Wie sich Kryptowährungen langsam in den Fokus der Banken drängen
Archivmeldung vom 26.01.2019
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittLange Zeit schien es auf ein großes Gigantenduell hinauszulaufen: Banken gegen Kryptowährungen. Dass dieses nie zustande kam, liegt vor allem daran, dass sich die Digitalwährungen noch nicht wie erhofft verbreiteten. Stattdessen sind Banken nun immer mehr an der Verwendung von Blockchain-Technologien interessiert und verbinden diese mit traditionellen Methoden.
Santander glaubt an Ripple-Technologie
Die weltweite Verbreitung der Kryptowährungen blieb niemandem verborgen. Was von Finanzexperten lange Zeit wegdiskutiert wurde, konnte nach dem Hoch 2017/18 nicht mehr ignoriert werden: Bitcoin, Ripple und Co. werden bleiben. Dennoch befinden sich Fiatwährungen wie der Euro viel zu sehr im Bewusstsein und Alltag der Menschen, als dass diese allzubald abgelöst werden könnten. Warum also sollten Banken auf einmal mit den Unternehmen der digitalen Projekten kooperieren? Es liegt vor allem daran, dass die Technologie rund um die Blockchain moderner, schneller und praktischer ist. Somit bietet sich auch für bekannte Finanzinstitute die Möglichkeit, eine effizientere und günstigere Methode einzusetzen, um die vorhandenen Aufgaben auszuführen.
Ein Beispiel hierfür ist die spanische Universalbank Santander, ihres Zeichens die am Gewinn gemessen drittgrößte Bank der Welt. Mit der One Pay FX App nutzt die Banco Santander für grenzüberschreitende Zahlungen das System xCurrent von Ripple. Dieses Unternehmen stellt den flüssigen Zahlungsverkehr mit XRP Coins sicher und blickt derzeit auf die zweitgrößte Marktkapitalisierung der Welt. Es muss damit nur Bitcoin den Vortritt lassen. Während grenzüberschreitende Zahlungen sonst lange dauern und deutlich mehr Gebühren kosten, sorgt xCurrent für eine effiziente Infrastruktur, von welcher im Endeffekt alle profitieren. Aktuell wird das System für 50% der betroffenen Zahlungen eingesetzt und soll in Zukunft noch mehr an Bedeutung gewinnen.
Andere bemerkenswerte Projekte in der Welt
Besonders interessant ist auch der Fall des weltweit tätigen Investmentbanking- und Aktienhandelsunternehmens Goldman Sachs, welches Digitalwährungen über einen langen Zeitraum hinweg als Betrug bezeichnete und einen weiterführenden Nutzen kategorisch ausschloss. Diese Position scheint längst der Vergangenheit anzugehören, nachdem das von Goldman Sachs mitfinanzierte Start-Up Circle eine der größten Kryptobörsen auf dem Markt, Poloniex, übernahm. Dabei soll die Handelsplattform für Kryptogelder nur einen Aspekt der Zukunft darstellen. Vielmehr schielt der Konzern auf die genutzte Technologie, welche für den Asset-Handel eine effizientere und sicherere Alternative darstellen soll. Banken können die Token eines Digitalgeldes kaufen und mit diesen andere vorhandene Assets stützen.
Gleichzeitig bemüht sich Unternehmen darum, weitere Projekte mit Digitalgeldern zu bearbeiten. So sind Mikrokredite und Kreditscoring Einsatzgebiete, in welchen mit künstlicher Intelligenz der nötige Service bereitgestellt wird. Und auch Hypotheken sollen mit Token zurückbezahlt werden können. Grundsätzlich gibt es vier Kategorien der Kryptowährungen, die in der einen oder anderen Form für Banken von Bedeutung sind. Erstens all jene, die eine eigenständigen Währung anstreben. An zweiter Stelle stehen all jene ICOs, die nach einer Finanzierung Ausschau halten. Drittens bestehen Stable Coins als Verrechnungseinheiten, während die verbrieften Assets als vierte Kategorie das Bild vervollständigen.
Santander und Goldman Sachs sind nur zwei Beispiele, aber spiegeln eine generelle Tendenz von Banken in Richtung Blockchain-Technologie wider.
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