Postbank: Dollar wird wieder stärker
Archivmeldung vom 22.12.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Dollar wird im kommenden Jahr gegenüber dem Euro erstmals seit fünf Jahren wieder an Wert gewinnen. "Die US-Konjunktur dürfte nach einem schwachen Winterhalbjahr im weiteren Verlauf von 2008 wieder an Dynamik gewinnen. Wir rechnen damit, dass die Wirtschaft der USA dann kräftiger wächst als die der Eurozone, was für eine Aufwertung des Dollar zum Euro spricht", sagt Dr. Marco Bargel, der Chefvolkswirt der Deutschen Postbank AG.
Zum Jahresende 2008 erwarten die Volkswirte der Postbank den Euro bei einem Wert von 1,35 Dollar, nachdem er im November 2007 fast 1,50 Dollar gekostet hat.
Für 2008 prognostiziert die Postbank ein Wachstum des US-Bruttoinlandsprodukts von 2,3 Prozent, nach 2,1 Prozent im Jahr 2007. 2009 dürfte sich das Wachstum weiter auf 3,3 Prozent verstärken. Im Euroraum dagegen wird sich die Konjunkturdynamik 2008 voraussichtlich von 2,7 Prozent auf 2,0 Prozent verringern, um dann in 2009 auf 2,4 Prozent zu steigen.
Die fünfjährige Abwertung des Dollar gegenüber dem Euro hatte für die Wirtschaft in Deutschland positive und negative Effekte. Während die heimische Exportwirtschaft unter der Last des hohen Euro stöhnte, jubelten die Importeure. Mit der Aufwertung des Euro wurden die heimischen Güter für die Kunden außerhalb der Eurozone teurer. Das minderte die preisliche Wettbewerbsfähigkeit und dämpfte damit tendenziell die Exportdynamik im Euroraum. Andererseits profitierten die Importeure hierzulande vom gestiegenen Euro. So milderte die Aufwertung des Euro den Anstieg des üblicherweise in Dollar gehandelten Rohölpreises ab.
Ein starker Euro lässt auch das Herz der Touristen höher schlagen. Denn er verbessert die Kaufkraft im Ausland. Die jüngsten Zahlen zu den beförderten Flugpassagieren zeigen, dass das Interesse an Reisen in die USA deutlich zugenommen hat. Die Zahl der Passagiere, die von deutschen Flughäfen in die USA reisten, stieg in den Monaten April bis Oktober 2007 um 7,7 Prozent gegenüber dem vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Dagegen hat die Zahl der Flugreisenden nach Kanada im gleichen Zeitraum stagniert. Ein Grund hierfür könnte die Aufwertung des kanadischen Dollars gewesen sein. Dieser hat seit Anfang 2007 um 5,7 Prozent gegenüber dem Euro aufgewertet. Wer also schon immer von einem Skiurlaub in den USA geträumt hat, sollte nicht bis zum nächsten Winter warten. Denn mit dem Erstarken des Dollar wird auch das Reisen in die USA tendenziell wieder teurer.
Quelle: Deutsche Postbank AG