewegt sich Deutschland mit 26% im Fünf-Länder-Vergleich eher auf den hinteren Plätzen.

Mehr als die Hälfte bekommt keine Unterstützung durch den Arbeitgeber

Welche Form der Unterstützung wünschen sich Arbeitnehmer:innen in Deutschland von ihrem Arbeitgeber? Mehr als die Hälfte hat grundsätzlich eine Gehaltserhöhung ganz oben auf der Liste stehen. Dabei wären 23% mit der ohnehin in ihrem Unternehmen üblichen Rate zufrieden, 28% hätten gerne eine Gehaltsanpassung, die darüber hinausgeht. 16% der Arbeitnehmenden wünschen sich einen monatlichen Zuschuss für ihre Lebenshaltungskosten; 19% eine konkrete Unterstützung bei den Kosten für Energie, Verkehr und weitere tägliche Ausgaben. Unter der Gen Z werden diese beiden Wünsche mit 19% beziehungsweise 22% sogar noch etwas häufiger genannt.

Allerdings: Nur etwas mehr als ein Viertel (28%) gibt an, bereits eine Unterstützung durch den Arbeitgeber erhalten zu haben, bei der es sich nicht um die reguläre, jährliche Gehaltserhöhung handelt. 17% gehen davon aus, noch eine Unterstützungsleistung zu bekommen; 54% geben an, keine bekommen zu haben und auch keine zu erwarten.

"Die aktuelle Preisentwicklung bringt etliche Arbeitnehmende in Deutschland an die Grenzen ihrer Belastbarkeit, sodass sie sich eine kurzfristige Unterstützung wünschen statt einer eher langfristig ausgerichteten Gehaltserhöhung", erklärt Hans Christian Bauer und rät: "Auch wenn Arbeitgeber ihrerseits durch steigende Kosten belastet sind, sollten sie überprüfen, ob es Möglichkeiten gibt, ihre Angestellten gezielt zu unterstützen. Dazu zählen zum Beispiel die Inflationsausgleichsprämie, aber auch Tankgutscheine oder ein Jobticket, die direkt beim Mitarbeiter ankommen. Zu berücksichtigen ist dabei aber auch, ob vor dem Hintergrund der aktuell wirtschaftlich schwierigen Situation in Deutschland diese zusätzlichen Unterstützungen von Unternehmensseite her überhaupt finanziell möglich sind."

Datenbasis: Das Randstad Arbeitsbarometer wurde 2003 eingeführt und deckt inzwischen 34 Länder auf der ganzen Welt ab. Die Studie erscheint einmal jährlich und macht sowohl nationale als auch globale Trends auf dem Arbeitsmarkt sichtbar. Verschiedene Pulse Surveys in ausgewählten Ländern ergänzen im Jahresverlauf das Randstad Arbeitsbarometer mit Einblicken in aktuelle Entwicklungen. Die Befragung wird online unter Arbeitnehmer:innen im Alter von 18 bis 65 Jahren durchgeführt, die mindestens 24 Stunden pro Woche einer bezahlten, nicht selbständigen/freiberuflichen Tätigkeit nachgehen. Die Mindeststichprobengröße beträgt 800 Interviews pro Land.

Quelle: Randstad Deutschland GmbH & Co. KG (ots)

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