Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Berichte Wirtschaft Mittelständisches Geschäftsklima: Seitwärts nach Rekordanstieg

Mittelständisches Geschäftsklima: Seitwärts nach Rekordanstieg

Archivmeldung vom 04.06.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
KfW
KfW

Das Geschäftsklima der kleinen und mittleren Unternehmen, der zentrale Indikator im Rahmen des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers, hält sich nach seinem Rekordanstieg im April auf einem hohen Niveau. Zwar gibt der Indikator im Mai marginal um 0,3 Zähler auf 13,6 Saldenpunkte nach. Dies entspricht allerdings nur gut einem Siebtel einer durchschnittlichen Monatsveränderung und damit materiell einer Stagnation.

Der seit Frühlingsbeginn verstärkte Aufwärtstrend, der im April mit einem neuen monatlichen Rekordanstieg seinen bisherigen Höhepunkt gefunden hatte, wird dadurch kaum relativiert: Über den Zeitraum März bis Mai hat sich die wirtschaftliche Stimmung der Mittelständler um 9,7 Zähler gegenüber dem Durchschnitt der drei Monate davor verbessert. Nur einmal in der Geschichte dieser bis 1991 zurückreichenden Zeitreihe, nämlich zu Beginn des letzten kräftigen Aufschwungs im Frühjahr 2006, hatte sich das mittelständische Geschäftsklima im Dreimonatsvergleich stärker aufgehellt. Auch die Tatsache, dass sich das Geschäftsklima trotz der von der Staatsschuldenkrise in Griechenland ausgelösten neuerlichen Turbulenzen an den Finanzmärkten praktisch auf dem Vormonatsniveau halten kann, zeugt von einer insgesamt soliden konjunkturellen Verfassung im Mittelstand. Hinzu kommt, dass das Geschäftsklima im konjunkturell wichtigen Verarbeitenden Gewerbe weiter ansteigt.

Die beiden Komponenten des mittelständischen Klimaindikators, Geschäftserwartungen und Lageurteile, bewegen sich im Mai praktisch seitwärts: Während die Geschäftserwartungen für die kommenden sechs Monate gegenüber April 0,4 Zähler auf 14,9 Saldenpunkte verlieren, geben die Urteile zur aktuellen Geschäftslage um vernachlässigbare 0,1 Zähler auf 12,2 Saldenpunkte nach. Etwas positiver entwickelt sich dagegen das Geschäftsklima bei den Großunternehmen (+0,8 Zähler auf 14,1 Saldenpunkte). Getrieben wird dieser Zuwachs aber ausschließlich von einer besseren Bewertung der aktuellen Geschäftslage (+2,8 Zähler auf 6,9 Saldenpunkte); die Geschäftserwartungen verringern sich dagegen um 1,3 Zähler auf 21,4 Saldenpunkte.

Demgegenüber erhöhen sich die Absatzpreiserwartungen der Firmen im Mai geradezu sprunghaft und vollziehen so die deutlichen Klimazuwächse der vergangenen Monate zeitverzögert nach. In beiden Unternehmensgrößenklassen (Mittelstand: +5,4 Zähler auf 6,0 Saldenpunkte; Großunternehmen: +7,0 Zähler auf 5,6 Saldenpunkte) stiegen sie um etwas mehr als das Dreifache einer üblichen Monatsveränderung und notieren damit erstmals seit September 2008 wieder deutlich oberhalb der Nulllinie. Zusammen mit den erneut gestiegenen Beschäftigungserwartungen (Mittelstand: +1,5 Zähler auf 10,1 Saldenpunkte; Großunternehmen: +3,6 Zähler auf 10,5 Saldenpunkte) signalisiert dies, dass die Belebung der Nachfrage inzwischen für einen spürbaren Rückgang der Kapazitätsunterauslastung sorgt.

Dr. Norbert Irsch, Chefvolkswirt der KfW: "Trotz Stagnation beim Geschäftsklima unterstreicht das Mai-Ergebnis des KfW-ifo-Mittelstandsbarometers die kurzfristig gute Konjunkturlage in Deutschland. Ein hohes Wirtschaftswachstum im zweiten Quartal ist praktisch sicher. Danach wird die Dynamik allerdings spürbar abflachen, vor allem angesichts des global anstehenden fiskalischen Restriktionskurses, der weltweit die Nachfrage und damit nicht zuletzt die deutschen Exporte belasten wird, besonders ab 2011. Hinzu kommen die Risiken aus der durch die Staatsschuldenkrise ausgelösten neuerlichen Fragilität der Finanzmärkte sowie die Unsicherheit hinsichtlich der Wirkungen der geplanten oder schon beschlossenen Konsolidierungsmaßnahmen in Deutschland sowie den anderen betroffenen Ländern. Folglich muss man sich perspektivisch darauf einstellen, dass der lange Anstieg beim Geschäftsklima demnächst wohl zu Ende gehen wird. Bei den Lageurteilen ist zwar noch etwas Luft nach oben, aber die Erwartungen dürften ihren Zenit bereits erreicht haben."

Quelle: KfW

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte ahorn in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige