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Virtuelle Währungen nehmen deutlich an Bekanntheit zu

Archivmeldung vom 11.08.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bitcoins: alternatve Währung im Aufwärtstrend. Bild: flickr.com/Jonathan Waller
Bitcoins: alternatve Währung im Aufwärtstrend. Bild: flickr.com/Jonathan Waller

Aktuelle BearingPoint-Umfrage zeigt: Bitcoin & Co. sind auf dem Vormarsch, sind aber noch keine Konkurrenz für traditionelle Zahlungsmittel.

Virtuelle Währungen und Zahlungstechnologien gewinnen zunehmend an Bedeutung - auch unter den Verbrauchern. Bereits 72 Prozent kennen diese innovativen Zahlungsmethoden oder haben bereits davon gehört. Die mit Abstand bekannteste virtuelle Währung ist Bitcoin mit rund 80 Prozent, gefolgt von PayCoin (27 Prozent) und BitShares (15 Prozent).

Allerdings bleibt der Nutzer-Anteil noch relativ gering. Nur 5 Prozent haben die sogenannten Kryptowährungen schon mal genutzt. Bitcoin ist dabei nicht nur die Bekannteste, sondern auch die Beliebteste: 50 Prozent der Nutzer virtueller Währungen haben bereits damit bezahlt. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Umfrage der Unternehmensberatung BearingPoint.

Bekannt, aber noch nicht voll im Einsatz

Die überwiegende Mehrheit der Verbraucher hat schon mal von virtuellen Währungen und Zahlungstechnologien gehört. Somit wird der Abstand im Bekanntheitsgrad im Vergleich zu klassischen Online-Zahlungsmethoden immer kleiner. Große Unterschiede bestehen in der Nutzung verschiedener Zahlungsmittel.

Am liebsten zahlen die Deutschen auf Rechnung (90 Prozent) oder per Lastschrift (87 Prozent). 84 Prozent nutzen die Online-Überweisung, 77 Prozent zahlen mit PayPal oder anderen Online-Bezahlsystemen und 13 Prozent haben bereits Mobile-Payment-Systeme verwendet. Damit liegt die Nutzung von Kryptowährungen mit 5 Prozent also noch weit hinter den anderen Zahlungsmitteln.

Dr. Robert Bosch, Partner bei BearingPoint im Bereich Financial Services, kommentiert die Studienergebnisse: "Die inzwischen hohe Bekanntheit von virtuellen Währungen im Verhältnis zum prozentual kleinen Nutzerkreis bedeutet, dass diese Währungen gerade in den Kinderschuhen stecken und Laufen lernen. Eine Nutzung von 5 Prozent ist nicht mehr rein experimentell oder durch technische Faszination motiviert. Kryptowährungen werden langsam zu einem Bestandteil des Finanzmarkts und ich bin davon überzeugt, dass ihre Verbreitung schnell weiter steigen wird."

Großes Entwicklungspotenzial

Auch 43 Prozent der Befragten gehen von einer Weiterentwicklung virtueller Währungen und Zahlungstechnologien aus. Circa die Hälfte der Verbraucher (52 Prozent) würde virtuelle Währungen zukünftig primär beim Online-Shopping einsetzen, bei Auslandsüberweisungen oder Flugtickets würde jeweils jeder Fünfte die neuen Währungen verwenden, bei monatlichen Rechnungen wie Miete etc. können sich noch 15 Prozent der Befragten die Nutzung von Bitcoin & Co vorstellen.

Laut Studie wird es virtuelle Währungen vorrangig parallel und als Ergänzung zu klassischen Zahlungsmitteln geben. Von einer Dominanz kann in der nahen Zukunft noch nicht die Rede sein. Nichtsdestotrotz schließt jeder Fünfte (21 Prozent) eine Verdrängung der klassischen Zahlungsmittel durch Kryptowährungen nicht aus. Dieser Prozess befindet sich allerdings noch in der Anfangsphase und wird einige Zeit in Anspruch nehmen.

Die größten Herausforderungen sehen die Verbraucher vor allem beim Thema Sicherheit: 62 Prozent befürchten Hacker-Angriffe und Viren. Weitere 42 Prozent machen sich Sorgen um ihre privaten Daten. Die allgemeine Akzeptanz virtueller Währungen im Handel (37 Prozent) sowie der Mangel an technischem Wissen unter den Verbrauchern (29 Prozent) werden als weitere Hürden genannt.

11 Prozent der Studienteilnehmer glauben an die disruptive Kraft virtueller Währungen und denken, dass sie sich in kurzer Zeit durchsetzen werden. 8 Prozent sind skeptisch und sehen Kryptowährungen als einen Hype, der gegenüber klassischen Zahlungstechnologien keine Chance hat.

"Kryptowährungen haben ein gutes Entwicklungspotenzial. Ihnen wird aber eher eine begleitende Rolle im Finanzsystem zugeordnet. Um ihre Entwicklung zu beschleunigen und die Hürden auf dem Weg zu überwinden, müssen wir die entsprechenden technischen und gesetzlichen Rahmenbedingungen im gesamten Finanzsystem schaffen sowie die Verbraucher im Umgang mit innovativen Zahlungsmethoden intensiver informieren und vertrauter machen", fügt Dr. Robert Bosch hinzu.

Über die Studie

Zum Thema "Virtuelle Währungen und Zahlungstechnologien " wurden ca. 1.000 Personen zwischen 18 und 69 Jahren befragt. Die Stichprobe entspricht nach Alter, Geschlecht und Region der repräsentativen Verteilung der deutschen Bevölkerung. Die unabhängige Online-Erhebung fand im Juni/Juli 2016 statt. Bei der Beantwortung der Fragen waren zum Teil Mehrfachnennungen möglich.

Quelle: BearingPoint GmbH (ots)

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