Ölproduktion der OPEC-Mitglieder im Juni leicht gestiegen, deutlich über der Vorgabe
Archivmeldung vom 13.07.2007
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie 10 an die vereinbarten Fördermengen gebundenen Mitglieder der Organisation erdölexportierender Länder (OPEC) steigerten im Juni die Produktion um 40.000 Barrel Rohöl pro Tag auf 26,6 Millionen Barrel pro Tag (b/d) von einem korrigierten Mai-Niveau von 26,56 Millionen Barrel pro Tag, wie eine Untersuchung von Platts vom 11. Juli zeigte. Dies liegt deutlich über dem von der so genannten OPEC-10 im Februar gesetzten Fördermengenzielwert von 25,8 Millionen Barrel pro Tag.
Die Gesamtproduktion der OPEC, einschliesslich des Iraks und des
neuen Mitglieds Angola, betrug im Juni durchschnittlich 30,22
Millionen Barrel pro Tag, wie die Untersuchung zeigte, und lag damit
etwas höher als die korrigierte Zahl von 30,21 Millionen Barrel pro
Tag für Mai. Der Irak hat sich den OPEC-Produktionsabsprachen nicht
angeschlossen und Angola, das seit Januar Mitglied der Gruppe ist,
muss erst noch ein Produktionsziel akzeptieren bzw. ein solches
zugeteilt bekommen.
Kleine Produktionssteigerungen von insgesamt 80.000 Barrel pro Tag
von Angola, Iran, Nigeria und den Vereinigten Arabischen Emiraten
wurden fast vollständig von Produktionssenkungen von insgesamt 70.000
Barrel pro Tag von Irak, Indonesien und Venezuela aufgehoben.
Die nigerianische Produktion im Mai wurde nach unten auf 2,05
Millionen Barrel pro Tag korrigiert, von 2,13 Millionen Barrel pro
Tag. Im Juni zeigte die Untersuchung, dass die nigerianische
Produktion auf 2,08 Millionen Barrel pro Tag von dem korrigierten
Mai-Niveau angestiegen war.
Die Internationale Energieagentur hat die OPEC zu einer
Produktionssteigerung vor dem kommenden Winter aufgefordert, damit
ausreichende Vorräte für Verbraucher sichergestellt sind. Die OPEC
blieb bei ihrem Standpunkt, dass derzeit keine Notwendigkeit für
zusätzliche Liefermengen von ihren Mitgliedern bestehe, die Gruppe
aber bereit sei, die Rohölproduktion gegebenenfalls zu steigern.
"
In Anbetracht dessen, was Gruppen wie die Internationale
Energieagentur als notwendig für eine Ausgewogenheit von Angebot und
Nachfrage im zweiten Halbjahr erachten, können Verbraucher diesen
neuesten Bericht nur als entmutigend ansehen, " so John Kingston, der
Global Director of Oil von Platts. " Besonders bedenklich ist der
Umstand, dass im Rahmen der besten Praxis von " ein Schritt vorwärts
und ein Schritt zurück " die festgestellten Produktionssteigerungen
durch Abnahmen an anderer Stelle, einschliesslich Venezuela,
aufgehoben wurden. Ein Gleichgewicht von Angebot und Nachfrage, wo
viele jetzt einen Engpass sehen, könnte zum Jahresende sehr viel
knapper ausfallen. "
Das nächste Treffen der OPEC ist für den 11. September in Wien, dem Hauptsitz der Gruppe, geplant. Das letzte Treffen der Gruppe fand Mitte März statt. Dort wurde entschieden, die Ende letzten Jahres beschlossene Produktionsdrosselung von nominell 1,7 Millionen Barrel pro Tag beizubehalten.
Quelle: Pressemitteilung Platts