Investor Benko will Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof "weiterhin unterstützen"
Archivmeldung vom 07.11.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićDer Signa-Konzern des österreichischen Investors René Benko hat seiner angeschlagenen Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof im laufenden Schutzschirmverfahren neue Finanzmittel in Aussicht gestellt. "Signa wird Galeria Karstadt Kaufhof auch weiterhin unterstützen", sagte ein Signa-Sprecher dem Wirtschaftsmagazin Capital (Onlineausgabe).
Konkrete Angaben, welche Sanierungsbeiträge geplant sind, machte er nicht. Signa habe bisher "etwa eine Milliarde Euro in Galeria investiert", sagte der Sprecher weiter. "Ohne Signa gäbe es keine Warenhäuser mehr in Deutschland."
Galeria Karstadt Kaufhof hatte Ende Oktober ein Schutzschirmverfahren beantragt - zum zweiten Mal nach 2020. Zuvor hatte die Warenhauskette, die seit Anfang 2021 vom Corona-Rettungsfonds des Bundes mit insgesamt 680 Mio. Euro gestützt wird, mit der Bundesregierung über weitere Staatshilfe verhandelt. Als Grund für die Existenzkrise hatte Galeria-Chef Miguel Müllenbach unter anderem die hohen Energiepreise angeführt. Nach seinen Angaben soll das Filialnetz im Rahmen des Schutzschirmverfahrens um mindestens ein Drittel ausgedünnt werden. Derzeit gibt es noch 131 Galeria-Filialen.
Für das Schutzschirmverfahren, für das der Galeria-Führung die Sanierer Arndt Geiwitz und Frank Kebekus an die Seite gestellt wurden, benötigt das Warenhausunternehmen allerdings kurzfristig Liquidität. Andernfalls könnte es schon bald in eine Regelinsolvenz rutschen. Arbeitnehmervertreter und einzelne Politiker hatten Benko in den vergangenen Tagen aufgefordert, frisches Geld für die Sanierung bereitzustellen.
Im vorhergehenden Insolvenzverfahren 2020 hatte Eigentümerin Signa den Neustart bei Galeria mit dreistelligen Millionenbeiträgen unterstützt. Laut im Bundesanzeiger veröffentlichten Jahresabschlüssen stellte der Konzern seinerzeit "Sanierungsbeiträge" in Höhe von mehr als 320 Mio. Euro zur Verfügung. Unter anderem wurden Darlehen in Höhe von 199 Mio. EUR in nicht rückzahlbare Vermieterzuschüsse umgewandelt. Bei einigen Galeria-Filialen ist der Signa-Konzern noch Eigentümer der Häuser.
Quelle: Gruner+Jahr, STERN (ots)